Dhampir
in Ordnung.« Leesil zog Leanâlhâm neben sich auf den Baumstamm. »Manchmal kann Chap ein richtiges Ferkel sein. Wenn wir ihn nicht sauber machen, hält man den Gestank nicht au s – und das weiß er.«
Chap knurrte.
»Ach, sei still!«, sagte Wynn scharf und ergriff die Schnauze des Hunds. »Erledige den Rest, Magiere.«
»Und es gefällt ihm«, fügte Leesil hinzu. »Andernfalls würde er es ihnen nicht so schwer machen.«
»E r … versteht?«, fragte Leanâlhâm voller Verwunderung.
Chap schüttelte den Kopf, um seine Schnauze zu befreien, und dadurch hätte er Wynn fast vom Rücken geworfen.
Leesil seufzte. Sie konnten Chaps ungewöhnliche Intelligenz nicht auf Dauer verbergen, aber vielleicht war es besser, nicht zu viele Fragen zu beantworten.
»Erledigt«, sagte Magiere und stand auf. »Es wäre schneller gegangen, wenn du den Hintern still gehalten hättest!«
Chap verzog die Schnauze und lief zur gegenüberliegenden Seite der Lichtung. Dort legte er sich hin und begann damit, sich abzulecken. Wynn erhob sich und klopfte Schmutz von ihrer Hose.
Leanâlhâm beobachtete noch immer Chap.
Leesil musterte sie. Ihre Haut war etwas heller als seine, was er erstaunlich fand, denn immerhin floss in seinen Adern mehr menschliches Blut als in ihren. Sie drehte sich und wärmte die Hände am Feuer, wobei ihr Gesicht plötzlich sehr ernst wurde.
»Alles in Ordnung?«, fragte Leesil.
Sie nickte nur.
»Wenn Elfen nicht das Blut ihrer Artgenossen vergieße n … «, sagte er. »Warum hast du dann gerufen?«
»Ich habe die Äruin’nas nur einige wenige Male gesehen«, antwortete Leanâlhâm. »Aber nie eine so große Gruppe. Und so zornig.«
So viele Worte auf einmal hatte sie noch nie an jemanden gerichtet, sah man von Sgäile und Gleann ab.
»Sie wollten deine Begleiter töten«, fuhr sie fort. »Die Menschen. Abe r … sie hassten mich auf die gleiche Weis e … und auch dich. Sie sagte n … schreckliche Ding e …, bevor mein Onkel kam.«
Sie schwieg und starrte ins Feuer.
»Die Leute sagen dauernd irgendwelche schrecklichen Dinge über mich«, erwiderte Leesil. »Lass dich davon nicht beeindrucken.«
Er hörte ein Zischen und blickte hoch. Für einen Moment dachte er, der Ärger in Magieres Gesicht gelte dem Mädchen. Langsam kam sie näher und blieb neben Leanâlhâm stehen, vom Feuer abgewandt, sodass Schatten ihre Züge verhüllten.
Magieres Fingerspitzen berührten Leanâlhâms Schulter. Das Mädchen zuckte zusammen, aber Magiere setzte sich schon wieder in Bewegung und ging über die Lichtung zu Sgäile und Urhkar.
Was hatte sie vor? Leesil fragte sich, ob er ihr folgen und sie daran hindern sollte, einen weiteren Konflikt zu schaffen.
»Du kannst von Glück sagen, dass du das richtige Haar und die richtigen Augen hast«, meinte Leanâlhâm.
»Was?«
»Dein Haar ist hell«, sagte sie. »Und deine Augen sind bernsteinfarben. Du siehst mehr nach unserem Volk aus als ich, obwohl du ein halber Mensch bist. Ich bi n … Ich wünschte, ich hätte Haar und Augen wie du.«
In ihren Worten lag eine für Leesil fast unerträgliche Ironie. Er wollte sie darauf hinweisen, dass er in seiner Welt von allen anderen getrennt war, weil er solches Haar und solche Augen hatte.
»Mit dem, wer und was du bist, ist alles in Ordnung, Leanâlhâm«, sagte Wynn. Sie saß auf der anderen Seite des Feuers auf einer Decke, die Hände über den Knien der angezogenen Beine gefaltet.
»Leanâlhâ m … «, sagte Leesil langsam. »Wie kommt es, dass du hier bist?«
»Das wollte ich euch am Abend des Tages erzählen, an dem ihr ins Dorf gekommen seid, aber mein Großvater und mein Onkel sind immer besorgt.«
Eine Zeit lang schaute sie ins Feuer, und Leesil wartete stumm darauf, dass sie erneut sprach.
»Meine Großmutter war nicht nur durch Partnerschaft an meinen wahren Großvater gebunden, den Bruder von Gleannéohkân’thva, oder Gleann, wie ihr ihn nennt. Sie war auch Gleanns Mündel und sollte Heilerin werden. Ich nenne ihn Großvater, weil ich bei ihm aufgewachsen bin. Dieses Wort eurer Sprache kommt dem Titel am nächsten.
Meine Großmutter reiste mit Gleann, wenn das erforderlich war, und half jenen Enklaven, die keinen eigenen Heiler hatten. In den Siedlungen eines Clans im Südosten breitete sich Krankheit aus, und so machten sie sich auf den Weg. Großmutter sammelte Basha -Kräuter in den Hügeln nahe der Küst e – es hilft bei leichtem Fieber. Männer griffen sie an. Menschliche
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