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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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bestanden und offenbar aus knorrigen Baumwurzeln angefertigt waren. Fast alle hatten ihr langes Haar mit Schnüren aus verknüpftem Gras zusammengebunden.
    Auf der rechten Seite kam Chap aus dem Gebüsch.
    Zwei der kleinen Fremden sprangen ihm aus dem Weg. Ein weiterer kletterte hastig an einem Baumstamm hoch und hielt sich an den unteren Ästen fest. Wachsame Blicke richteten sich auf den knurrenden Hund.
    Mit gefletschten Zähnen und weiterhin knurrend trat Chap langsam zu Wynn.
    Urhkar näherte sich, zeigte dabei seine leeren Hände und blieb vor Wynn und Leanâlhâm stehen. Der erste Fremde wich zurück, der zweite hob seinen Speer.
    Sgäile rief ein Wort auf Elfisch, und Chap hörte auf zu knurren.
    Einer der beiden Fremden vor Urhkar zischte ihm etwas zu, und Wynn wich zurück, zog dabei Leanâlhâm mit sich. Das Mädchen wirkte ebenso verängstigt wie die junge Weise, aber es sah verwirrt zu seinem Onkel und schien nicht zu begreifen, was vor sich ging.
    »Sgäil e … «, flüsterte Leesil. »Tu was, verdammt.«
    Sgäile blickte nicht zur Seite und hob nur den Zeigefinger vor die Lippen.
    Leesils Ärger wich Überraschun g – Sgäile fürchtete sich.
    Es gab zu viele Personen, die Sgäile schützen musste, und hinzu kam eine überaus wichtige Mission, die es zu erfüllen galt. Und jetzt hatte Wynn alles noch schlimmer gemacht. Er durfte nicht zulassen, dass es hier zu Gewalt kam, und doch zögerte er zu sprechen.
    Sgäile trug die Verantwortung für die Mission, aber Urhkarasiférin war der Älteste, und vor allem darauf kam es dem alten Volk dieses Landes an. Deshalb überließ Sgäile ihm die Führung.
    Dann schaute Chap in seine Richtung.
    In Sgäiles Bewusstsein erschien plötzlich ein Bild, das ihm die zornige Én’nish zeigte. Er wusste nicht, wieso er sich ausgerechnet jetzt an sie erinnerte, und schob das Bild beiseite.
    Einer der kleinen Fremden vor Urhkarasiférin hieß Rujh. Sgäile hatte ihn schon einmal gesehen, als Boten, der zu den An’Cróan gekommen war, im Auftrag seines eigenen Volkes, der Äruin’nas, die schon lange vor Sgäiles Clan in diesem Land gelebt hatten, wie es hieß.
    »Ihr brecht den Bäumen die Treue!«, warf Rujh Urhkarasiférin vor.
    Der ältere Elf blieb ruhig und schüttelte den Kopf. »Nein. Wir sind Hüter dieser Menschen und handeln im Auftrag des Ältesten Vaters.«
    Seine Worte erzielten keine Wirkung auf Rujh. »Euer altes Oberhaupt hat kein Recht, eine solche Entscheidung zu treffen. Wir sind weder ihm noch deiner Art verpflichtet. Das Gesetz des Waldes steht über seinen Wünschen, und auch über deinen.«
    »Wir bringen die Menschen zum Ältesten Vater, damit er sie befragen kann«, erklärte Urhkarasiférin. »Wir müssen erfahren, wie sie in dieses Land gelangt sin d – bevor andere den gleichen Weg beschreiten.«
    »Der Wald wird selbst mit solchen Eindringlingen fertig!« Rujh schrie fast. »Er braucht eure Hilfe nicht. Ihr schändet ihn ohne Reue. Es ist schon schlimm genug, dass hier Mischlinge unterwegs sind.«
    Er deutete auf Leanâlhâm und Léshil. Sgäile trat langsam vor, um Rujh die Sicht auf das Mädchen zu nehmen.
    »Sie haben das Blut in sich«, sagte er. »Und der Wald hat es nicht für nötig gehalten, sie abzuweisen.«
    Rujh drehte den Kopf und sah Sgäile an. Sein Gesicht zeigte Widerwillen und Ärger.
    »Wir akzeptieren jene, die das Blut haben, das nicht vergossen werden soll. Aber die anderen beide n … « Er zeigte auf Wynn und Magiere. »Wenn ihr sie nicht tötet, machen wir das.«
    »Versucht nicht, das Gebot des Schutzes zu verletzen«, warnte Urhkarasiférin.
    Rujh richtete die Spitze seines Speers auf ihn, aber der ältere Elf wich nicht zurück.
    In Sgäiles Magengrube zog sich etwas zusammen. Urhkarasiférin und Osha würden zweifellos ihren Anweisungen folgen, wenn es zu Gewalt kam, doch das war das Letzte, was er wollte. Sie konnten Rujhs Gruppe entkommen, aber Léshil und seine Begleiter in Sicherheit zu bringe n – das hätte einen harten Kampf erfordert.
    Wieder erschien Én’nishs Gesicht in Sgäiles Gedanken, und wieder schob er das Bild beiseite. Warum dachte er an sie? Ein anderes Bild entstand und zeigte ihm, wie Rujh bei Crijheäiche aus dem Wald kam.
    Das überraschte Sgäile. Er konnte sich nicht daran entsinnen, woher diese Erinnerung kam und warum er ausgerechnet jetzt daran dachte. Doch sie veranlasste ihn, den kleinen Mann mit noch größerer Aufmerksamkeit zu mustern.
    Rujh hatte Léshil zu schnell als

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