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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Gedanken abgeschweift. Die Phantome hatten hier auf der Lauer gelegen, hatten den Hinterhalt womöglich von Anfang an geplant, und nun, nur wenige Schritte von ihrem Ziel entfernt, sahen die Horadrim ihrer Niederlage entgegen.
    „Genug der Tarnung!“, rief er, und im Lichte von Shanars Blitz warfen die Horadrim ihre Mäntel ab.
    Darunter trugen sie mächtige Körperpanzer, die Kommandant Nahr auf Grundlage von Tyraels detaillierten Skizzen angefertigt hatte. Es waren perfekte Duplikate von Luminarei-Rüstungen, so überzeugend, dass nicht einmal der Erzengel selbst sie aus der Ferne vom Original unterscheiden konnte. Einer genauen Inspektion durch die Engel würden sie natürlich nicht standhalten, doch zumindest erkauften sie sich mit dieser Tarnung etwas Zeit.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, diesen Trumpf erst auszuspielen, wenn sie das Portal durchschritten hatten, doch wenn die Horadrim nicht von den Phantomen abgeschlachtet werden wollten, mussten sie sich jetzt frei bewegen.
    „Los!“, schrie er ihnen zu, „zum Eingang, Jacob! Sie können uns nicht in die Katakomben folgen!“
    Die Ritter feuerten im Laufen Pfeile gegen die dunklen Schemen, während Jacob sie, die Horadrim und Lorath Nahr durchs hohe Gras führte. Cullen und Thomas bildeten den Abschluss, und Mikulov eilte seitlich neben ihnen her, bereit einzugreifen, sollten die Kreaturen versuchen, noch weitere Männer davonzuschleppen. Shanars Energieblitze schienen die Phantome aus ihrer Nähe fernzuhalten.
    Tyrael wartete, bis sie die Öffnung erreicht hatten, die in die Katakomben führte. Dann wandte er sich um und trat dem Sicarai gegenüber.
    Es kam nicht oft vor, dass er sich vor einem Kampf eingeschüchtert fühlte, doch der Zerstörer bot einen wahrlich Furcht einflößenden Anblick. Er wirkte größer als zuvor, und ein tiefrotes Glühen umgab ihn, während er seine neue Waffe durch die Luft wirbelte. Das Surren der Doppelklinge klang wie das Rauschen von Blut in Tyraels Ohren.
    Einen Moment später griff der Sicarai ohne Zögern an, und der Erzengel wehrte seinen ersten Hieb mit Mühe und Not ab. Wäre der Schlag heftiger gewesen, hätte er El’druin zerschmettert. Tyrael taumelte nach hinten, und er war sich nur allzu gut der Schrecken bewusst, die ringsum durch die Dunkelheit flatterten. Ein zweiter Hieb sauste herab, dann noch einer und noch einer. Wieder und wieder schwang der Zerstörer sein Schwert, und jedes Mal wehrte der Erzengel die Klinge ab im letzten Moment, bevor sie durch sein Fleisch schneiden konnte. Doch seine Muskeln ermüdeten bereits, und diesmal gab es keine Feinde, hinter denen er sich verbergen, keine Schliche, mit denen er seinen Widersacher ablenken konnte. Er war allein.
    Der Sicarai breitete jetzt die Schwingen aus, und als er brüllte, wurde Tyrael vom grellroten Auflodern seiner Aura geblendet. Er blinzelte an gegen die bunten Punkte, die vor seinen Augen tanzten, und versuchte den nächsten Hieb zu berechnen. Da versank sein Fuß schmatzend im weichen Sumpf, und er fiel auf den Rücken. Doch ehe er im Schlamm landete, zog das Schwert des Zerstörers eine Funken schlagende Linie über seine Brust. Die mächtige Klinge durchdrang seine Rüstung und pflügte eine blutende Furche in sein Fleisch, bevor sie von etwas abprallte, was härter war als Stahl. Der Kelch .
    Schmerz strömte durch Tyraels Leib. Er rollte sich zur Seite, und der Sicarai bohrte seine Waffe in den Boden, wo er eben noch gelegen hatte. Dem nächsten Hieb würde er nicht entgehen. Der Himmel begann im sanften Glanz des frühen Morgens zu glühen, als der Zerstörer sein Schwert weit über sein Haupt hob. Kurz stand er reglos über Tyraels liegender Gestalt, um das Gefühl des Triumphs zu genießen.
    Ist dies das Ende? , fragte der Erzengel sich, während Blut aus seiner Wunde rann. Werde ich hier sterben, hier, im Schlamm eines vergessenen Landes, bevor unser Unterfangen richtig beginnen konnte?
    Eine schlanke Gestalt mit mondfahlem Antlitz sprang vor ihn, als der Sicarai zuschlug. Der Totenbeschwörer wehrte die Klinge mit einem Sprühregen orangefarbener Funken ab; sie ergossen sich über Tyrael und brannten auf seiner Haut. Der Zerstörer brüllte erneut, als seine Waffe zur Seite gelenkt wurde.
    Zayl sprang hastig außer Reichweite, und der Sicarai wirbelte herum, um ihm zu folgen. Endlich schaffte Tyrael es, seinen Fuß zu befreien. Alles versengender Schmerz schoss durch seine Brust, als er sich in die Höhe stemmte und auf den Eingang

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