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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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lauschte mit einem Ohr, während der junge Krieger seine Argumente vorbrachte, um in die Gruppe aufgenommen zu werden, welche die Hohen Himmel stürmen würde. Doch er wusste, dass Lorath noch nicht bereit war. Und es gab andere Dinge, die ihm größere Sorgen bereiteten. Zum einen war da das Gefühl einer Dunkelheit, die sich um sie zusammenzog. Sie gingen ohne Fackeln, vertrauten auf das Mondlicht, suchten sich zwischen den dichten Klumpen Sumpfgras und dem nachgiebigen Morast einen Weg. Die Götter lebten in allen Dingen, und heute Nacht warnten sie Mikulov vor Gefahr.
    Die Anspannung unter den Horadrim wuchs beständig, bis sie schließlich den Rand des Sumpfes erreichten.
    „Still“, zischte der Mönch, als Lorath zu einem erneuten Protest ansetzte. „Hört. Da …“
    Ohne Vorwarnung sauste ein schwarzer Schemen von links auf sie zu. Die Kreatur war so schnell, dass weder Ritter noch Horadrim reagieren konnten; sie bewegte sich mit den staksenden Schritten einer Spinne, ihre Flügel waren Speeren gleich vorgereckt; dann traf sie einen der Neuankömmlinge aus Gea Kul mit tödlicher Wucht. Ihre Schwinge bohrte sich geradewegs durch seinen Hals. Der Mann gab noch einen leisen, gurgelnden Laut von sich, während Blut aus der Wunde sprudelte, dann schlang die Kreatur ihre Schwingen wie in einer Umarmung um ihn und verschwand mit ihm in der Dunkelheit, ein Jäger mit seiner Beute.
    Der Angriff hatte nur Sekundenbruchteile gedauert, und die wenigsten der Horadrim hatten ihn überhaupt wahrgenommen, doch Mikulov war nur wenige Schritte hinter dem Mann gegangen, und kaum, dass er die anderen mit lautem Ruf gewarnt hatte, wirbelte er herum und rannte los, dem geflügelten Monstrum nach.
    Er sprang über eine Stelle, wo der Boden einem Tümpel aus trübem Wasser wich, als plötzlich ein Schmerzensschrei ertönte. Und dann begann Tyrael, seinen Begleitern Befehle zuzubrüllen: Ein zweiter dunkler Schatten war wie ein Dämon vom Himmel herabgestürzt und hatte seine rasiermesserscharfen Klauen in einen Ritter gebohrt. Die Krallen durchschnitten erst seinen Mantel und dann alles, was darunter lag, so mühelos wie ein Messer, das durch Butter schneidet. In einer dampfenden Woge ergossen die Eingeweide des Kriegers sich über den Sumpf, dann wurde er in die Bäume emporgezerrt.
    Ein Hinterhalt . Mikulov hielt inne und suchte das Dunkel ab nach Feinden. Doch außer den Umrissen der sanft vom Wind gewiegten Gräser und der nahen Bäume sah er nichts, und auch die Götter wollten nicht zu ihm sprechen. Von den Phantomen und den Männern, die sie verschleppt hatten, fehlte jede Spur.
    Gerade, als er sich wieder zu den anderen wandte, zuckte ein knisternder Blitz von Shanars Hand empor und wölbte sich über ihren Köpfen zu einem Bogen. Ein paar Sekunden lang wurde die Landschaft von seinem hellen Schein durchdrungen, und nun sah Mikulov überall ringsum Bewegung, ein Wirbel schattenhafter Gestalten, die sich schwindelerregend schnell vor dem Licht zurückzogen. Es war unmöglich, die Phantome zu zählen, doch es waren viele. Zu viele .
    Einmal mehr hallte die Luft wider vor Schreien.
    Ein Mann wurde nach hinten zwischen die Bäume gerissen, ein zweiter vom Boden emporgehoben, und keiner der anderen konnte auch nur einen einzigen Hieb anbringen. Die Phantome waren einfach zu schnell, und sie dezimierten die Gefährten unerbittlich. Tyrael und seine sieben Auserwählten hatten bereits Erfahrung mit diesen Wesen gemacht, und sie schafften es, die Bestien auf Abstand zu halten, doch die Horadrim aus Gea Kul und die Ritter der Westmark waren der erdrückenden Übermacht hilflos ausgeliefert.
    Während Mikulov zurück rannte, um sich ins Gefecht zu stürzen, loderte unvermittelt ein grelles Licht vor ihm auf. Es war ein Portal – und heraus trat der Sicarai, strahlend in seiner prächtigen Rüstung, gesundet, ein Ehrfurcht gebietender Anblick.
    Kurz schweifte sein Blick über die Sumpflandschaft, dann entdeckte er Tyrael, der mit El’druin zwischen seinen Begleitern stand. Da stieß der Zerstörer einen Schrei puren Zorns aus und stürmte in die Schlacht.
    Tyrael fluchte lautlos, während die schwarz geflügelten Kreaturen mehr und mehr seiner Männer davontrugen. Er fühlte sich gefangen in einem unsichtbaren Griff, dem er sich nicht entwinden konnte. Sein Kopf schien wie mit Watte gefüllt, und seine Bewegungen waren träge und ungenau. Eigentlich hätte er mit diesem Angriff rechnen müssen, doch stattdessen waren seine

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