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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zu, wie die Sonnen zu den Bergen hinunterglitten. Hesh stand wieder in Horlis Süden, wobei der ausgefranste Wasserstoffring auf dieser Seite der Welt eher dicker und breiter war. „Beinahe Nacht“, murmelte sie träge. Sie berührte den dünnen, warmen Boden neben sich. „Irgendwie verlasse ich dich ungern, Mutter Erde.“ Antwortende Wärme durchströmte sie. Ihre Augenlider fielen zu, und sie trieb in ein behagliches Dösen hinüber.
    Ein Kichern fuhr in ihren Traum. Sie öffnete ihre Augen und streckte sich. Ihren Hals massierend, blickte sie sich um; Khateyat stand auf dem schmalen Weg.
    „Tscha! Ihr seid mir ein Pärchen, schlaft friedlich einher, während die ganze Welt arbeitet.“ Khateyat setzte sich auf einen kleinen Felsbrocken und lächelte sie an.
    „Du hast mich erschreckt.“ Mit halb geschlossenen Augen lächelte Aleytys verschlafen zurück. „Um diese Zeit habe ich niemanden hier oben erwartet.“ Mit einem angestrengten Grunzen stand sie auf und schüttelte ihre versteiften Gelenke. Sie schaute zu den fernen Trockengestellen hinunter und drehte sich verwundert um. „Sie arbeiten nicht mehr.“
    Khateyat musterte sie mit grimmiger Miene. „Das Schlachten ist getan. Leyta, es tut mir leid, ich habe zuviel Zeit vergehen lassen. Du mußt aufbrechen. Schnell. Du hättest schon früher gehen sollen.“
    Aleytys stand auf. Sie blickte zu den Sonnen hoch und nickte. „Sobald es dunkel ist.“
    „Myawo war beschäftigt, aber er hat dich nicht vergessen. Ich habe für dich und den Sklaven Sesmatwe gesattelt und Lebensmittel und Sachen, die das Baby braucht, in die Satteltaschen getan. Und eine Karte, die den Weg zum Bawe Neswet weist. Geh jetzt.“ Sie blickte den Pfad hinunter. „Warte nicht auf die Dunkelheit.“
    „Khatya. .“
    „Nein, nein.“ Sie sprang auf und schritt in fieberhafter Unrast auf dem schmalen Pfad hin und her. „Ich werde ihn ablenken. Irgendwie, Nimm Sharl und geh. Oder du wirst nie wegkommen.“
    Aleytys bückte sich und nahm ihren schlafenden Sohn hoch. „Ich muß dir danken, Khatya.“
    „Keine Zeit dafür, Leyta.“ Khateyat schob sie mit zitternden Händen voran. „Geh, geh.“ Nervös purzelten ihre Worte hervor, kurz, scharf, abgehackt. „Beeil dich.“ Sie drängte Aleytys auf dem Weg ins Tal vor sich her. „Ich fürchte … Lauf … Beeil dich …“
    Ihre Hände flatterten in einer Reihe kurzer, schneller Schläge gegen Aleytys’ Rücken.
    Aus den wehenden Rauch- und Dampfschleiern löste sich ein leiser, beharrlicher Trommelschlag; wie zustoßende Finger glitt er die Abhänge empor. Khatyat versteifte sich. „Zu spät“, sagte sie finster. „Hör doch!“
    „Eine Trommel. Seit wir hier sind, habe ich jeden Tag Trommeln gehört.“
    „Es ist die Nayal.“ Eine Minute lang war sie still, dann platzte sie heraus: „Ich wollte nicht, daß dein Blut an den Händen meines Volkes klebt.“
    „Mir gefällt diese Vorstellung auch nicht besonders“, erwiderte Aleytys trocken.
    „Die Nayal …“ Khatyats Gesicht zerfiel. „Ich kam … Du wirst den Ruf in einer Minute spüren. Ich hätte dich früher fortschicken sollen. Du konntest es nicht wissen. Es tut mir leid, Leyta.“ Sie wandte sich ab; ließ ihre Hände hilflos fallen.
    Aleytys verzog ihr Gesicht. „Du hast dich über mehr zu sorgen als über ein wenig Schuld, meine Mutter.“ Sie griff hoch, berührte mit einem langen, schlanken Zeigefinger ihre Schläfe. Eine Sekunde lang schwebte ein geisterhaftes Klingen über den Trommelschlägen. „Das Diadem schützt sich selbst. Weißt du noch? Ich glaube nicht, daß es zuläßt, daß sie mich töten.“
    Khateyat zupfte nervös an den breiten Armbändern.
    Aleytys strich sanft über das bekümmerte Gesicht. „Ich werde es bekämpfen, meine liebste Mutter. Ich will dir nicht weh tun, und ich will nicht, daß sie sterben. Nicht einmal Myawo, da ihr ihn braucht.“ Sie sah auf ihr Baby hinunter, das während sämtlicher Gefühlsstürme friedlich schlief. „Aber ich wünschte mir, daß du mir etwas versprichst …“
    „Was, Tochter?“
    „Wenn ich getötet werde – kümmere dich um Sharl, bitte. Liebe ihn an meiner Statt. Wirst du das tun?“ Sie preßte ihr Baby an ihre Brust und streichelte sanft über seinen Rücken. „Er muß geliebt werden“, flüsterte sie hastig. „Man muß ihn lieben.“ Sie hielt Khateyats Blick in ihrem Bann. „Du weißt, wieviel mir dies bedeutet. Ich habe dir von meinem Leben erzählt.“
    Khateyat nickte ruhig. „Du

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