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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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begann sofort aufzuholen. Becker schaute nach vorne. Ungefähr achthundert Meter voraus ragten die Hangars in den dunklen Nachthimmel. Ob das Taxi ihn vorher schon einholen konnte? Susan hätte seine Chancen im Handumdrehen ausrechnen können. Plötzlich saß Becker die Angst im Nacken wie noch nie. Über den Lenker gebeugt, drehte er den Gasgriff bis zum Anschlag. Die Vespa gab eindeutig alles, was sie hatte. Becker schätzte, dass das Taxi hinter ihm hundertsechzig Sachen draufhatte, zweimal so viel wie er selbst. Er peilte die in der Ferne aufragenden Hangars an. Der mittlere. Dort steht der Learjet. Ein Schuss peitschte. Das Projektil zischte ein paar Meter neben der Vespa in die Landebahn. Becker schaute zurück. Der Killer hatte sich mit der Waffe aus dem Seitenfenster gehängt und zielte. Becker fuhr Schlangenlinie. Sein Rückspiegel explodierte in einem Splitterhagel. Der Einschlag der Kugel war deutlich im Lenker zu spüren. Becker legte sich mit dem Oberkörper flach auf den Roller. Gott steh dir bei. Das schaffst du nie! Das Taxi kam näher. Im Licht seiner aufgeblendeten Scheinwerfer tanzte Beckers Schatten gespenstisch über die Rollbahn. Wieder knallte ein Schuss. Die Kugel prallte als heulender Querschläger von der Heckverkleidung des Rollers ab. Becker wäre am liebsten weiter Zickzackkurs gefahren. Du musst es zum Hangar schaffen! Ob der Pilot des Learjet die wilde Jagd herannnahen sieht? Hoffentlich hat er eine Waffe! Wird er die Kabine früh genug öffnen? Die beleuchtete Höhlung des offenen Hangars kam näher. Beckers Überlegungen gingen ins Leere. Von einem Learjet war keine Spur zu sehen. Becker schob es auf seinen vom Pfefferspray getrübten Blick. Lieber Gott, lass mich Halluzinationen haben! Aber es waren keine. Der Hangar war leer und verlassen. Oh Gott, wo ist das Flugzeug? Die beiden Fahrzeuge schossen gleichauf in den Hangar. Verzweifelt suchte Becker nach einem Schlupfloch. Vergeblich. Die Wellblechrückwand der Halle hatte weder Tür noch Fenster. Das Taxi setzte sich rechts neben Becker. Er sah Hulohot die Pistole heben. Instinktiv trat er auf die Bremse, aber die Wirkung blieb aus. Der Hangarboden war verölt. Die Vespa begann eine Rutschpartie. Das Taxi neben Becker schleuderte auf dem Ölteppich nur Zentimeter neben Beckers Vespa um die eigene Achse. Seite an Seite sausten die beiden Fahrzeuge der Rückwand entgegen. Beckers zaghafte Bremsversuche blieben wirkungslos. Wunderbarerweise war er noch nicht gestürzt, aber er fuhr wie auf Eis. Die Wellblechwand kam auf ihn zugerast. Becker machte sich neben dem schleudernden Taxi auf den Aufprall gefasst. Es gab ein ohrenbetäubendes Krachen, aber Becker spürte keinen Aufprall und keinen Schmerz. Er befand sich plötzlich im Freien, saß immer noch auf der Vespa und hoppelte über Grassoden. Es war, als hätte sich die Hangarrückwand in Luft aufgelöst. Neben ihm schoss das Taxi über das Feld. Eine riesige Bahn Wellblech löste sich von der Frontpartie des Wagens und segelte über Beckers Kopf davon. Beckers Herz raste. Er gab Gas und kurvte in die Nacht.  

KAPITEL 84
    Jabba lag in dem reparierten Großrechner auf dem Rücken und seufzte erleichtert auf. Die letzte Lötstelle war geschafft. Er schaltete den Lötkolben aus und nahm den Leuchtstab aus dem Mund. Er war ganz schön fertig. Sein Nacken tat ihm weh, sein verbrannter Arm schmerzte. Wenn man innerhalb des Gehäuses arbeiten musste, ging es immer sehr eng zu, zumal für einen Menschen seiner Körperfülle. Und die Dinger werden laufend kleiner!, sinnierte er. Als er für einen wohlverdienten Augenblick der Entspannung die Augen schließen wollte, zerrte jemand an seinen Stiefeln. 

    »Jabba, komm da raus!«, schrie eine Frauenstimme. Midge hat dich aufgestöbert, stöhnte er. 

    »Jabba, komm raus!« Widerwillig robbte er aus dem Gehäuse. 

    »Midge, habe ich dir nicht gesagt, dass. . .« Jabba blickte erstaunt hoch. Es war nicht Midge. 

    »Soschi?« Soschi Kutta war Jabbas rechte Hand. Das einundvierzig Kilo leichte Energiebündel war Absolventin des MIT und inzwischen eine mit allen Wassern gewaschene Sys-Sec-Technikerin. Seite an Seite mit Jabba arbeitete sie oft bis spät in die Nacht. Sie war das einzige Mitglied seines Teams, das nicht in Ehrfurcht vor ihm erstarrte. Sie sah Jabba ungnädig an. 

    »Warum zum Teufel hast du auf meinen Anruf nicht reagiert? Und auf meine Durchsage auch nicht!«

    »Ach, du warst das! Ich habe gedacht, es wäre . .

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