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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Hornstößen. 

    »Ich will ihn augenblicklich haben!«

    »Du spinnst!«, keuchte Hale. 

    »Ich bin nicht North Dakota.« Er arbeitete gegen seine Fesseln an. 

    »Lüg mich nicht an!«, schrie Susan zornig. 

    »Warum sind dann lauter E-Mails von North Dakota in deinem Account?«

    »Das habe ich dir doch schon gesagt!«, entgegnete Hale. 

    »Ich habe Strathmore angezapft. Die E-Mails in meinem Account habe ich aus Strathmores Account kopiert! Das sind alles E-Mails, die COMINT abgefangen hat.«

    »Unsinn! In den Account des Commanders würdest du doch niemals hineinkommen!«

    »Mein Gott, wie blind bist du eigentlich? Der Account von Strathmore war doch schon angezapft!«, schrie Hale. 

    »Meiner Meinung nach kann das nur Leland Fontaine gemacht haben. Ich bin einfach nur Trittbrett gefahren. Nun glaub mir doch endlich! Auf diese Weise habe ich ja überhaupt erst von Strathmores Plan mit dem Hintertürchen Wind bekommen! Ich habe seine Brainstorm- Aufzeichnungen gelesen.« Brainstorm-Aufzeichnungen? Susan wurde nachdenklich. Bei der Entwicklung seines Plans hatte Strathmore zweifelsohne die Brain-Storm-Software benutzt. Wer in seinem Account geschnüffelt hatte, konnte auch diese Informationen finden . . . 

    »Diabolus umzuschreiben ist Wahnsinn!«, schrie Hale. 

    »Du weißt genau, was das bedeutet - dann hat die NSA Zugriff auf alles!« Das Alarmgeheul übertönte Hale, aber er war wie besessen. 

    »Glaubst du etwa, wir sind dieser Verantwortung gewachsen? Glaubst du etwa, irgendjemand ist einer solchen Verantwortung gewachsen? Wie kann man nur so kurzsichtig sein? Glaubst du denn, unsere Regierung hat nur das Wohl ihrer Bürger im Sinn? Und wenn schon, was ist, wenn sich das bei einer zukünftigen Regierung einmal ändert? Diese Technologie werden wir nie wieder los, die verfolgt uns bis ans Ende unserer Tage!« Susan hörte ihn kaum vor lauter Lärm. Hale zerrte an seinen Fesseln. 

    »Wie soll sich der Bürger gegen einen Polizeistaat wehren«, schrie er, »wenn der Mann an der Spitze auf allen Kanälen alles mithören kann? Wie soll man da Widerstand leisten?« Susan hatte dieses Argument schon oft gehört. Es gehörte zum Standardrepertoire der EFF. 

    »Jemand muss Strathmore in den Arm fallen«, schrie Hale, »und ich habe mir geschworen, dass ich derjenige bin. Deswegen habe ich den ganzen Tag hier gesessen und seinen Account beobachtet, damit ich den Moment nicht verpasse, wenn er den Austausch vornimmt. Ich wollte den ganzen Ablauf dokumentieren. Ich muss schließlich beweisen können, dass er Diabolus mit einem Hintertürchen versehen hat! Nur deshalb habe ich seine ganzen E-Mails in meinen Account kopiert. Ich wollte mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gehen!« Susans Herzschlag setzte einen Moment lang aus. Hatte sie richtig gehört? War das denkbar? Greg Hale wollte Strathmores Pläne gekannt haben, der Öffentlichkeit eine manipulierte Version von Diabolus unterzujubeln? Er wollte seelenruhig abwarten, bis alle Welt das Programm benutzte, um dann seine Bombe platzen zu lassen? Susan stellte sich die Schlagzeilen vor: 
    US-REGIERUNG PLANT KONTROLLE DER GLOBALEN INFORMATION! KRYPTOGRAPH GREG HALE (34) ENTHÜLLT GEHEIMPLAN ! 
    War das eine Neuauflage von Skipjack? Wenn Greg Hale zum zweiten Mal mit Enthüllungen über ein Hintertürchen der NSA Furore machte, würde er berühmter werden, als er es sich in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Und außerdem war es das Aus für die NSA. Susan sah sich auf einmal vor die Frage gestellt, ob Hale vielleicht doch die Wahrheit sagte. Nein, entschied sie, natürlich nicht! Hales Plädoyer war noch nicht zu Ende. 

    »Ich habe deinen Tracer abgebrochen, weil ich dachte, du wärst hinter mir her. Ich habe geglaubt, du hättest Lunte gerochen, dass Strathmore eine Wanze hat. Ich wollte verhindern, dass du das Leck findest und zu mir zurückverfolgst!« Das war zwar plausibel, aber unwahrscheinlich. 

    »Und deshalb hast du Charturkian umgebracht?«, giftete Susan. 

    »Das war doch gar nicht ich!«, schrie Hale. 

    »Strathmore hat ihn hinuntergestoßen! Ich habe den Kampf von unten beobachtet. Charturkian war drauf und dran, das Sys-Sec-Team zu rufen, und dann hätte Strathmore seinen schönen Plan mit dem Hintertürchen vergessen können!« Hale ist gar nicht schlecht, dachte Susan. Er hat für alles eine Erklärung. 

    »Mach mich los«, bettelte Hale. 

    »Ich habe ehrlich nichts getan!«

    »Nichts getan?«,

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