Diamanten für die falsche Braut?
sich eine weitere und noch eine …
Irgendwann während des Fluges rief Sergej sie an.
„Danke für die Pralinen“, sagte Alissa, „aber eigentlich sollte ich mit dir schimpfen. Inzwischen habe ich schon die Hälfte vertilgt.“
„Hatte ich dir nicht versprochen, dich für Weihnachten zu mästen?“, neckte Sergej sie.
„Das ist nicht witzig“, widersprach sie vorwurfsvoll. „Bei Pralinen muss man mich vor mir selbst schützen, um meine Willenskraft ist es nicht sonderlich bestellt.“
„Heute Abend habe ich eine Besprechung“, kündigte er ihr an. „Ich werde dich vor der Hochzeit also wohl nicht mehr sehen.“
Damit hatte Alissa nicht gerechnet, sie musste sich eingestehen, dass sie enttäuscht war. Dabei spielte sie letztlich nur eine Rolle, für die Sergej sie bezahlte. Wieso verdrängte sie das immer wieder? Und warum ging er ihr nicht aus dem Kopf? Sicher, er sah fantastisch aus, aber sie durfte nicht vergessen, dass er ein herrischer Macho war und bei Frauen Neandertalermanieren an den Tag legte …
Am frühen Abend landete der Jet in St. Petersburg am Flughafen Pulkovo.
Hier war es sehr viel kälter als in London. In einer Luxuslimousine wurde Alissa durch die Straßen der Stadt gefahren. Noch nie hatte sie so viele berühmte alte Bauten nebeneinander gesehen. So war sie nicht allzu überrascht, als der Wagen vor einem prachtvollen klassischen Herrenhaus hielt.
Hier sei Sergejs Wohnsitz, erfuhr sie.
Fast andächtig stieg sie die Eingangstreppe empor, in der eisigen Luft bildete ihr Atem weiße Nebelwölkchen. Dann betrat sie eine herrlich warme, weitläufige Empfangshalle mit blankem Parkettfußboden. Zitronenfarbene Wände, Stuckarbeiten und zurückhaltende, erlesene Möbel … dieses Ambiente empfand Alissa nach der ultramodernen Einrichtung von Sergejs Londoner Penthaus als angenehm gemütlich.
Die stilvolle Ausgestaltung setzte sich oben fort, wo Alissa in ein grüngolden eingerichtetes Gästezimmer geführt wurde, in das man auch ihr Gepäck brachte. Das angebotene Essen lehnte sie ab und unterdrückte ein Gähnen. Sie hatte einen langen Tag hinter sich und war todmüde.
Zwei Hausmädchen erschienen, um ihre Sachen auszupacken, und sie flüchtete vor dem geschäftigen Treiben ins luxuriöse Bad. Es war wunderbar entspannend, sich im heißen Wasser zu aalen. Alissa blieb länger darin, als sie vorgehabt hatte. Fast war sie eingeschlummert, als lautes Klopfen an der Tür sie auffahren ließ.
„Ja?“ Auf unsicheren Beinen kletterte sie aus der Wanne und griff sich ein Handtuch.
„Ich bin’s, Sergej. Ich muss mit dir sprechen.“
Überrascht und mit gerötetem Gesicht hüllte sie sich in den flauschigen weißen Bademantel, den sie hinter der Tür entdeckt hatte.
Barfuß verließ sie das Bad und kam sich ohne Make-up irgendwie nackt vor. Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich das feuchte Haar zu kämmen, das sie sich einfach hochgesteckt hatte.
Ihr stockte der Atem, als sie Sergej vor sich hatte. Er trug einen eleganten anthrazitfarbenen Anzug und kam mit grimmiger Miene auf sie zu. Übergangslos schleuderte er Fotos auf ihr Bett. „Erkläre mir das!“, forderte er aufgebracht.
Alissa blickte zu den Fotos und trat näher. Verständnislos betrachtete sie die Bilder, die sie mit ihrem Vater im Flughafencafé zeigten. „Was gibt es da zu erklären?“
Sergejs anklagender Blick ließ sie erbleichen. „Wie kannst du das fragen?“, herrschte er sie ungehalten an.
Sein Verhalten gefiel Alissa gar nicht. „Schrei mich nicht an!“, wies sie ihn zurecht.
Fassungslos sah Sergej sie an. „Ist das alles, was dir dazu einfällt?“
Alissa zuckte die Schultern, sodass Strähnen ihres goldblonden Haares sich lösten und ihr über die Schultern fielen. „Ich habe dir nichts zu sagen. Du platzt einfach hier herein, während ich bade …“
„Ich habe angeklopft!“, widersprach er ihr scharf.
Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu und wechselte auf die andere Seite des Bettes. „Was fällt dir ein, mich grundlos anzuschreien?“
„Wenn ich dich mit einem anderen Mann Händchen halten und in seinen Armen weinen sehe, habe ich allen Grund dazu!“, hielt Sergej ihr wütend vor und folgte ihr ums Bett herum.
„Ich lasse mir nicht drohen.“ Aufgebracht nahm sie eine Kristallvase von einem Beistelltisch. „Wenn du noch einen Schritt näher kommst, schlage ich sie dir über den Kopf.“
Ungläubig runzelte Sergej die Brauen. „Bist du verrückt geworden?“
„Ich kann
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