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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Ozorne
vor uns seht, übermittelt ihm unsere besten Empfehlungen.«
    Barzha und Hebakh nickten und
flogen davon, der Rest des Schwarms hinter ihnen her. Rikash tippte erst Dhanas
Arm mit seinem Flügel an, dann den von Numair. »Seid höflich zu den Drachen und
achtet darauf, wo ihr hintretet.« Er flog los und hatte seine Brüder und
Schwestern bald eingeholt. Dhana und der Magier betrachteten den feurigen
Vorhang, hielten sich jedoch in gehöriger Entfernung von der Hitze, die ihnen
den Schweiß aus den Poren trieb. »Und was jetzt?«, fragte Dhana ihren
Gefährten.
    Eine Stimme ertönte aus der
Luft. »Geht weg, Sterbliche. Das Drachenland ist für euch verboten. Wir wollen
von keinem euresgleichen etwas wissen.«
    »Im Gegenteil«, sagte Numair
mit sanfter Stimme. »Es gibt einen Drachen, der weiß eine ganze Menge von uns.
Meine Gefährtin ist die Beschützerin des Drachenkindes Himmelslied.« »Der wahre
Beschützer eines Drachen ist tapfer. Ihr seid jämmerliche, feige Geschöpfe.«
    »Ach, wirklich?« Dhana rannte
auf den Vorhang zu, sie spürte, wie die Hitze ein unerträgliches Maß erreichte.
Als sie glaubte vor Schmerz aufschreien zu müssen, hatte sie den nur ein Haar
breiten Feuervorhang hinter sich.
    Auf der anderen Seite des
Portals lagen sanfte, sonnenbeschienene Hügel.
    Numair brach hinter ihr durch
das Tor, schweißglänzend und keuchend. Ehe Dhana begriff, was er tat, hatte er
schon seinen Stab fallen lassen und packte sie an den Schultern. »Wage es
niemals wieder, hörst du, niemals, mir einen solchen Schrecken einzujagen!« Er
schüttelte sie, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, dann schlang er seine
Arme fest um sie. »Niemals«, wiederholte er und küsste sie hingebungsvoll, ehe
er sie wieder losließ.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie
verschmitzt und sah lächelnd zu ihm auf. »Mir gefällt diese besondere Art
deiner Verstimmung. Außerdem, jetzt wissen sie wenigstens, dass wir tapfer
genug sind.«
    »Andersrum wird auch ein Schuh
draus«, sagte der Magier schwach und suchte nach seinem Taschentuch. Er wischte
sich das Gesicht ab.
    »Die Finsterlinge?«, fragte
Dhana plötzlich besorgt. »Was, wenn sie...«
    Die Finsterlinge streckten
ihre Köpfe aus ihren Verstecken. Zitterbart hatte sich in Numairs Hemd fallen
lassen, Blättchen war in Dhanas Gürteltasche gerutscht. »Warm«, berichtete
Blättchen. »Lustig.«
    Zitterbart krabbelte nervös
auf Numairs Schulter. »Ich weiß, für dich war es nicht lustig«, sagte der
Magier tröstend und streichelte den Finsterling mit einem Finger.
    Der
Finsterling streckte sich, bis er Numair ins Gesicht hätte sehen können, hätte
er denn Augen gehabt. »Jetzt gut«, versicherte er ihm. »Nimm Stock.« Grinsend
hob Numair seinen Stab auf.
    »Wartet«,
befahl ihnen die Stimme des Portals. »Man wird euch holen.«

 
    Im Drachenland
    Einige Zeit später zog
Blättchen an einer von Dhanas Locken und deutete auf zwei Wesen, die auf sie
zugetrottet kamen. Wie Kätzchen hatten sie lange Reptilienschnauzen, schlanke
Pfoten und farbige Schuppen. Sie glichen auch darin Dhanas Freundin, dass sie
junge Drachen waren. Die winzigen Flügel auf ihren Rücken waren zu
unausgebildet, um sie im Flug zu tragen. Der kleinere erreichte sie als Erster.
Er war schneeweiß und hatte schwarze Knopfaugen. Er maß etwa einen Meter
zwanzig vom Kopf bis zum Schwanzansatz, der Schwanz war noch einmal ungefähr
sechzig Zentimeter lang. Sein Kamerad war so groß wie Dhana, mit teils
stahlgrauen, teils schwarzen Schuppen. Anders als der weiße Drache, war dieser
gesetzter und bewegte sich mit langsamen, bedächtigen Schritten. Wir sollen euch zu
unserem Großvater bringen, sagte der weiße Drache, zu ihren Gedanken und nicht
zu ihren Ohren sprechend. Ihr seid die ersten Sterblichen, die wir sehen. Das
ist sehr aufregend! Ich bin Gletscher, nur die Älteren nennen mich Nichtsnutz.
Meine Kusine, nun, sie ist eigentlich eine dritte Kusine zweiten Grades, ihr
Name ist Stahlsinger, nur ich nenne sie Grauchen, weil sie so alt ist.
    Willkommen im Drachenland, sagte Grauchen mit
ernster Gedankenstimme. Hört nicht aufNichtsiwtz. Sie ist erst zwei
Jahrhunderte alt. Sie iveiß noch nicht sehr viel.
    Du bist bloß ein Jahrhundert
älter als ich!, warf Nichtsnutz ihr vor. Du hast deine Flügel auch noch
nicht!
    Numair verbarg ein Lächeln
hinter seiner Hand. Dhana seufzte. Vielleicht war es ganz gut, dass Kätzchen
die Gedankensprache nicht beherrschte, wenn alle jungen Drachen so

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