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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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verhindern, dass sie jenen in die Hände fiel, die nach ihr suchten.
    Und Leesil?
    Seine Mutter und Großmutter hatten alles in die Wege geleitet, damit er geboren und dazu ausgebildet wurde, jenen Feind zu töten, den der Älteste Vater fürchtete. Der Gedanke ärgerte Chap, und er knurrte leise.
    Leesil war kein Werkzeug, für niemanden. Warum hatte Nein’a ein Halbblut für die Pläne ihrer Abtrünnigen gewollt? Und was erwartete der Älteste Vater von Leesil?
    Chap wappnete sich für das, was sie in Crijheäiche erwartete und was er vielleicht tun musste, um Leesil, Magiere und Wynn zu schützen.
    Er unterbrach seine Gedanken, als die weiße Majay-hì ihm unter den Bäumen entgegenkam. Wynn hatte sie einmal mit einer Seerose verglichen.
    Chap pflichtete ihr bei.
    Seerose wahrte einen gewissen Abstand und beobachtete scheu Chaps Begleiter, die mit ihm auf dem breiten Weg im Wald unterwegs waren. Wenn der Wind drehte, empfing Chap manchmal ihren Geruch, einen Geruch nach Erde.
    Seine Gedanken sprangen durch Erinnerungen, die er mit der Weißen während der Nacht außerhalb der Elfenenklave ausgetauscht hatte. Er wünschte sich mehr davo n – mehr von ihr. Er wünschte sich, mit Seerose und ihrem Rudel zu laufen. Oder auch nur mit ihr.
    Waren es solche Gefühle, die Magiere und Leesil miteinander verbanden? Eine tiefe Sehnsucht, wie er sie nicht mehr gespürt hatte, seit Eillean ihn von seinen Geschwistern fortgebracht hatte?
    Seerose bellte einmal und sah ihn an. Im Gegensatz zu den anderen Majay-hì musste er sie nicht berühren, um ihre Erinnerungen zu empfangen. Bilder von Blättern, Büschen, Gras und Bäumen in der Nacht zogen durch seine Gedanken. Dann erschien ein silbergrauer Schemen an Seeroses Seite.
    Sie schickte ihm ein Erinnerungsbild, das ihn selbst zeigte.
    Chap blieb neben Wynn, aber sein Blick ging oft zu Seerose.
    Nach Einbruch der Nacht blickte Leesil in das Lagerfeuer, in das Magiere noch mehr Holz legte. Wynn saß auf dem Boden und versuchte, Chaps Fell mit einer Bürste zu reinigen, die sie von Leanâlhâm bekommen hatte. Aber so sehr sie sich auch bemühte, sie bekam das Fell einfach nicht richtig glatt. Dass der Hund dauernd zappelte, half ihr nicht gerade.
    Leesil hörte leise Schritte, drehte den Kopf und sah, dass sich Leanâlhâm näherte. Sie ging neben ihm in die Hocke, und ihr Gesichtsausdruck deutete auf Unbehagen hin. Vielleicht machte ihr noch immer die Begegnung mit den Äruin’nas zu schaffen. Auch Leesil dachte immer wieder darüber nach.
    Fasziniert beobachtete Leanâlhâm Wynns Bemühungen und den unruhigen Hund. Offenbar hatte sie nicht gewusst, wozu die junge Weise ihre Bürste verwenden wollte.
    Osha suchte Nahrung, und Sgäile stand auf der anderen Seite der Lichtung, sprach dort leise mit Urhkar.
    »Magiere, komm und halt ihn fest!«, rief Wynn, als Chap ihr zu entkommen versuchte. »Er sieht schrecklich aus, will aber nicht, dass ich ihn bürste.«
    »Halt du ihn fest und gib mir die Bürste«, sagte Magiere.
    Chap sah sie kommen, grollte und leckte sich die Schnauze.
    »Das habe ich gesehen«, sagte Magiere.
    »Du hast erneut verloren«, wandte sich Leesil an Chap, woraufhin sich der Hund erneut die Schnauze leckte, diesmal für ihn.
    Leanâlhâm beugte sich vor. »Warum sprichst du mit dem Majay-hì?«
    Bevor sich Leesil eine Antwort einfallen lassen konnte, sprang Wynn auf Chap und schlang ihm beide Arme um den Hals. Magiere sank auf die Knie und drückte das Hinterteil des Hunds auf den Boden, nahm dann die Bürste.
    »O h … du stinkst!«, stieß Wynn hervor und verzog das Gesicht.
    Der Anblick der beiden Frauen, die versuchten, den Hund zu bändigen, und dabei fast ebenso schmutzig wurden wie er, amüsierte Leesil so sehr, dass er fast die Sorgen des Tages vergaß.
    »Nein! Behandelt ihn nicht so!«
    Leanâlhâms starker Akzent machte es schwer, die Worte zu verstehen. Bevor Leesil noch richtig begriff, was sie gesagt hatte, war sie aufgesprungen, wollte Wynn am Mantel packen und sie zurückziehen. Leesil hinderte sie daran.
    »Er ist ein Hüter unseres Waldes!«, rief Leanâlhâm. »Lasst ihn los!«
    Magiere und Wynn erstarrten und sahen sie an.
    Chap stellte die Ohren auf und zappelte nicht mehr. Er rollte die hellen Augen und schnaubte, wie dankbar für Leanâlhâms Worte. Für Leesil klang es ein bisschen zu theatralisch.
    Sgäile und Urhkar unterbrachen ihr leises Gespräch und beobachteten das Geschehen. Sie wirkten nicht gerade erfreut.
    »Es ist alles

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