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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Sie trat ans Bett und betrachtete den riesigen Teutonen. Sie kicherte erleichtert. Zwischen seinen Schenkeln regte sich ein recht winziges Organ. Er griff nach ihr und zerrte ihr ungeduldig das Negligee vom Leib. Seine Wurstfinger betatschten jeden Zoll ihres nackten Körpers. Sie ließ sich auf ihn fallen und wand sich stöhnend in gespielter Ekstase. Als er sie auf den Rücken drehte und sich auf sie wälzte, hatte sie das Gefühl, zerquetscht zu werden. Das Gesicht an seinen schwabbeligen Hals gepresst, rang sie nach Luft und hoffte, dass es schnell vorbei sein würde. 

    »jSi, si!«, stöhnte sie und grub die Fingernägel anfeuernd in seinen feisten Rücken. Allerlei Bilder schossen ihr durch den Kopf - Gesichter der unzähligen Männer, die sie befriedigt hatte, Zimmerdecken, die sie in der Dunkelheit stundenlang angestarrt hatte, Träume vom eigenen Kindersegen . . . Plötzlich und ohne jede Warnung bäumte sich der Deutsche auf, wurde starr und fiel in sich zusammen. War's das schon?, dachte sie ebenso überrascht wie erleichtert. Sie wollte unter dem Dicken hervorkriechen. 

    »Liebling«, flüsterte sie, »ich möchte mich auf dich setzen.« Aber der Dicke rührte sich nicht. Sie versuchte, seine gewaltigen Schultern beiseite zu wuchten. 

    »Liebling, ich. . . ich kriege keine Luft!« Es wurde ihr mulmig. Sein Gewicht drohte ihr den Brustkorb einzudrücken.  

    »¡Despiértate! Aufwachen!« Sie riss an seinen verfilzten Haaren. Sie fühlte etwas Warmes, Klebriges herabfließen - auf ihre Wangen, in ihren Mund. Es schmeckte salzig. Rocío versuchte verzweifelt, sich von ihrer unförmigen Last zu befreien. Ein merkwürdiger Lichtschein fiel auf das verzerrte Gesicht des Deutschen. Aus einem Loch in seiner Schläfe troff Blut auf sie herab. Rocío wollte schreien, aber sie hatte keine Luft in den Lungen. Der Dicke zerquetschte sie. Halb ohnmächtig reckte sie die Arme dem Lichtschein entgegen, der von der Tür herüberfiel. Sie sah eine Hand. Eine Pistole mit Schalldämpfer. Einen Blitz. Und dann nichts mehr.  

KAPITEL 40
    Am Ausgang von Node 3 redete der völlig aufgelöste Systemtechniker mit Händen und Füßen auf Greg Hale ein, um ihn zu überzeugen, dass der TRANSLTR in Gefahr war. Susan hatte nur einen Gedanken: Du musst zu Strathmore! Als sie zur Tür hinauslief, packte Phil Charturkian sie an der Schulter. 

    »Miss Fletcher, wir haben einen Virus! Ich bin absolut sicher! Sie müssen . . .« Susan riss sich los und funkelte den Mann an. 

    »Ich dachte, der Commander hat Sie nach Hause geschickt!«

    »Aber der Kontrollmonitor! Er zeigt achtzehn Stunden. . .«

    »Commander Strathmore hat Sie nach Hause geschickt!«

    »STRATHMORE SOLL MICH AM ARSCH LECKEN!«, kreischte Charturkian, dass es in der Kuppel widerhallte. 

    »Mr Charturkian?«, ertönte von oben eine sonore Stimme. Hoch über den Streitenden stand Strathmore vor seinem Büro am Geländer. Die drei erstarrten. Einen kurzen Moment lang war in der Crypto-Kuppel nur das ungleichmäßige Generatorbrummen zu vernehmen. Susan versuchte verzweifelt, Strathmores Blick zu erhäschen. Commander, Hale ist North Dakota! Aber Strathmore hatte nur Augen für den jungen Systemtechniker. Den Blick unverwandt auf Charturkian gerichtet, kam er langsam die Treppe herunter, durchquerte die Kuppel und blieb schließlich zwei Handbreit vor dem zitternden Techniker stehen. 

    »Bitte, was wollten Sie sagen?«

    »Sir«, keuchte Charturkian, »der TRANSLTR ist in Gefahr.« 
    Susan versuchte, zu Wort zu kommen. 

    »Commander, wenn ich Sie bitte einen . . .« Ohne den Blick von dem Techniker zu wenden, brachte Strathmore sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. 

    »Sir, wir haben eine infizierte Datei. Ich bin absolut sicher!«, sagte Charturkian. Strathmores Gesicht nahm eine dunkelrote Färbung an. 

    »Mr Charturkian, das haben wir nun zur Genüge durchdiskutiert. Im TRANSLTR ist keine infizierte Datei!«

    »Doch!«, kreischte Charturkian. 

    »Und wenn die Datei in die zentrale Datenbank gerät . . .«

    »Wo zum Teufel soll diese verdammte infizierte Datei denn sein?«, brüllte Strathmore. 

    »Zeigen Sie sie mir!«

    »Das kann ich nicht«, sagte Charturkian kleinlaut. 

    »Natürlich können Sie das nicht! Weil es keine infizierte Datei gibt!«

    »Commander, ich muss Sie . . .«, versuchte Susan erneut, sich einzuschalten, doch wieder prallte sie an einer Handbewegung Strathmores ab. Sie sah Hale nervös an. Er wirkte kühl und

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