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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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erbeben.
    Wie sollte er ihr erklären, auf welche Weise er in diese Situation geraten war?
    Chap knurrte, kam herein und fletschte die Zähne. Leesil starrte ihn verblüfft an. Der Grund für Magieres Zorn lag auf der Hand, aber was war in den Hund gefahren?
    Magiere sah Saphir an, und Leesil dachte voller Sorge daran, was Magiere mit der Frau anstellen mochte. Sie stieß einen Tisch beiseite, der ihr im Weg stand. Leesil verzog das Gesicht und überlegte, wie er Saphir und sich in Sicherheit bringen sollte, bis sich Magiere beruhigt hatte.
    Dann sah er das Topas-Amulett im matten Lampenschein.
    Es glühte. Er hob den Blick, sah erneut Saphir an.
    Dunkelblonde Locken. Hellblaue Auge n … wie Kristalle. Attraktiv. Mit glatter, heller Haut. So wie die von Magiere.
    Leesil versteifte sich, gefangen zwischen Bestürzung und Entsetzen, und hielt einen Fluch zurück. Die Frage, wie er die Sache Magiere erklären sollte, stellte sich plötzlich nicht mehr. Er konnte froh sein, wenn er dies überlebte.
    Langsam ließ er die rechte Hand sinken, mit der Absicht, das Stilett aus der Unterarmscheide zu lösen.
    Saphirs Finger schlossen sich um seine Kehle, und die Fingernägel bohrten sich ihm in die Haut.
    »Wenn du das versuchst, bist du tot«, zischte sie, ohne ihn anzusehen. Ihr Blick galt Magiere, und eine gewisse Verwunderung erklang in ihrer Stimme, als sie sagte: »Halt den Hund zurück, oder dieser Mann stirbt!«
    Magiere blieb stehen. »Lass ihn auf der Stelle los!«
    Die beiden Wächter standen ratlos da. Einen dritten bemerkte Leesil im Torbogen hinter Magier e – sein Blick huschte hin und her, und er schien zu überlegen, wen er sich zuerst vorknöpfen sollte. Solche Vorfälle waren im »Eschenwald« vermutlich sehr selten, und bestimmt wollten sie vermeiden, dass ein Gast ums Leben kam. Andererseits: Chap schien den Wächtern größere Sorgen zu machen als Saphirs Finger an Leesils Kehle.
    Mit einer fließenden Bewegung stand Saphir auf, drehte sich und zog Leesil auf die Beine, sodass er mit dem Rücken zu Magiere und Chap stand. Sie wich in Richtung eines vom Personal benutzten Nebenausgangs zurück.
    Leesil glaubte, dass er sich ohne größere Verletzungen aus Saphirs Griff befreien konnte, aber es befanden sich zu viele Personen im Spielzimmer. Vielleicht packte die Frau einfach jemand anders. Er beschloss, sich von ihr mitziehen zu lassen.
    Chap bellte irgendwo hinter ihm, und er fragte sich, was Magiere jetzt unternehmen würde.
    Saphir zog ihn durch den Nebenausgang in einen schmalen, einfachen Flur und trat die Tür zu. Ihre Finger drückten noch fester zu, als sie mit ihm durch den Gang eilte, zur Tür an seinem Ende.
    »Jetzt kann ich nie wieder hierherkommen, und dies ist mein Lieblingslokal«, fauchte sie und zerrte ihn mit sich. »Du hättest darauf hinweisen können, dass du verheiratet bist, aber das machen Männer wie du nie. Vielleicht hätte sie nicht einmal was dagegen, wenn ich dir die Kehle zerfetze.«
    Leesil glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Saphir lag nicht nur völlig daneben, wenn sie Magiere für eine erzürnte Ehefrau hiel t – ihre Hauptsorge bestand doch tatsächlich darin, dass sie nie wieder den »Eschenwald« besuchen konnte. Wenn Magiere zu ihnen aufschloss, würde diese idiotische Untote einige Überraschungen erleben. Wie hatte sie nur so lange allein überleben können?
    Er hielt noch immer das Heft des Stiletts in der rechten Hand, die Klinge noch im Ärmel verborgen. Saphir war so beschäftigt gewesen, dass sie ihn nicht aufgefordert hatte, die Waffe fallen zu lassen. Die Klinge würde sie nicht töten, aber vielleicht konnte er sich damit im richtigen Moment befreien.
    Ein junger Wächter kam aus einer Seitentür und versperrte Saphir den Weg. Er wirkte verlegen und schien nicht daran gewöhnt zu sein, dass eine Frau der Bösewicht war.
    »Bitte, werte Dame, so etwas dulden wir hier nicht. Lass den Mann los.«
    Saphir drehte abrupt den Kopf und handelte so schnell, dass Leesil völlig überrascht war.
    Ihre freie Hand schoss nach vorn.
    Spitze, scharfe Fingernägel rissen den Hals des Mannes auf. Die Finger gruben sich tief hinein in die Wunde, kamen dann wieder heraus. Dunkelrote Flüssigkeit bedeckte sie und rann über die Hand der Frau. Der Wächter stürzte zu Boden, und Blut strömte ihm aus Hals und Mund.
    Leesil hob die rechte Hand und schnitt mit dem Stilett über die Unterseite von Saphirs Handgelenk. Dann packte er ihren Unterarm, drehte sich nach links

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