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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Bibliothek und die Artefakte in Gea Kul zu bewachen, waren diese Zwölf alles, was vom neuen Orden der Horadrim noch übrig war.
    Thomas, Cullen und Mikulov waren von diesen Neuigkeiten schwer getroffen. Sie hatten mehrere der Vermissten gut gekannt, und die Ähnlichkeit mit den Vorkommnissen in Bramwell war nicht von der Hand zu weisen. Doch hier, so weit entfernt, gab es nichts, was sie tun konnten. Und trotz ihrer Fragen war da auch nichts, was die Brüder aus Gea Kul ihnen noch sagen konnten.
    Nichtsdestotrotz war ihre Zahl dank der neu eingetroffenen Horadrim um mehr als das Doppelte gestiegen. Die neuen Brüder hatten natürlich so gut wie keine Ahnung von dem, was ihnen bevorstand, und gegen die Streitmächte der Himmel würden auch sie nur wenig ausrichten können. Doch es würde auch nicht ihre Aufgabe sein, durch das Portal zu schreiten: Sie sollten in Sanktuario bleiben und diesen Ort gegen etwaige Angriffe verteidigen, solange Tyrael und die anderen fort waren.
    Ein solcher Überfall schien im Bereich des Möglichen, denn die Feinde waren nah, das wusste Jacob über jeden Zweifel hinaus. Das Pochen seiner Narbe verriet es ihm. Es war, als spüre er an jener Stelle, wo die dunklen Schwingen der Kreaturen ihn berührt hatten, ihren Puls, und er war beständig stärker geworden, seit sie das Ödland besucht hatten. Jene Nacht in Tristram schien in grauer Vergangenheit zu liegen, und so vieles hatte sich seitdem verändert. Doch die Berührung verfolgte ihn auch jetzt noch bei jedem Schritt. Und die Phantome lauerten in der Nähe und warteten nur auf den richtigen Moment. Doch der richtige Moment wofür? Das vermochte auch Jacob nicht zu sagen.
    Die Horadrim verstärkten ihre Vorbereitungen. Zunächst führte Tyrael auch die anderen in das Ödland, um ihre Nerven und Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Sie sollten sich daran gewöhnen, Geister zu sein, denn nichts anderes waren sie dort. Als sie danach über ihre Eindrücke sprachen, beschrieb jeder den Ort auf eine andere Weise: Manche waren im Dunkel geschwebt, während Schreie, Stöhnen und unirdische Laute auf sie eingestürmt waren, andere wiederum hatten Farben und Umrisse gesehen, doch nicht das Geringste gehört. Mikulov hatte sich auf einer leeren Ebene wiedergefunden, aus der langsam Berge und Dschungel emporwuchsen, und dann hatten Ivgorod-Attentäter ihn durch das dichte Blattwerk verfolgt. Ihre Augen schienen direkt in seine Seele zu stechen, während er verzweifelt nach Schutz suchte, doch dann lösten die Urwälder sich auf und wurden zu den gezackten Höhlenwänden der Brennenden Höllen, wo die Dämonen nur darauf warteten, ihn zu verschlingen. Gynvir schließlich hatte sich Horden von Barbaren erwehren müssen, die der Seuche des Wahnsinns anheimgefallen waren, unter ihnen auch ihr eigener Bruder und ihre Schwester, bis sie alle in einem Meer aus Blut ertranken. Die Horadrim kämpften an gegen diese Schrecken und versuchten, die Gefühle zu beherrschen, die die Visionen in ihnen hervorriefen.
    „Eure Fähigkeiten entstammen alle derselben Quelle“, erklärte Tyrael. „Wer die Stärke besitzt, die Elemente zu manipulieren, Magie zu nutzen, Zauber zu wirken oder in Sanktuario Dämonen zu vernichten, der hat zumindest teilweise gelernt, die alte Nephalem-Energie in seinem Innersten zu nutzen. Und er kann noch viel mehr erreichen, wenn er nur weiß, wie. Ihr alle habt fremdartige Gefühle in euch gespürt, denn das Blut der Nephalem ist in euch erwacht. Es wird euch erlauben, neue Höhen zu erklimmen. Ihr müsst es aber kontrollieren und eurem Willen beugen, denn sonst wird es sich in den Domänen des Himmels gegen euch wenden!“
    Am härtesten arbeitete Tyrael mit Shanar, damit sie lernte, ihre Fähigkeiten zu konzentrieren und die himmlische Resonanz so gut wie möglich zu imitieren. Sie hatte ihm den unerwarteten Angriff während ihres ersten Ausflugs ins Ödland noch nicht ganz verziehen, doch er hatte ihr versichert, dass sie nie in wirklicher Gefahr gewesen war. Die kleine Probe hatte zudem nicht ihr gegolten, sondern Jacob; der Abenteurer musste sich auf seine Instinkte verlassen, warum also nicht gleich daran arbeiten?
    Lorath Nahr beobachtete all dies voll Faszination und Verwirrung. Wenn er nicht gerade unterwegs war, um als Mittelsmann zwischen den Horadrim und den Rittern zu dienen, brachte Borads Sohn ihnen Vorräte und hielt sie über die Geschehnisse in der Stadt auf dem Laufenden. Er war begierig darauf zu lernen, und er

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