Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
schrie Susan. Warum braucht Strathmore eigentlich so lang? 

    »Du und Tankado, ihr habt die NSA zu eurer Geisel gemacht! Jedenfalls bis zu dem Moment, an dem du ihn hintergangen hast. Sag mal, ist Tankado wirklich an einem Herzinfarkt gestorben, oder hat jemand von deinen Kumpanen ein bisschen nachgeholfen?«

    »Wie kann man nur so vernagelt sein?«, schrie Hale. 

    »Merkst du denn nicht, dass ich damit nichts zu tun haben kann? Mach mich los, bevor der Sicherheitsdienst kommt!«

    »Es kommt kein Sicherheitsdienst«, sagte Susan kalt. Hale wurde blass. 

    »Wie bitte?«

    »Strathmore hat dich reingelegt. Er hat dir das Telefonat nur vorgespielt.« Hale riss fassungslos die Augen auf. Er wirkte wie gelähmt, dann begann er, wie wild gegen seine Fesseln anzukämpfen. 

    »Strathmore wird mich umbringen! Er muss es einfach, ich weiß zu viel!«

    »Nun mach kein Theater, Greg.«

    »Ich bin unschuldig!«, schrie Greg Hale. 

    »Du lügst doch«, sagte Susan, »und ich kann's auch beweisen!« Sie ging zu ihrem Terminal. 

    »Du denkst, du hättest meinen Tracer gestoppt, aber ich habe ihn noch einmal losgeschickt. Dann lass uns mal nachsehen, ob er inzwischen etwas gemeldet hat.« Tatsächlich blinkte auf Susans Bildschirm ein Icon und meldete die Rückkehr der Tracerdaten. Sie nahm die Maus zur Hand und öffnete die Nachricht. Das wird Hale das Genick brechen, dachte sie. Hale ist North Dakota. Das Fenster mit der Meldung ging auf. Hale ist . . . Die Meldung erschien. Susan hielt erstaunt inne. Das konnte nur ein Fehler sein. Der Tracer hatte eine völlig andere Person ausfindig gemacht. Es war dasselbe Ergebnis, das Strathmore bereits verworfen hatte, als er anfangs selbst den Tracer losgeschickt hatte. Sie hatte geglaubt, Strathmore sei ein Fehler unterlaufen, aber jetzt wurde ihr klar, dass er den Tracer korrekt konfiguriert haben musste. Wie auch immer, die Information auf dem Bildschirm war einfach absurd:

    NDAKOTA = [email protected]

    »ET?« , rief sie verdutzt aus. In ihrem Kopf ging es drunter und drüber. 

    »Ensei Tankado soll North Dakota sein?« Es war einfach unvorstellbar. Wenn diese Daten stimmten, waren Tankado und sein Partner ein und dieselbe Person. Susan konnte plötzlich nicht mehr klar denken. Wenn nur dieser Alarm aufhören würde! Warum schaltet Strathmore das verdammte Ding nicht endlich ab? Hale warf sich herum, um Susan sehen zu können. 

    »Also, was steht da? Nun sag schon!« Susan verdrängte Hale aus ihrem Bewusstsein. Ensei Tankado ist North Dakota . . . Sie versuchte die Bausteine des Puzzlespiels neu zu legen, aber diesmal so, dass sie nahtlos ineinander passten. Wenn Tankado North Dakota war, dann hatte er sich die E-Mails selbst geschrieben . . . was bedeutete, dass North Dakota gar nicht existierte. Tankados Partner war ein Phantom. Ein Verwirrspiel. Es war schlau eingefädelt. Strathmore hatte offenbar immer nur die eine Seite des Spiels verfolgt. Da der Ball stets wieder zurückgekommen war, war er davon ausgegangen, dass auch auf der anderen Seite ein Spieler stehen musste. Aber Tankado hatte den Ball nur gegen die Wand geschlagen. Er hatte die Einmaligkeit von Diabolus in Nachrichten verkündet, die er sich selbst geschrieben hatte. Er hatte die Mails an einen Provider für anonyme Mails geschickt, und der hatte sie ihm ein paar Stunden später prompt wieder zurückgeschickt. Plötzlich sah Susan klar. Tankado hatte es bewusst darauf angelegt, dass Strathmore seine E-Mails abfing. Er wollte, dass der Commander sie las. Tankado hatte sich eine unsichtbare Rückversicherung geschaffen, ohne jemals seinen Key aus der Hand geben zu müssen. Damit alles einen authentischen Anstrich erhielt, hatte er sich einen geheimen Account zugelegt. Tankado war sein eigener Partner. North Dakota gab es überhaupt nicht. Ensei Tankado hatte eine Einmann-Show veranstaltet. 
Eine Einmann-Show. Ein erschreckender Gedanke ergriff von Susan Besitz. Mit dieser Scheinkorrespondenz hätte Tankado dem Commander alles Mögliche unterjubeln können! Sie erinnerte sich an ihre erste Reaktion, als Strathmore von einem unangreifbaren Algorithmus gesprochen hatte. Sie hätte tausend Eide geschworen, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war. Inzwischen stellte sich die Lage in einem neuen, sehr beunruhigenden Licht dar. Gab es denn außer Tankados großsprecherischen E-Mails überhaupt einen Beweis, dass es ihm gelungen war, das Programm Diabolus zu entwickeln? Natürlich. . . der TRANSLTR. Der

Weitere Kostenlose Bücher