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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Scherzen und einer sorgsam errichteten Fassade aus Gleichgültigkeit zu verbergen suchte. Allein ihren überragenden Fähigkeiten verdankten sie es, dass sie überhaupt so weit gekommen waren. Dieses Wissen war wie Öl auf die Flammen, die in seinem Inneren loderten. Sollte dies ihr letztes Gefecht sein, wollte er auf ehrenvolle Weise aus dem Leben scheiden.
    Im selben Moment, da er nach ihrer Hand greifen wollte, erklang vor den Höfen der Gerichtsbarkeit ein gedämpfter Donnerschlag, und der Boden unter ihren Füßen erbebte. Jacob taumelte, fand jedoch schnell wieder das Gleichgewicht und stützte Shanar, bevor sie stürzen konnte. Das Donnern ließ jeden Knochen in seinem Leib vibrieren.
    Er wusste nicht, warum er in diesem Moment an den Mönch denken musste. Doch er fühlte sicher, dass Mikulov hinter dieser Explosion steckte. Wahrscheinlich wollte er die Aufmerksamkeit der Luminarei erregen, ein Ablenkungsmanöver, das sie nutzen mussten! Hoffentlich lag der Korridor, der zum Ratssaal führte, verlassen …
    Auf der anderen Seite des Saales erklang ein Geräusch. Schritte. Sie mussten sich verstecken, so schnell wie möglich! Jacob führte Shanar und Gynvir zwischen den Sitzen nach unten in den Kreis, auf die gewaltige Säule zu, die aus der Nähe noch größer und einschüchternder wirkte. Die Engel und Dämonen, die in den Stein gehauen waren, waren gut dreimal so groß wie ein Mensch, und nachdem der Abenteurer sich zwischen zwei der Gestalten am Fuß der Spirale gezwängt hatte, taten die beiden Frauen es ihm hastig gleich. Es fühlte sich an, als streckten die Verdammten ihnen die Hände entgegen, als wollten sie die Horadrim für alle Zeit in ihrer kalten, starren Umarmung halten und nie wieder freigeben.
    Einen Moment später wurde eine Tür hinter den Rednerpulten aufgerissen. Vier Luminarei-Wachen mit gezückten Waffen stampften in den Gerichtssaal. Ohne ihre Schritte zu verlangsamen, marschierten sie die Sitzreihen nach oben und verschwanden dann durch den Ausgang an der hinteren Wand. Jacob wartete noch ein paar Sekunden, um sicher zu gehen; dann löste er sich aus seinem Versteck und ging mit seinen Begleiterinnen weiter. Die Luminarei hatten die Tür einen Spalt weit offen gelassen, und der Abenteurer schob sich so leise wie möglich näher, um nach draußen zu spähen.
    Ein weiter Korridor öffnete sich vor ihm, aber er sah in ihm weder kampfbereite Engelskrieger noch sonst jemanden. Also führte er Shanar und Gynvir hinaus, fort von den Höfen der Gerichtsbarkeit und auf den Versammlungssaal des Angiris-Rats zu. Dort wartete der Schwarze Seelenstein auf sie, mit all den düsteren Geheimnissen, die tief in seinem ebenholzfarbenen Inneren verborgen lagen.

sechsunddreissig
    In der Faust
    Schmerzen stachen in Tyraels Schädel wie Nadeln, die durch seine Schläfen getrieben wurden; dann wurde aus ihnen ein dumpfes Pulsieren. Er wanderte durch Traumlandschaften, die miteinander verschmolzen, und immer wieder tauchte der Sicarai auf, um ihn anzugreifen. Auf seiner Klinge spiegelte sich das Lodern eines wütenden Feuers, und die Flammen verschlangen alle, die der Zerstörer niederwalzte.
    Der Geruch verbrannten Fleisches nahm im selben Maße zu wie die Macht der Schreie, die sich den Gequälten und Sterbenden entrangen. Leah streckte Tyrael den Arm entgegen, ein stummes Flehen um Hilfe, doch er konnte seine Arme nicht bewegen, und dann stand plötzlich Deckard Cain hinter ihr. Trauer und Bedauern hatten sich tief in seine Züge gegraben, und sein Bart war voller Blut …
    Der Erzengel öffnete die Augen und sah im ersten Moment nur erdrückende Dunkelheit. Er versuchte sich aufzurichten, doch nur, um sogleich wieder zurückzusinken, als wogender Schmerz auf ihn einbrandete. Nachdem er geblinzelt hatte, um seinen Blick zu klären und wieder Orientierung zu finden, wich die Finsternis schließlich, und die Welt um ihn kehrte zurück.
    Er lag in einer Zelle. Seine Arme und Beine waren an die Steinwand hinter ihm gefesselt. Die Ketten waren gerade lang genug, dass er seinen Hinterkopf berühren konnte, und als er die Hand zurückzog, glänzte an seinen Fingern Blut.
    Übelkeit erfasste ihn. Er schloss die Augen, atmete langsam ein und öffnete sie wieder.
    Cullen saß an der gegenüberliegenden Wand, auf dieselbe Weise angekettet. Der Gelehrte bewegte sich nicht; er schien nicht einmal zu atmen, und sein kahler, blutüberströmter Kopf ruhte schlaff auf seine Brust.
    Tyrael sammelte sich und versuchte

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