Diabetes
Insulindosis bestimmt und gespritzt werden.
2. Diätprodukte, bei denen Süßstoffe den Haushaltszucker ersetzen. Sie enthalten weniger Kohlenhydrate und können kalorienreduziert sein, müssen es aber nicht. Wird zum Beispiel bei Schokolade Zucker durch Süßstoffe ersetzt, muss das fehlende Zuckergewicht ausgeglichen werden. Wenn Fett anstelle des ersetzten Zuckers verwendet wird, kann diese Schokolade sogar kalorienreicher sein als herkömmliche Sorten. Dies ist umso irreführender, da von einer solchen Schokolade pro KE/BE mehr gegessen werden kann.
Diätprodukte laufen aus:
Für „Diabetikerlebensmittel“ gibt es seit 2010 eine Änderung der Diätverordnung: Sie dürfen noch bis Ende 2012 in Verkehr gebracht werden, danach nur noch bis zur Mindesthaltbarkeit abverkauft werden.
Alkohol – nein danke?
Alkoholische Getränke sind keine Lebensmittel. Alkohol ist kalorienreich: Mit einem Gramm reinem Alkohol werden sieben Kilokalorien geliefert, fast so viel wie mit einem Gramm Fett (neun Kilokalorien).
In einer gesundheitsfördernden Ernährung, sowohl für Diabetiker als auch für Nicht-Diabetiker, steht der Alkohol daher in der Gruppe der »Extras«, also in der kleinen Spitze der Lebensmittelpyramide. Dies gilt aber nur, wenn nicht andere Erkrankungen den Alkoholgenuss völlig verbieten.
Denken Sie auch daran, dass Alkohol von der Leber vorrangig abgebaut wird und dadurch die Zuckerneubildung in der Leber hemmt. Bei Diabetikern, die mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen behandelt werden, kann dadurch eine Unterzuckerung hervorgerufen werden, vor allem wenn Alkohol nach dem Sport zu sich genommen wird, wenn die Zuckerdepots entleert sind. Dies ist besonders gefährlich, weil bei höherem Alkoholgenuss die Warnsymptome einer Unterzuckerung eventuell nicht mehr wahrgenommen werden können.
Diabetikern wird daher empfohlen, Akohol nur in geringen Mengen, möglichst nicht auf leeren Magen und stets zusammen mit Kohlenhydraten aufzunehmen.
Für Frauen gilt eine Menge von 20g Alkohol (0,5l Bier oder 0,2l Sekt/Wein), für Männer eine Grenze von 30g Alkohol (0,7l Bier oder 0,3l Sekt/Wein), möglichst zu oder nach einem kohlenhydratreichen Essen, als unbedenklich.
Haben Sie eine größere Menge Alkohol getrunken, besteht das Risiko für eine Unterzuckerung noch zehn bis 20 Stunden danach. Messen Sie dann häufiger den Blutzucker. Achten Sie auf Anzeichen eines Unterzuckers. Informieren Sie zur Sicherheit Angehörige und Freunde.
Essen im Restaurant – (k)ein Problem!
Um ein Essen im Restaurant ohne Gefühl der Unsicherheit und ohne schlechtes Gewissen genießen zu können, üben Sie zuvor, die Gewichtsmengen kohlenhydrathaltiger Lebensmittel zu schätzen. Denn wer hat schon Lust, im Restaurant eine Waage auszupacken?
Für den Fall, dass Sie Tabletten einnehmen, die keinen Einfluss auf die Insulinausschüttung haben (Biguanide, Acarbose), oder wenn Sie ohne Medikamente behandelt werden, können Sie entsprechend Ihrer sonst üblichen KE/BE-Menge auch die Mahlzeit im Restaurant essen.
Wenn Sie mit Sulfonylharnstoffen behandelt werden, sollten Sie Ihr Medikament erst dosieren und einnehmen, wenn das Essen serviert wird.
Werden Sie konventionell mit Insulin behandelt, sollten Sie die festgelegten Essenszeiten berücksichtigen, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Informieren Sie die Bedienung schon, wenn Sie den Tisch reservieren oder das Essen bestellen, darüber, dass ungeplante Wartezeiten für Sie ein Problem werden können. In vielen Restaurants wird ohnehin Brot mit Aufstrich gereicht, bis das Essen serviert wird. So können Sie eine Wartezeit überbrücken und Unterzucker verhindern.
Werden Sie mit der variablen Insulinanwendung behandelt, oder verwenden Sie eine Insulinpumpe, dann können Sie den Zeitpunkt selbst bestimmen, an dem Sie das Mahlzeiteninsulin verabreichen.
Verwenden Sie ein kurz wirkendes Insulinanalogon mit direktem Wirkungseintritt, dann können Sie das Insulin auch während oder direkt im Anschluss an das Essen verabreichen. Dies ist auch dann sinnvoll, wenn Sie aufgrund des hohen Fettgehalts des Essens eine verlangsamte Blutzuckerwirksamkeit der gegessenen Kohlenhydrate erwarten.
Zum Nachschlagen
Adressen, die weiterhelfen
Deutschland
aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V., Friedrich-Ebert-Straße 3, 53177 Bonn, www.aid.de
Arbeitskreis der Pankreatektomierten, Krefelder Straße 52, 41539 Dormagen
Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher (BdKJ),
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