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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zu Myawo hin, erzwangen ihren widerwilligen Rückzug mit kurzen Vorstößen ihrer Lanzen.
    In einem Impuls aus Furcht und Verzweiflung krallte sich ihre Hand in ihr Haar; und weiter wurde sie zurückgetrieben, Schritt - Stich, Schritt - Stich. „Ah, Madar …” stöhnte sie. „Hilf mir…”
    Eine Ansammlung süßer, reiner Töne erklang in der heftig pulsierenden Luft. War sie vorher bereits voller Angst, so war sie jetzt wie gelähmt. „Gleich …” Das Wort war ein langgezogenes Jammern.
    Ein einziger hoher Ton zitterte und glitt die Tonleiter zu einem tiefen Baß-Brummton hinunter. Die fünf Männer verlangsamten sich grotesk zu einer scheußlichen Parodie menschlicher Bewegung. Dann bewegten sie sich überhaupt nicht mehr, mitten im Schritt waren sie erstarrt, ihre Füße hingen in der Schwebe. Aleytys schluckte krampfhaft, versuchte aufzustehen. Es fiel ihr seltsam schwer, sich zu bewegen, als würde sie in halb erstarrter Gelatine herumwaten. Dann bewegten sich ihre Hände. Wie Mondmotten sah sie sie flattern.
    „Nein”, flüsterte sie. Sie spürte ein Frösteln auf ihren Knochen, ihre Lippen bewegten sich nicht, der Klang hallte nur in ihrem Schädel.
    Hilflos sah sie, wie sich die sausenden Hände verlangsamten und sich um einen Lanzenschaft legten, ihn aus den erstarrten Fingern des Medwey riß. Durch die Augenlöcher in ihrem Schädel sah sie zu, während Tränen über ihr maskenhaft bleiches Gesicht glitten.
    Die Schmetterlingshände am Ende der dünnen Arme stießen die Lanzenspitze in die Brust des Medwey … Immer wieder… Als würde ich Leder nähen, dachte sie wild. Hineinstoßen, herausziehen
    … Pop… Pop … Und dann waren fünf Menschen tot.
    Das wußten sie noch nicht einmal. Im Zeitraum gefangen, hingen sie aufrecht in der Luft und fielen nicht um. An der Lanzenspitze klebte kein Blut; es gab keine Zeit, die ihr Blut hätte fließen lassen. In ihrem Schädel gefangen, sah sie, wie sich die dünnen, braunen Finger öffneten, wie die Lanze bewegungslos in der Luft hängenblieb, als sie sie losließ. Sie beobachtete die langsam an ihren Augen vorbeitanzenden Wände, Wände, die von flackerndem Bernstein-licht Übergossen waren … Sie hatte sich umgewandt, ging auf die andere Männergruppe zu.
    Sie musterte die Männer, die Stavver umringten. Geschmeidig streckten sich dünne, braune Finger aus und rissen den Dolch aus einem Gürtel, hieben eins-zwei-drei durch ihre Kehlen und ruckten dann zu Myawo herum … Die anderen Gesichter flossen an ihr vorbei, in triumphierendem Lächeln erstarrt, unverändert trotz der neuen, in das steife, widerstandsfähige Fleisch ihrer Hälse geschnittenen Münder. „Nein!” kreischte sie zu dem Ding, das sie bewegte. „Bitte, nicht…” Sie kämpfte gegen die ihren Körper beherrschende Macht.
    „Bitte. Vernichte diese Leute nicht. Nein! Die anderen sind tot, und er kann mir nichts tun… Oder dir. Wer immer du auch bist, höre mich, ich flehe dich an. Die Zabyn brauchen ihn… Ohne ihn sind sie dem Tod geweiht. Bitte …”
    Der Körper, in dem sie ritt, trat zurück, an Myawo vorbei, weiter zurück… Einen Schritt… zwei… Dann kreischte das leise Summen, das gerade noch am Rande ihres Bewußtseins dröhnte, wieder zu einem hohen, schrillen Heulen auf. Plötzlich war der Messergriff in ihren Fingern eiskalt, und sie konnte den wärmer werdenden Lufthauch in ihr Gesicht fächeln fühlen.
    Mit einem leisen Stöhnen öffnete sie ihre Hand, ließ das Messer zu Boden klirren. Hinter sich konnte sie ein weiteres Klappern hören, dann eine Reihe dumpfer Laute. Ihre Knie knickten ein, sie brach zusammen, schaukelte vor und zurück, die Arme um den Kopf gelegt.
    Stavver knurrte. Langsam umrundete er die Blutpfütze, die aus den aufgeschlitzten Kehlen genährt wurde, und blieb vor Myawo stehen. „Warum, zum Teufel, hat sie dich am Leben gelassen?”
    Myawo knurrte und wich vor dem Dieb zurück; sein Blick war argwöhnisch, die Hand krümmte sich um den Griff des in seinem Gürtel steckenden Messers. Wortlos, mit geblähten Nasenflügeln, wich er zurück.
    Aleytys sah auf. „Stavver!” rief sie scharf. „Laß ihn in Ruhe.”
    Eine Minute lang schloß sie ihre Augen, dann wandte sie Myawo ihren schweren Kopf zu. „Verschwinde, hörst du! Ich habe Kha-teyat versprochen… Ahai, Khem-sko, weißt du, wie nahe du dem Tod warst? Verschwinde und laß uns in Ruhe. Ich weiß nicht, ob ich mich noch einmal beherrschen kann.”
    Myawo zögerte, wild funkelten

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