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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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gab Alissa zu, aber Stricken mache ihr Spaß, seit sie für das Baby einer Freundin Strampelsachen entworfen habe. Sergej war Frauen gewöhnt, die über keinerlei häusliche Talente verfügten, er hegte den Verdacht, dass Alissa seine Großmutter nur beeindrucken wollte. Doch als er schließlich Mühe hatte, den einen oder anderen Handarbeitsausdruck zu übersetzen, war er sich dessen nicht mehr so sicher und bemerkte erfreut, dass Jelena seine Braut wiederholt anstrahlte.
    „Sie hat sich die Mühe gemacht, für das Baby einer Freundin zu stricken. Dann ist sie eine gute Frau. Du hast die richtige Wahl getroffen“, lobte Jelena ihren Enkel und zupfte ihm die Fliege zurecht, ehe er ihr aus dem Wagen helfen konnte. „Und sie ist wunderschön. Widme deiner Ehe so viel Zeit wie deinen Geschäften, dann werdet ihr ein Leben lang glücklich sein.“
    Der wohlmeinende Rat, wie er seine Frau ein Leben lang halten könne, verschlug Sergej einen Moment die Sprache. Bisher war es für ihn eher ein Problem gewesen, die Damen wieder loszuwerden. Begleitet von Braut und Großmutter betrat er die überfüllte Kirche.
    Es machte Alissa verlegen, Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu sein. Sie war hypernervös und fürchtete, etwas falsch zu machen, als sie im Vorbeigehen links und rechts neugieriges Flüstern hörte. Warum hat Alexa mich gedrängt, Sergej zu heiraten und mir dennoch wichtige Hinweise vorenthalten? fragte sie sich jetzt. Hatte ihr Zwilling insgeheim gehofft, sie würde sich blamieren?
    Der Geistliche segnete die Ringe, dann wurden dem Brautpaar Kerzen überreicht. Während des Rituals hielten Alissa und Sergej sich bei den Händen. Als Höhepunkt der Trauung tranken sie gemeinsam Wein aus einem Pokal und erhielten den priesterlichen Segen.
    „Nach dem ganzen Palaver fühle ich mich jetzt richtig verheiratet“, murrte Sergej, während sie die Kirche verließen.
    „Das hast du doch alles schon einmal erlebt“, erinnerte Alissa ihn. Es verursachte ihr Gewissensbisse, mit dem feierlichen religiösen Zeremoniell nur eine Scheinehe eingegangen zu sein.
    „Beim ersten Mal gab es nur eine standesamtliche Trauung“, klärte Sergej sie auf und setzte stöhnend hinzu: „Jetzt müssen wir noch den Empfang durchstehen.“
    „Bist du nicht gern unter Menschen?“ Alissa störte seine flapsige Art. Nur gut, dass sie keine echte Braut war, sonst hätte seine gleichgültige Einstellung sie verletzt.
    „Das ist nicht das Problem, milaya moya .“ Auf dem Rücksitz der Limousine nahm Sergej ihre Hand und blickte Alissa verlangend an. „Du bist eine bezaubernde Braut“, versicherte er ihr. „Ich wünschte nur, der ganze Rummel wäre endlich vorbei, damit ich mit dir allein sein kann.“
    Ihr wurde heiß, am liebsten hätte sie Sergej daran erinnert, dass sie nur eine falsche Braut sei, sodass sich nichts ändern würde, wenn sie allein wären. Doch der Ausdruck in seinen Augen ließ ihr Herz schneller schlagen, und sie brachte die Worte nicht über die Lippen. Sergej Antonovich, dieser fantastische, charismatische Mann, hatte sie verzaubert, und obwohl sie wusste, dass ihre Verbindung nur Schau war, wünschte sie sich jetzt keine platonische Beziehung mehr.
    So hatte sie noch für keinen Mann empfunden. Ihre Gefühle für ihn waren so stark und überwältigend, dass sie sich nicht vorstellen konnte, als seine Frau mit ihm zu leben und keine richtige Ehe zu führen. Stück für Stück, Stunde um Stunde bröckelte ihr Widerstand gegen eine intime Beziehung mit Sergej weiter ab. Alexas verächtliche Bemerkung über ihre fehlende sexuelle Erfahrung hatte Alissa getroffen, sie kam sich altmodisch und weltfremd vor. Vielleicht sollte sie den entscheidenden Schritt endlich auch wagen …
    Inzwischen war Sergej allerbester Stimmung, er schien gar nicht zu merken, in welchem Gefühlskonflikt seine Braut sich befand. Zufrieden ging er im Geist durch, was er mit der Heirat alles erreicht hatte. Das Wichtigste war, dass Alissa bei Jelena bestens angekommen zu sein schien. Wieder wurde ihm bewusst, dass seine Braut so gar nicht dem Psychoprofil entsprach, das seine Leute ihm geliefert hatten. Sollte man sich auf solche Tests lieber doch nicht verlassen? Oder war Alissa eine begabte Schauspielerin, die sich überzeugend verstellen konnte?
    Eins musste er ihr lassen: Sie hatte sich fantastisch geschlagen. Somit hatte er die richtige Frau für die Rolle gefunden. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass sie schwanger wurde. Die

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