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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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zu sein, um ans Telefon zu kommen und mit ihrer Schwester zu sprechen.
    Danach duschte Alissa, eine Kosmetikerin und eine Hairstylistin warteten bereits auf sie. Alles lief nun offenbar nach Plan ab. Profis übernahmen die Regie, ihr Haar wurde gestylt, die Nägel lackiert, Make-up folgte. Sie konnte dem Zeremoniell nicht entkommen, doch alles erschien ihr seltsam unwirklich, als hätten diese Dinge nicht wirklich etwas mit ihr zu tun. Erst als eine Assistentin der Designerin das Brautkleid hereinbrachte, begann Alissa zu begreifen, was mit ihr geschah, und bekam es ein wenig mit der Angst zu tun.
    Das kostbare weiße Traumgebilde war glatt geschnitten und mit unzähligen Kristallen besetzt, die im Licht wie Tausende Sterne funkelten. Ebenso beeindruckt war Alissa von den dazu passenden perlenbestickten Brautschuhen und den edlen Spitzendessous, die sie tragen sollte. Im ersten Moment befürchtete sie, das Kleid könnte ihr nicht passen, doch es saß wie angegossen, und sie atmete auf. Auch der zarte Tüllschleier, der von ihrer Blütenkrone wie eine Schleppe bis zum Boden wallte, war atemberaubend. Als Alissa sich endlich im Spiegel betrachten konnte, fand sie sich so schön wie noch nie.
    Dann führte man sie nach unten und half ihr in eine Limousine. Als sie vor einem mächtigen öffentlichen Gebäude abgesetzt wurde, erschauerte sie in der eisigen Luft. Eine junge Frau, die fließend Englisch sprach, begrüßte sie in der belebten Eingangshalle und stellte sich als Lukina vor, sie sei eine von Sergejs Assistentinnen.
    „Wo sind wir hier?“, fragte Alissa verwirrt.
    Die Frage schien die Brünette zu befremden. „Im Standesamt, in dem die Tauung stattfindet. Haben Sie das Mitteilungsschreiben nicht erhalten, das ich Ihnen vor einiger Zeit zugeschickt hatte? Darin habe ich Ihnen alles aufgeführt, was heute stattfindet, darunter waren auch nützliche Hinweise für Sie persönlich.“
    Alissa wurde verlegen. Wieder einmal hatte ihre Zwillingsschwester es versäumt, sie über wichtige Dinge aufzuklären. „Entschuldigung, das hatte ich vergessen.“
    „Mr Antonovich liegt sehr viel daran, dass Sie besonders auf seine Großmutter Jelena den allerbesten Eindruck machen“, legte Lukina ihr ans Herz. „Er ist ihr einziger Enkel, für sie ist heute ein ganz besonderer Tag.“
    Alissa wurde noch verwirrter. Wieso musste man sie ermahnen, nett zu Sergejs Großmutter zu sein? War das nicht selbstverständlich?
    Nervös betrat sie den Raum, in dem sie getraut werden sollte. Im Hintergrund setzte der Hochzeitsmarsch ein, als Sergej im eleganten dunklen Anzug auf sie zukam und ihr ein kleines Rosenbouquet überreichte, das sich in seinen kraftvollen Händen rührend zart ausnahm.
    Die gesamte Hochzeit war bis ins kleinste Detail so geplant und organisiert, wie Jelena es sich nur wünschen konnte. So hatte Sergej ein betont weibliches, romantisches Brautkleid ausgewählt, weil er sicher war, dass es seiner Großmutter gefallen würde, die eine solche Pracht selbst nie getragen hatte. Dennoch hatte er nicht geahnt, wie atemberaubend das schimmernde Kleid und die schlichte Blütenkrone Alissas reine Schönheit erblühen lassen würden. Wie eine Märchenprinzessin sah sie aus, und obwohl der Vergleich ihm ein Lächeln entlockte, konnte er den Blick nicht von ihr abwenden.
    Unter seiner bewundernden Musterung verkrampfte sie sich und erschauerte. Dann nahm er ihre Hand, und erst jetzt bemerkte Alissa eine zierliche ältere Dame im leuchtend blauen Jackenkleid, die sie gebannt beobachtete und ihr zulächelte. Das musste Sergejs Großmutter sein!
    Höhepunkt der kurzen Zeremonie war der Ringwechsel. Hinterher trug das Hochzeitspaar sich in ein Register ein, erst danach stellte Sergej seiner Großmutter seine junge Ehefrau vor. In ihrem leuchtenden Jackenkleid wirkte Jelena viel jünger, und sie strahlte vor Glück und Lebensfreude.
    Gemeinsam mit dem Brautpaar stieg sie in die Limousine, die sie zur Kirche brachte, und jetzt kam Sergej auch dazu, die zahlreichen Fragen seiner Großmutter zu beantworten und zu übersetzen.
    Ob Alissa Kinder möge, wollte die alte Dame wissen, und Alissa versicherte ihr, sie nicht nur zu mögen, sie wünsche sich auch zwei oder drei eigene. Danach überschüttete Jelena die junge Braut mit weiteren Fragen. Ob sie gern koche? Aber sicher, nur backen sei nicht ihre Stärke. Könne sie nähen? Eigentlich nur Knöpfe annähen, musste Alissa eingestehen. Und Sticken oder Stricken? Sticken leider nicht,

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