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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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vom Tisch wischen«, sagte sie. »Wir haben genug Beweise, selbst für den skeptischen Stadtrat.«
    Sie drehten sich beide zur Leiche um. Mit einem Satz war Leesil wieder auf den Beinen.
    »Wa s … «
    Magiere erhob sich ebenfalls und sah in beiden Richtungen die Gasse entlang.
    Die Leiche war nicht mehr da.

9
    Ein langes Heulen kam aus der Ferne, und Torets Finger bohrten sich in den Sitz der Kutsche. Der Schrei weckte Erinnerungen.
    Er war vor dem Halbblut und der Dhampir durch den Wald außerhalb von Miiska geflohen. Ein silbergrauer Hund hatte die Jagd angeführ t – kein anderes Tier heulte auf diese Weise.
    Saphir war allein dort draußen. Und bestimmt hatte der Hund es auf sie abgesehen.
    »Anhalten!«, rief er dem Kutscher zu.
    Er sprang hinaus aufs Kopfsteinpflaster, lief los und hörte, wie ihm Chane folgte. Sie stürmten durch Straßen und Gassen, schneller als jede Kutsche, und näherten sich dem »Eschenwald«, doch die Schreie des Tiers schienen aus mehreren Richtungen zu kommen.
    »Wohin?«, fragte Toret.
    Chane schloss die Augen, um zu lauschen, doch das Heulen hatte aufgehört.
    »Chane!«, drängte Toret. Hilflosigkeit und Zorn stiegen in ihm auf.
    »Ich höre nichts. Sie ließ sich zum ›Eschenwald‹ fahren. Dort beginnen wir mit der Suche.«
    »Du ahnst nicht, wozu der Hund imstande ist«, sagte Toret. Er berührte die Narben in seinem Gesicht, als Schuld und Furcht seine Gedanken verwirrten. »Saphir weiß überhaupt nicht, was los ist. Ich habe sie nicht einmal gewarnt.«
    »Wir finden sie«, erwiderte Chane. »Aber wir müssen langsam vorgehen. Feine Herren erregen keine Aufmerksamkeit, indem sie durch die Straßen rennen. Saphir versucht bestimmt, im Verborgenen zu bleiben, und das bedeutet: Sie nimmt Nebenwege und Gassen.«
    »Nein!«, rief Toret. »Sie könnte in eine Sackgasse geraten oder in einem Bereich gestellt werden, wo sie nicht genug Bewegungsfreiheit hat.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es klug ist«, sagte Chane, streckte die Hand aus und zog Toret zurück. »Es ist etwas, das sie tun würde.«
    Für einen Moment klang Chane so sehr wie Rashed, dass Toret Groll empfand. Immer so berechnend, konzentriert und kühl. Fühlte Chane überhaupt etwas? Toret wusste: Trotz seiner Unsterblichkeit und Cleverness würde er nie so groß und eindrucksvoll sein wie Rashed oder Chane. Aber er hatte Saphir, die ihn liebte und brauchte, und jetzt war sie in Gefahr.
    Toret wollte weiterlaufen, doch Chane hielt ihn an der Schulter fest, und dadurch reduzierte sich seine Geschwindigkeit auf die von schnellem Gehen. Er sah in jede Seitenstraße und Gasse, eilte dann zur nächsten.
    »Warte.« Chanes Hand schloss sich fester um seine Schulter. »Spürst du sie?«
    Toret blieb stehen und suchte nach Hinweisen auf Saphirs Präsenz. Wenn er sie weit öffnete, waren seine Sinne empfindlicher als die der meisten seiner Artgenossen. Und er hatte Saphir zur Untoten gemacht, sollte also in der Lage sein, sie zu fühlen, wenn sie sich in der Nähe befand.
    »Nichts«, sagte Toret. »Man könnte meinen, si e … « Er sah Chane an und brachte es nicht fertig, den Satz zu beenden.
    Sein Diener sah sich rasch um, und auch sein Gesicht zeigte Verwirrung. Die geistigen Fähigkeiten von Chane und Saphir kamen denen von Rashed und Teesha nicht einmal nahe. Doch dafür verfügte Chane über andere Fähigkeiten.
    »Hol deinen verdammten Vogel!«, befahl Toret. »Finde sie.«
    Chane schloss erneut die Augen und stand still wie eine Statue am Straßenrand.
    »Beeil dich!«, trieb Toret seinen Diener an.
    »Sei still«, sagte Chane. Einige Sekunden später zuckten seine Lider nach oben, und er zog das Schwert.
    »Hast du sie gefunden?«
    »Vielleicht.« Er wandte sich der nächsten Nebenstraße zu und begann zu laufen.
    Toret folgte ihm, so zornig, dass er nach Blut gierte. Er wollte den Halbelf und die Dhampir finden, oder den Hund, der versuchte, Saphir zu erreiche n – dann hätte er seine Wut an etwas auslassen können. Als sie an einer Gasse vorbeikamen, hörte er ein Schluchzen und schlurfende Schritte.
    »Hier!«, rief er, und es war ihm gleich, wer ihn hörte.
    Er rannte durch die Gasse, und hinter ihm machte Chane kehrt und schloss zu ihm auf. Abfälle, Kisten und andere Dinge lagen in dem schmalen Durchgang. Toret wich den Hindernissen aus oder trat sie beiseite.
    Rechts wankte ein Schemen. Was Toret sah, entlockte ihm ein Stöhnen.
    Saphir taumelte an der Mauer entlang, stützte sich dabei mit den Händen

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