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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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distanziert. Genau wie zu erwarten, dachte Susan. Hale braucht sich über einen Virus nicht zu beunruhigen. Er weiß ja genau, was im TRANSLTR vorgeht. Charturkian ließ nicht locker. 

    »Sir, die verseuchte Datei existiert aber. Gauntlet hat sie nur nicht erkannt.«

    »Wenn Gauntlet sie nicht erkannt hat, wie wollen ausgerechnet Sie dann erkannt haben, dass es sie gibt?« 
    Charturkians Ton gewann an Zuversicht. »Mutationsketten, Sir. Ich habe eine Rundum-Analyse gefahren und Mutationsketten festgestellt!«
Susan begriff, warum Charturkian so von der Rolle war. Mutationsketten. Sie wusste, dass derartige Programmsequenzen die Daten auf extrem komplexe Weise durcheinander bringen konnten. Sie kamen in Computerviren sehr häufig vor, besonders in Viren, die große Datenblöcke auf einmal angreifen und verändern konnten. Aus Tankados E-Mails wusste sie natürlich, dass die Mutationsketten, die Charturkian gesehen hatte, völlig anderer Natur waren - sie waren ein Teil von Diabolus. 

    »Als ich die Ketten gesehen habe, Sir, habe ich anfangs gedacht, die Gauntlet-Filter hätten versagt. Aber dann habe ich ein paar Tests gefahren und festgestellt. . .« Er zögerte und machte plötzlich ein ängstliches Gesicht. 

    »Ich habe festgestellt, dass jemand die Gauntlet- Filter umgangen hat.« Es wurde mucksmäuschenstill. Die Rötung von Strathmores Gesicht vertiefte sich bedenklich. Es war völlig klar, wem der Vorwurf galt. Strathmore hatte das einzige Terminal in der ganzen Abteilung, von dem aus ein Umgehen des Gauntlet-Filtersystems möglich war. 

    »Mr Charturkian«, sagte Strathmore eisig, »es geht Sie zwar in keiner Weise etwas an, aber ich habe die Gauntlet-Filter umgangen.« Strathmore stand kurz vor der Explosion. 

    »Wie ich Ihnen zuvor schon erläutert habe, lasse ich ein hoch entwickeltes Diagnoseprogramm laufen. Die Mutationsketten, die Sie im TRANSLTR festgestellt haben, sind dort, weil ich sie eingegeben habe. Sie sind Teil dieses Programms. Das Gauntlet-System hat die Annahme der Daten verweigert, darum habe ich die Filter umgangen. Haben Sie sonst noch etwas auf dem Herzen, Mr Charturkian, bevor Sie uns verlassen?« In einem Sekundenbruchteil sah Susan klar. Als Strathmore den verschlüsselten Diabolus-Algorithmus aus dem Internet heruntergeladen hatte, um dem TRANSLTR anschließend die Entschlüsselung zu überlassen, hatte das Gauntlet-System auf die Mutationsketten angesprochen. Da Strathmore unbedingt wissen wollte, ob Diabolus zu knacken war, hatte er die Datei am Filtersystem vorbei eingegeben. Das Gauntlet-System zu umgehen war normalerweise undenkbar. In diesem Fall jedoch musste es unbedenklich erscheinen, denn der Commander wusste ja, worum es sich bei dieser Datei handelte, und kannte ihren Autor. 

    »Bei allem gebotenen Respekt, Sir«, beharrte Charturkian, »von einem Diagnoseprogramm mit Mutationsketten habe ich bislang weder etwas gehört noch ge . . .« Susan konnte keine Sekunde mehr an sich halten. 

    »Commmander«, platzte sie heraus, »ich muss Sie wirklich unbedingt . . .«
Diesmal war es das schrille Piepsen von Strathmores Handy, das sie unterbrach. Der Commander riss das Mobiltelefon ans Ohr. 

    »Was ist los?«, bellte er, um sogleich zu verstummen und schweigend zuzuhören. Susan vergaß Hale einen Moment. Inbrünstig wünschte sie, der Anrufer möge David sein. Sag mir, dass ihm nichts passiert ist, dachte sie. Sag mir, dass er den Ring gefunden hat! Aber als sich ihre Augen mit denen Strathmores trafen, runzelte Strathmore die Stirn. Er hatte nicht David am Apparat. Susan wurde es eng um die Brust. Sie wollte ja nur wissen, ob der Mann, den sie liebte, in Sicherheit war. Strathmores Ungeduld hatte ganz andere Gründe, das war ihr klar. Wenn David nicht bald fündig wurde, musste der Commander Unterstützung schicken, Feldagenten der NSA - ein Spiel, das er lieber vermieden hätte. 

    »Commander«, drängte Charturkian, »ich glaube wirklich, wir sollten überprüfen, ob . . .«

    »Einen Moment bitte«, sagte Strathmore entschuldigend ins Telefon, bevor er die Sprechmuschel zuhielt und einen zornigen Blick auf seinen jungen Systemtechniker abschoss. 

    »Mr Charturkian«, knurrte er, »das Gespräch ist beendet. Sie werden jetzt die Crypo- Abteilung verlassen. Und zwar augenblicklich! Das ist ein Befehl!« Charturkian stand wie vom Donner gerührt. 

    »Sir, aber die Mutations . . .«

    »AUGENBLICKLICH!«, brüllte Strathmore. Charturkian starrte ihn

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