Diamanten für die falsche Braut?
ruinieren, dreht sich mir der Magen um.“
Nach dem schonungslosen Geständnis musste Alissa an sich halten, um nicht zu explodieren. Sie fühlte sich schamlos ausgenutzt und hintergangen, und das von ihrer eigenen Zwillingsschwester, der sie bedingungslos vertraut hatte! „Also war dein Schwangerschaftstheater eine einzige große Lüge, um mich dazu zu bringen, Sergej zu heiraten.“
„Und bist damit nicht bestens gefahren, Allie?“ Alexa musterte sie neidvoll. „Letztlich habe ich dir einen Supergefallen getan. Schließlich hast du jetzt einen tollen Mann mit einer Luxusjacht, einen Riesenklunker am Finger, und du kannst dir alles kaufen. Sergej gibt Unsummen für dich aus, und seine Bodyguards begleiten dich auf Schritt und Tritt. Sei doch ehrlich, du führst ein Leben, von dem andere Frauen nur träumen können!“
„Aber ich liebe Sergej nicht, weil er reich ist und mich verwöhnt, sondern um seiner selbst willen!“, widersprach Alissa aufgebracht. „Ich hätte ihn auch geheiratet, wenn er pleite wäre!“
„Ich fasse es nicht! Du warst tatsächlich so dumm, dich in einen Mann zu verlieben, der eine Frau dafür bezahlt, dass er sie heiratet“, versuchte Alexa es mit einer neuen Taktik. „Genau genommen bist du nicht wirklich seine Frau, sondern nur seine Angestellte.“
Die Worte trafen Alissa wie ein Schlag ins Gesicht. Alexa hatte ja recht. Sie hätte sich nie in Sergej verlieben dürfen – und hatte es dennoch getan. Vernunft und gesunder Menschenverstand hatten sich in Luft aufgelöst, seit sie ihm begegnet war. Und obwohl seine Prophezeiung, eines Tages würde auch sie verrückt nach Fußball sein, bisher nicht eingetroffen war – sie hatte immer noch Mühe, bis zum Spielende wach zu bleiben –, hatte sie sich auf Anhieb hoffnungslos in ihn verliebt.
„Wenn ich wollte, könnte ich dir Sergej im Handumdrehen ausspannen.“ Alexa lächelte spöttisch. „Nachdem er dich attraktiv findet, wird er mich für unwiderstehlich halten. Soll ich es dir beweisen?“
„Du wirst bei Sergej nicht sehr weit kommen, solange du ihm das Geld nicht zurückgibst, das du ihm unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgenommen hast“, gab Alissa zu bedenken.
„Dann pass mal gut auf! Ich werde ihn so weit bringen, dass er mir das Geld lässt. Weißt du immer noch nicht, wie man einen Mann um den Finger wickelt? Alles beginnt und endet im Bett.“ Zufrieden betrachtete Alexa ihr Spiegelbild und warf sich aufreizend in Pose, sodass ihr kurzes Silberkleid ihre langen schlanken Beine noch besser betonte.
„Dein Getue ist höchstens albern“, bemerkte Alissa kühl.
„Ohne mich hättest du Sergej überhaupt nicht kennengelernt, vergiss das nicht“, erinnerte Alexa sie boshaft.
Mit ihrer Zwillingsschwester war nicht zu reden. Alissa beschloss, wieder auf die Terrasse hinunterzugehen, wo die beiden Männer sich unterhielten.
Bewusst setzte sie sich zu Sergej und beobachtete ihn unauffällig, als ihre gertenschlanke Schwester ganz in Silber auf der Bildfläche erschien.
„Was hältst du von Alexa?“, fragte Alissa ihn, sobald sie allein mit ihm war.
Sie fuhren zum Jachthafen, ihre Schwester und Harry folgten ihnen im Mietwagen. Sergej kniff die Augen zusammen. „Sie ist so ganz anders als du“, erwiderte er nachdenklich. „Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ihr eineiige Zwillinge seid.“
Seine Antwort tröstete Alissa keineswegs. Ihr Leben lang war sie der eher mollige, unscheinbare Zwilling gewesen, dem die sprühende, kesse Art ihrer Schwester fehlte. Darüber hatte Alissa auch das Bewusstsein, klüger und bei Mädchen entschieden beliebter zu sein, nicht hinwegtrösten können. Zu oft hatte sie erfahren, dass verlockende, sexy Geschöpfe bei Männern sehr viel besser ankamen.
Im Klub gab Alissa sich alle Mühe, nicht von Alexa in den Schatten gestellt zu werden, doch angesichts ihrer Schwangerschaft und der unsicheren Zukunft schaffte sie es einfach nicht, sich geistreich und spritzig zu geben. Hinzu kam das verletzende Verhalten ihrer Schwester, die schamlos mit Sergej flirtete.
Er musste gar nichts tun. Alexa versprühte ihren Charme und umgarnte ihn geradezu unverfroren. Während Harry sich über das aufreizende Verhalten seiner Frau sichtlich ärgerte, fragte Alissa sich unglücklich, ob Sergej nicht längst zu dem Schluss gekommen war, beim falschen Zwilling gelandet zu sein. Gereizt lauschte sie den schlagfertigen Flirtduellen der beiden. Es war klar ersichtlich, dass Sergej Frauen wie
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