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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Amerikaner waren ihm verhasst. Er hasste ihre Essgewohnheiten, er hasste ihre Sitten und Gebräuche, und vor allem hasste er ihre dominierende Stellung auf den Softwaremärkten der Welt. Strathmore hatte eine kühne Vision verfolgt - einen global verbindlichen internationalen Verschlüsselungsstandard mit einem Hintertürchen für die NSA. Er hatte sich danach gesehnt, seinen Traum mit Susan zu teilen und Seite an Seite mit ihr zu verwirklichen. Aber das war ausgeschlossen. Die Pazifistin Susan hätte Ensei Tankados Tod niemals gebilligt, auch wenn dieser Tod die zukünftige Rettung von Tausenden von Menschenleben bedeutete. Du bist selbst Pazifist, dachte Strathmore, nur leider kannst du es dir nicht erlauben, dich entsprechend zu verhalten. Für den Commander war von Anfang an klar gewesen, wen er auf Tankado ansetzen würde. Tankado hielt sich in Spanien auf- also kam nur Hulohot infrage. Der zweiundvierzigjährige portugiesische Söldner und Profikiller war die bevorzugte Wahl des Commanders. Hulohot war in Lissabon geboren und aufgewachsen, arbeitete schon seit Jahren für die NSA und hatte in ganz Europa Aufträge für sie erledigt. Der einzige Haken war seine Taubheit, was eine Kommunikation per Telefon unmöglich machte. Unlängst hatte Strathmore dafür gesorgt, dass Hulohot das neueste Spielzeug der NSA bekam, den Monocle-Computer. Strathmore hatte sich einen SkyPager gekauft und auf die gleiche Funkfrequenz eingestellt. Die Kommunikation mit Hulohot konnte seither völlig verzögerungsfrei und ohne eine Spur zu hinterlassen erfolgen. Die erste von Strathmore an Hulohot abgesetzte Anweisung hatte für Missverständnisse keinen Raum gelassen, zumal sie zuvor diskutiert worden war. Töten Sie Ensei Tankado. Verschaffen Sie sich den Schlüssel. Strathmore hatte sich nie darum gekümmert, wie sein Killer seine Wundertaten ins Werk setzte. Hulohot hatte es jedenfalls wieder einmal geschafft. Tankado war tot, und die Behörden gingen davon aus, dass es ein Herzanfall gewesen war. Ein Bilderbuchmord - bis auf eine winzige Kleinigkeit: den schlecht gewählten Tatort. Zur Wahrung des Scheins war es natürlich erforderlich, dass Tankado vor Publikum das Zeitliche segnete, aber das Publikum hatte zu früh in das Geschehen eingegriffen. Hulohot hatte von der Bildfläche verschwinden müssen, bevor er den Toten nach dem Schlüssel durchsuchen konnte. Als sich der Staub gelegt hatte, war die Leiche schon im Leichenschauhaus von Sevilla verschwunden. Strathmore war wütend. Hulohot hatte zum ersten Mal einen Auftrag verpatzt - ausgerechnet als es ganz besonders darauf ankam, dass alles wie am Schnürchen lief. Der Commander musste den Key unbedingt haben, aber er wusste auch, dass er keinen gehörlosen Killer ins Leichenschauhaus von Sevilla schicken konnte. Der Fehlschlag wäre vorprogrammiert gewesen. Beim Nachdenken über seine Optionen hatte sich allmählich eine Alternative herauskristallisiert. Auf einmal sah er die Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - die Chance, zwei Träume statt nur einen einzigen zu verwirklichen. Um halb sieben in der Frühe hatte er David Becker angerufen.  

KAPITEL 97
    Fontaine kam in vollem Lauf in den Konferenzraum gestürmt. Brinkerhoff und Midge folgten ihm auf dem Fuß. 

    »Sehen Sie!«, keuchte Midge und deutete gestikulierend zum Fenster. Beim Anblick des Lichtergeflackers in der Cryptokuppel bekam Fontaine große Augen. Das gehörte eindeutig nicht zum Plan. 

    »Sieht aus wie eine gottverdammte Disco!«, ließ sich Brinkerhoff vernehmen. Fontaine starrte zum Fenster hinaus und versuchte, sich einen Reim auf die Situation zu machen. In den paar Jahren, die der TRANSLTR nun schon in Betrieb war, war so etwas noch nie vorgekommen. Er wird zu heiß, dachte Fontaine. Er fragte sich, warum Strathmore das Ding nicht schon längst abgeschaltet hatte. In Sekundenschnelle hatte Fontaine entschieden, was zu tun war. Er schnappte sich das Haustelefon vom Konferenztisch und hieb die Durchwahl zur Crypto ins Tastenfeld. Als Antwort tutete das Störsignal aus dem Hörer. Er knallte den Apparat auf den Tisch, griff aber sofort wieder danach und wählte Strathmores Handynummer. Diesmal erhielt er ein Rufzeichen. Es hatte schon sechsmal geklingelt. Brinkerhoff und Midge beobachteten Fontaine. Er tigerte am kurzen Hörerkabel hin und her wie eine angekettete Raubkatze. Eine Minute verstrich. Fontaine stand inzwischen kurz vor dem Platzen. Er schmiss den Hörer hin. 

    »Das ist

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