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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Rüstung tauchte zwischen den Bögen des Säulenganges auf, der an der anderen Seite des Gartens entlang lief, und als sie die Eindringlinge entdeckten, stürmten die Krieger los. Zwischen ihnen erkannte Tyrael den Sicarai. Wie ein rachsüchtiger Gott flog der Hüne seinen Brüdern voraus, das Schwert erhoben, dass die Klinge im Licht blitzte. Cullen wirbelte in seine Richtung und versuchte einen weiteren Energiestoß, doch seine Kräfte schienen zu schwinden, und der Krieger wehrte den Strahl mühelos ab.
    Als der Sicarai sie erreichte, stellte Thomas sich vor Cullen. Tyrael versuchte, ihm zur Hilfe zu eilen, doch er kam zu spät; der Zerstörer stürzte sich schon auf den Horadrim und ließ seine Waffe in einem Hieb niedersausen. Der Stoß zerschmetterte die Klinge seines Gegners und zwang ihn auf die Knie.
    Thomas hob den Arm, wie um den nächsten Angriff des Sicarai abzuwehren, und die Engelsklinge trennte ihm die Hand dicht unter dem Gelenk vom Leib. Blut sprudelte aus dem Stumpf und spritzte über die Beete. Kurz schrie der Horadrim auf, dann presste er die Zähne zusammen, einen fast überraschten Ausdruck auf dem Gesicht.
    Doch der Sicarai holte bereits aus zum nächsten Schlag, und diesmal teilte seine Klinge Thomas vom Haupt bis zu den Lenden in zwei Hälften. Er war bereits tot, als er nach vorn kippte und sein Blut den gemahlenen Kristall des Pfades rot färbte.
    Cullen sackte neben der Leiche des Freundes auf die Knie, während der Zerstörer das Schwert mit beiden Händen über den Kopf hob. Dann traf Tyrael etwas von hinten, und eine gnädige Schwärze senkte sich über ihn, sodass er nicht mit ansehen musste, was als Nächstes geschah.

fünfunddreissig
    Die Höfe der Gerichtsbarkeit
    Mikulov hielt kurz inne im Schatten der Säule, die sich hoch über seinem Haupt erhob. Es war hier kühler als in den Gärten der Hoffnung, doch mindestens ebenso beeindruckend; bislang war jeder Raum, den sie betreten hatten, prächtiger gewesen als der vorherige. Im Vergleich zu diesen Hallen wirkte das Kloster in Ivgorod wie ein Spielzeug in der Hand eines Giganten, und er wusste, dass die schiere Größe und Erhabenheit der Höfe der Gerichtsbarkeit einschüchternd wirken sollte, damit jeder die Bedeutsamkeit und Tragweite der Entscheidungen erkannte, die hier gefällt wurden.
    Die Götter sind stumm an diesem Ort .
    Er war durch das Portal in eine fremde Welt getreten, eine Welt, die fremden Regeln und fremden Meistern folgte, die er weder kannte noch verstand. Und ausgerechnet hier nun war er allein.
    Während Jacob, Shanar und Gynvir auf den Ausgang der Gärten zugerannt waren, war er stehen geblieben, um Thomas, Cullen und Tyrael zu helfen. Doch ein halbes Dutzend Engel war zwischen ihnen auf den Pfad gestürzt, allesamt mit gezückten Waffen, und als der Mönch sich wieder umgewandt hatte, war auch der Weg vor ihm von Himmelsbewohnern blockiert gewesen. Er war also durch die Beete gerannt, zwischen den mächtigen Lichtbäumen hindurch und auf einen offenstehenden Türbogen zu, ein Stück links von dem Eingang, den die anderen benutzt hatten.
    Als er sich dort in die Schatten gepresst und zurück nach draußen gespäht hatte, war ihm das Blut zu Eis erstarrt: Thomas, Cullen und Tyrael wurden von einer Gruppe Luminarei unter der Führung des mächtigen Sicarai angegriffen, und der hünenhafte Engelskrieger fuhr auf sie nieder wie ein Wirbelsturm. Erst hatte er Cullens Energiestrahl abgeschmettert, dann Thomas’ Schwert zermalmt, als der Horadrim versuchte, seinen Ordensbruder zu beschützen. Und dann …
    Der Mönch hatte sich in jahrelangem Training gegen jede Art von Schmerz gestählt, leiblichen ebenso wie seelischen. Er wusste, die Götter waren immer da, um ihm aufzuhelfen, wenn er stürzte, um ihn zu stützen, wenn er schwach war. Die Patriarchen lehrten Entschlossenheit im Antlitz des Bösen – zu tun, was man tun musste, ohne Schwäche zu zeigen. Nach all dieser Zeit war seine Haut zäh wie Leder, und es bedurfte scharfer Waffen oder Klauen, um sie zum Bluten zu bringen. Doch was er in diesem Moment sah, war schärfer als jede Waffe oder Klaue. Er biss sich auf die Innenseite seiner Wange, um nicht laut aufzuschreien, als die Klinge seinen Freund zerteilte und Thomas’ Blut sich in einer karmesinroten Woge über den Boden ergoss.
    Plötzlich brandete die Vision, die er auf der Straße nach Bramwell gesehen hatte, wieder über ihn herein: Sie alle gefangen hinter den Toren der Himmel, Tyraels

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