Diabolus
.«
»Das ist jetzt egal. In der zentralen Datenbank tun sich seltsame Dinge.« Jabba sah auf die Uhr.
»Seltsame Dinge?« Jetzt wurde ihm doch mulmig.
»Würde es dir etwas ausmachen, ein wenig präziser zu werden?« Soschi wurde präziser. Kurz darauf stürmte Jabba im Eiltempo durch die Flure, der Datenbank entgegen.
KAPITEL 85
Greg Hale lag zusammengeschnürt auf dem Boden von Node 3 . Strathmore und Susan hatten ihn quer durch die Kuppel geschleift und an Händen und Füßen mit den zwölfadrigen Druckerkabeln der Laserdrucker von Node 3 gefesselt. Susan war immer noch sprachlos über Strathmores raffiniertes Täuschungsmanöver. Er hat den Anruf vorgetäuscht! Der Commander hatte es wieder einmal geschafft. Er hatte Hale geschnappt, Susan gerettet und außerdem noch genügend Zeit gewonnen, um Diabolus umzuprogrammieren! Susan betrachtete beklommen den gefesselten Kollegen. Hale atmete schwer. Strathmore saß auf der Couch, die Beretta wie einen Fremdkörper auf dem Schoß. Susan wandte sich wieder ihrer Nonkonformitätssuche in Hales Terminal zu. Sie startete den vierten Suchlauf, aber wieder ohne Ergebnis.
»Immer noch kein Glück«, seufzte sie.
»Vielleicht müssen wir doch darauf warten, dass David Tankados Schlüssel findet.« Strathmore war nicht einverstanden.
»Und was ist, wenn David es nicht schafft und Tankados Schlüssel in die falschen Hände gerät?« Strathmore brauchte nicht ins Detail zu gehen. Susan hatte begriffen. Solange die ins Internet gestellte Diabolus-Datei nicht durch Strathmores modifizierte Version ersetzt war, stellte Tankados Key eine Gefahr dar.
»Wenn wir den Austausch vorgenommen haben, ist es mir egal, wie viele Keys in der Welt herumschwirren«, meinte Strathmore.
»Je mehr, desto besser. Aber bis dahin ist die Uhr unser Gegner.« Er forderte Susan mit einer Geste zum Weitersuchen auf. Susan wollte ihm beipflichten, doch ihre Worte gingen in einem ohrenbetäubenden Alarmsignal aus der Untermaschinerie unter, das in die Stille der Kuppel platzte. Susan und Strathmore sahen einander überrascht an.
»Was-ist-denn-das?«, schrie Susan in die kurzen Intervalle zwischen den Hornstößen.
»Der-TRANS-L-TR!«, schrie Strathmore zurück. Er sah beunruhigt aus.
»Er wird zu heiß! Vielleicht hatte Hale doch Recht, dass die Anlage auf Notstrom zu wenig Kühlmittel zieht.«
»Wo bleibt die Abschaltautomatik?« Strathmore überlegte.
»Es muss irgendwo einen Kurzschluss gegeben haben.« Ein gelbes Warnblinklicht, das in der Kuppel angesprungen war, jagte puslierende Lichtblitze über sein Gesicht.
»Jetzt sollten Sie aber wirklich abschalten«, rief Susan. Strathmore nickte. Wenn drei Millionen überhitzte Prozessoren in Brand gerieten, war alles zu spät. Er musste schleunigst zu seinem Terminal hinauf und den Dechiffrierungsversuch von Diabolus per Abbruchbefehl stoppen - vor allem, bevor draußen jemand auf die Situation aufmerksam werden und die schwere Reiterei loschicken konnte. Strathmore streifte den immer noch bewusstlosen Hale mit einem Blick und legte die Beretta neben Susan auf den Tisch.
»Bin gleich wieder da!«, schrie er in den Lärm und strebte zum Loch in der Glaswand. Bevor er verschwand, drehte er sich noch einmal um.
»Und sehen Sie zu, dass Sie den Schlüssel finden!«, rief er über die Schulter zurück. Susan betrachtete das magere Ergebnis ihrer wenig erfolgreichen Suche. Hoffentlich beeilte sich Strathmore und schaltete bald ab. In der Kuppel herrschten ein Lärm und ein Lichtergeflacker wie bei einem Raketenstart. Auf dem Boden regte sich Hale. Er wurde langsam wieder lebendig und zuckte bei jedem Ton des Alarmhorns zusammen. Zu ihrer eigenen Überraschung griff Susan nach der Beretta. Als Hale die Augen öffnete, stand sie über ihm und hielt die Waffe auf seinen Schritt gerichtet.
»Wo ist der Schlüssel?«, fuhr sie ihn an. Hale schien sich nicht zurechtzufinden.
»Wa . . , was ist passiert?«
»Du hast dich verrechnet, das ist passiert! Also, wo ist der Schlüssel?« Hale versuchte, den Arm zu bewegen. Als er merkte, dass er gefesselt war, wurde sein Gesicht starr vor Angst.
»Mach mich los!«
»Erst will ich den Schlüssel!«
»Ich habe ihn doch nicht! Bitte, mach mich los!« Hale versuchte aufzustehen, konnte sich aber nur mühsam auf die Seite rollen.
»Du bist North Dakota, und Ensei Tankado hat dir seinen Schlüssel gegeben«, schrie Susan zwischen den
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