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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Diamantflamme
vor der Drachenversammlung verantworten. Aus dem Weg!, befahl
Juwelenklaue und schlug mit den Flügeln. Sie sind meine Gefangenen!
    Nein! Die Stimme von Nichtsnutz
klang schrill, aber fest. Sie ist es doch, die Himmelslied aufzieht! Aufzieht?
Oder gefangen hält?, fragte der Erwachsene. Numair verschränkte die Arme.
»Wenn du irgendetwas von den jungen Mitgliedern deiner Rasse verstehen würdest,
wüsstest du, dass Gefangenschaft ein Ding der Unmöglichkeit ist«, sagte er nachsichtig.
»Ich glaube nicht, dass es einen Käfig gibt, der Kätz... Himmelslied halten
könnte, sollte sie hinauswollen.« Blättchen, noch immer auf Dhanas Schulter,
reckte seinen Kopf vor, um Juwelenklaue ärgerlich anzukeifen. Nach einer kurzen
Pause steckte Zitterbart seinen Kopf durch Numairs Kragen und stimmte mit ein.
    Sollen wir Großvater sagen, du
hast sie uns weggenommen?, fragte Grauchen
    Der alte Wassermolch ist senil
geworden!, knurrte Juwelenklaue. Ich bin nicht der Einzige,
der gegen ihn ist! Die Sache ist für mich noch nicht erledigt! Er schwang
sich in die Luft, der Luftdruck seiner Flügelschläge brachte die Menschen und
die kleinen Drachen aus dem Gleichgewicht.
    Er ist nicht senil!, schrie Nichtsnutz.
Juwelenklaue flog mit harten, raschen Flügelschlägen davon. Leiser fügte die
Kleine hinzu: Ich wette, deine Mutter zvar eine Echse. Nichtsnutz!, schrie Grauchen entsetzt.
    Ist mir egal. Er ist
abscheulich. Er ist immer abscheulich. Kommt, sagte sie zu Dhana
und Numair. Bevor sonst noch jemand aufkreuzt.
    Als sie an eine Brücke kamen,
die aussah wie gesponnenes Glas, rannten die beiden Drachen voran, als wäre sie
aus rauem, stämmigem Holz. Dhana und Numair, die davon überzeugt waren, dass
Menschen abrutschen müssten, setzten prüfend ihre Füße auf die Brücke, als ein
Knistern die Luft erfüllte. Grauchen und Nichtsnutz hielten mitten im Lauf inne
und erhoben sich auf ihre Hinterbeine, wie Kätzchen das so oft machte.
Zitterbart zog sich in Numairs Hemd zurück, während Blättchen seinen Kopf hob und
nach der Ursache der Störung Ausschau hielt.
    Es hat sich etwas
geändert. Die Stimme dröhnte in ihren Köpfen und überall um sie herum.
    Großvater, Juivelenklaue ist
gekommen und hat rumgebrüllt, schrie Nichtsnutz.
    Ich weiß es. Er und die
anderen Separatisten liegen mir in den Ohren, seit unsere Gäste durch das
Portal kamen. Sie haben die Drachenversammlung einberufen.
    Nichtsnutz
schrumpfte in sich zusammen. Oh weh!, flüsterte Grauchen.
    Bringt sie zum Amphitheater, befahl die Stimme. Denkt dran, betretet nicht
mit ihnen zusammen den Boden. Setzt euch zu unseren Leuten. Stimme und
Sprecher entschwanden.
    Umkehren, sagte Grauchen zu ihnen und
ließ sich auf alle viere fallen. Wenigstens ist es nicht iveit zu gehen. Dhana und Numair wechselten
einen Blick. Sie mussten unbedingt miteinander reden. »Dürfen wir etwas
trinken?«, fragte Dhana, als sie die Brücke verließen. Die Drachen nickten. Sie
kauerten sich am Bach nieder, um zu trinken und ihre Gesichter zu waschen.
    »Was meinst du?«, fragte der
Magier leise.
    »Wir müssen mitgehen«, sagte
Dhana. »Wir können Drachen nicht zwingen, nur überreden.«
    Nichtsnutz und Grauchen sahen
von der Böschung auf sie hinunter. Seid ihr fertig?, erkundigte sich Grauchen. Es ist keine gute Idee,
eine Drachenversammlung warten zu lassen. Grauchen führte sie von der
Brücke aus hügelaufwärts und folgte einem breiten Weg durch kniehohes Gras. Als
sie den Hügelkamm erreicht hatten, standen sie am äußersten Rand einer in die
Erde eingelassenen, mit Sitzreihen versehenen Vertiefung. Sie war zu
regelmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein, obgleich auf den Sitzreihen Gras
wuchs. Der Boden des Amphitheaters und die langen Rampen, die es in Achtel
teilten, bestanden aus nackter Erde, fest getrampelt und geglättet durch
jahrhundertelangen Druck von Drachenpfoten und Krallen. Jeder Sitz hatte
Drachenmaß und war groß genug, selbst für die größten unter ihnen, sofern sie
sich auf allen vieren zusammenkauerten. Eine Anzahl von Drachen war bereits
anwesend. Juwelenklaue hatte sich in der Nähe der westlichen Rampe niedergelassen.
Miniaturblitze spielten noch immer über seinen blaugrünen Schuppen. Er stierte
die Menschen böse an und widmete sich dann wieder seiner Unterhaltung mit einem
achtzehn Meter langen Drachen, dessen Schuppen den weißen Schimmer von Perlen
hatten. Als Juwelenklaue sprach, zuckten Feuer - Dhana dachte an heiße Blitze

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