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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Poetisches …
    Der Murmeln der Menge unter ihm schwoll an, und mehr und mehr Blicke richteten sich nun auf den Bogengang, durch den Imperius hereinkommen würde. Doch der Erzengel hatte eine Schwäche für Dramatik; er würde sie noch eine Weile warten lassen und erst im letzten Moment aus seinen Privatgemächern hervortreten.
    Balzael wurde allmählich unruhig, doch nicht wegen des Wartens. Er spürte etwas, ein merkwürdiges Gefühl, das in der Luft lag, als geschähe gleich Bedeutsames. Doch es hatte nichts mit der Zeremonie zu tun, durch die der neue Engel an den Aspekten des Heldenmutes gebunden würde.
    Wo war der Sicarai?
    Der Luminarei wandte sich ab von dem Spektakel, und die Unruhe in ihm nahm weiter zu. Er hatte den Zerstörer schon vor geraumer Zeit nach Sanktuario geschickt. Eigentlich hätte er nicht so lange brauchen sollen, um Tyrael und seine Menschen aufzufinden; Balzaels Spione waren den Gefährten gefolgt, hatten sie aus der Ferne beobachtet, hatten ihre Stärken und Schwächen analysiert, ihre Streitgespräche und die anderen Auswüchse ihrer närrischen menschlichen Emotionen ausgespäht. Einen von ihnen hatten sie sogar gebrandmarkt und dadurch eine Verbindung zu seiner sterblichen Seele geknüpft.
    Und dann hatten die Menschen sie geradewegs zu dem geheimen Hort der Nephalem geführt, genau, wie Balzael es erwartet hatte. Der Wächter hatte daraufhin beschlossen, dass dieser Ort ihnen von Nutzen sein könnte, wenn sie ihre Pläne ein wenig änderten. Im Moment war er zwar nur Sterblichen zugänglich, doch der Wächter arbeitete bereits an diesem Problem. Nicht mehr lange, dann würde das Bollwerk der Nephalem fallen.
    Der Rest war einfach gewesen: Balzaels Spione hatten genau gewusst, wo und wann Tyraels Gefährten verwundbar sein würden, und der Hinterhalt war gewiss ein beispielloses Blutbad gewesen. Doch noch hatte der Zerstörer ihm keinen Bericht über das Gemetzel erstattet …
    Fast, als hätte der Sicarai seine Gedanken gelesen, bewegte sich in diesem Moment etwas hinter Balzaels Balkon, und der hünengleiche Engelskrieger trat aus den Schatten zu ihm. Das neue Schwert hing an seiner Seite, und eine seiner Doppelschneiden war mit Blut befleckt.
    Balzaels Brust schwoll an vor Stolz. Er hatte den Zerstörer gut ausgebildet, ihn zu einem überragenden Kämpfer gemacht! Einmal mehr erging er sich in dem befriedigenden Gedanken, dass der Sicarai die perfekte Waffe war.
    Doch was der Krieger ihm zu sagen hatte, änderte seine Meinung augenblicklich.
    „Er ist wieder entkommen, mein Lord. Wir warteten am Sumpf auf ihn und seine Gefährten, wie Ihr befohlen hattet. Doch sie betraten die Tunnel, bevor wir ihnen den Garaus machen konnten.“
    Balzaels Siegesgewissheit verwandelte sich innerhalb eines Herzschlages in bodenlosen Zorn. Nur seine Neugier hinderte ihn daran, dem Sicarai gleich hier und jetzt sein Schwert durch den Leib zu rammen. Wie hatten sie es nur geschafft, seinen besten Kämpfer ein zweites Mal zu besiegen?
    Seine Aura pulsierte kurz; dann fasste er sich wieder.
    „Berichte“, forderte er, seine Stimme war ein gefährliches Knurren.
    „Ich verwundete ihn schwer. Sein sterbliches Blut strömte aus der Wunde. Doch dann setzte ein Mensch ein magisches Objekt ein und raubte mir damit lange genug die Kraft, um Tyrael in die Katakomben zu bringen.“
    „Was für ein Objekt?“
    „Das weiß ich nicht, mein Lord. Doch mein Schwertstoß prallte mit einer Wucht davon ab, die ich nicht erwartet hatte.“ Der Sicarai zögerte, und als er weitersprach, schwang ein neuer Ton in seiner Stimme. Konnte es Verunsicherung sein? Nein, das war unmöglich .
    „Unsichtbare Hände hielten mich gefangen. Und als ich mich endlich befreien konnte, waren sie verschwunden. Wir folgten ihnen in den Tunnel. Doch wir fanden sie nicht mehr.“
    „Sie haben sich in die Stadt der Nephalem zurückgezogen“, brummte Balzael. „Dieser vergessene Ort ist abgeschirmt vor unseren Augen.“ Er hielt seinen Zorn zurück, leitete ihn in eine andere, fruchtbarere Richtung. Tyrael und die Gefährten saßen jetzt fest. Sie konnten nicht ewig in der Stadt verharren; früher oder später mussten sie wieder auftauchen. Und Balzaels Spione warteten nicht nur am Sumpf auf sie, sondern auch am zweiten Eingang zu den Katakomben.
    Was immer Tyrael auch vorhatte – sein Plan würde scheitern. Daran hegte der Luminarei nicht den geringsten Zweifel …
    „Das ist noch nicht alles, mein Lord. Eure Soldaten belauschten

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