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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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selbst. Gleich wird sich zeigen, ob Erzengel bluten können!
    „Vorsichtig, Freund“, wisperte Humbart. „Vorsichtig …“
    Doch Zayl hörte ihn nicht mehr. Er sprang vor, die glühende Dolchklinge zum Stoß erhoben …
    Und er rannte direkt in Jacob aus Staalbreak hinein.
    Mikulov fühlte sich, als schwimme er durch tiefe Wasser. In seinem Geiste hallten die Todesschreie der Mönche aus dem Kloster der schwebenden Himmel. Er hatte sie aus der Höhe beobachtet wie ein Sonnengott, und als die Attentäter sich näher an ihn herangeschlichen hatten, wie Affen, die eine hohe Leiter aus Licht und Tönen emporklettern, hatte er eine Woge zerstörerischer Energie entfesselt, die erst seine Verfolger wegfegte und dann die Mauern des Klosters einstürzen ließ, als wären sie aus Sand. Jeder Mönch, der sich im Kloster befand, wurde in Fetzen gerissen.
    Die Patriarchen, die in einem Kreis im Gebetszimmer gesessen und die Götter angerufen hatten, wurden von der Energiewelle emporgerissen wie Laub im Wind; dann schälte sich ihnen das Fleisch von den Knochen, und sie wurden zerrieben zu Nichts, sodass sie nun wirklich mit allen Dingen eins waren.
    Als Mikulov beobachtete, wie der Ort, an dem er aufgewachsen war, zu Staub zerfiel, war es, als risse er selbst auseinander. Alle Schichten seines Seins lösten sich ab von ihm, eine nach der anderen, bis nur noch sein schlagendes Herz übrig war, und einen Moment später war sogar das verschwunden. Nun sanken die Engel hinab auf die Welt, um mit ihren Schwertern aus reinem Licht die Erde zu teilen und Sanktuario in eine leere, rauchende Hülse zu verwandeln.
    Er schreckte empor, den Kopf von Schmerzen geplagt, die Säulen rings um ihn von Brandflecken gezeichnet, der Boden aus poliertem Stein von einem gewaltigen Riss durchzogen. Überall lagen Teile von Rüstungen verstreut; mehr war von den Luminarei-Wachen nicht übrig geblieben. Einen Moment lang konnte Mikulov nicht fassen, was er getan hatte. Dann erfüllte ihn Trauer, als sein Blick noch einmal über die Verwüstung strich. Ich habe den Himmeln Schaden zugefügt.
    Es schien unmöglich. Er hatte Engel getötet. Was bedeutete das?
    Natürlich hätten sie ihn ebenso getötet wie seine Freunde, hätte er sich nicht verteidigt. Doch dieses Wissen tröstete ihn nicht. Ein Ivgorod-Mönch sollte weder Stolz empfinden noch Scham oder Furcht; wenn man dem höheren Wohl diente und die Götter ehrte, war kein Platz für Selbstgefälligkeit oder Egoismus.
    Doch er hatte sich verändert, und vielleicht hatte sich sein ganzes Wesen gewandelt. Vielleicht war er nicht länger ein Mönch aus Ivgorod? Wäre Deckard Cain jetzt hier, er würde ihn ermahnen, stets zum Wohle derer zu handeln, die sich nicht selbst verteidigen konnten. Das Schicksal von Sanktuario lag in seiner Hand.
    Das Rauschen näherkommender Flügelschläge drang an sein Ohr. Er stand auf, inmitten des Kraters, den er geschaffen hatte, und reckte die Arme empor. Im selben Moment kam eine Wolke aus Engeln heran, hundert oder mehr. Sie verdunkelten die Gärten, übertönten das Lied der Himmel, das noch immer von nirgendwo und überall gleichzeitig ertönte.
    „Ich bin hier!“, schrie Mikulov, und die Worte wurden ihm von den Lippen gerissen, „kommt her, wenn ihr euch traut!“
    Dann wirbelte er herum und rannte los, so schnell, wie er noch nie gerannt war, um die Schar der Engel von den Höfen der Gerichtsbarkeit und dem Versammlungssaal des Angiris-Rats fortzulocken.

achtunddreissig
    Der Schwarze Seelenstein
    Der Totenbeschwörer hatte Jacob bei den Haaren gepackt und den Dolch zum Stoß erhoben. Seine Augen flackerten irr und voller Wut, und eine Moment lang glaubte Jacob tatsächlich, dass er ihm die Kehle durchschneiden würde.
    Gynvir sprang vor und schlug mit der Axt nach Zayl, der den Hieb instinktiv parierte. Die Energie, mit der die Waffen aufeinanderprallten, ließ Funken aufstieben, doch die Barbarin holte sogleich wieder aus. Ihr zweiter Schlag riss dem Nekromanten den Dolch aus der Hand, und er schlitterte klirrend über den Boden.
    „Warte!“, rief Humbart, als sie die Axt ein drittes Mal hob, um Zayl das Haupt von den Schultern zu trennen. „Sei nicht dumm, Frau! Es war ein Versehen, siehst du das nicht? Zayl hielt euch für Feinde!“
    Gynvir knurrte, und der Laut schwoll an zu einem unterdrückten Wutschrei. Sie schien mit sich zu ringen, und ihre Muskeln wogten, bevor sie die Waffe schließlich wieder sinken ließ und sich umwandte.
    „Es tut mir

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