Diamanten und heiße Küsse
ersetzen wollen, aber er hatte sich doch immer als Außenseiter gefühlt. Mit April hatte er großes Glück gehabt. Sie war zwar nicht seine leibliche Mutter, aber sie war eine liebevolle, großzügige Frau, die ihn bedingungslos liebte und alles für ihn getan hatte, was in ihrer Macht stand.
Liebe zwischen Eltern und Kindern war etwas Wunderbares. Diese Liebe hatte April ihm gegenüber empfunden. Und eines Tages würde er sie seinen eigenen Kindern schenken …
Holly trat in die Tür. Sie war fertig angezogen und hielt ein paar Papiere in der Hand.
„Hast du keinen Kaffee mitgebracht?“ Das Lächeln verging ihm schnell, als er in ihr ernstes Gesicht sah. Aha, sie hatte den Ehevertrag in der Hand.
„Wann hast du die Unterlagen bekommen?“, fragte sie leise und beherrscht.
„Vor ein paar Tagen.“
„Ich muss noch unterschreiben, oder?“
Nein. Schnell setzte er sich auf. „Ja.“
Mit wenigen Schritten ging sie zum Nachttisch, griff nach einem Kugelschreiber und unterzeichnete die Papiere.
„Willst du nicht erst lesen, was du da unterschreibst?“
„Ich nehme an, du hast an alle Eventualitäten gedacht“, sagte sie, richtete sich auf und ging dann sofort zur Tür. „Ich muss jetzt los. Überprüfen, ob die Aufräumarbeiten im Ballsaal zügig vorangehen. Und dann treffe ich mich mit Briana zum Lunch. Wahrscheinlich werde ich erst abends zurück sein.“ Sie lächelte kurz und war aus der Tür.
Mit einem Satz sprang er aus dem Bett und griff nach den Papieren. Wenn sie den Vertrag gelesen hätte, dann hätte sie festgestellt, dass er keine zeitliche Begrenzung mehr vorsah, im Gegenteil. Jake war so sehr davon überzeugt, dass ihre Ehe halten würde, dass er sogar schon Geld für Kinder angesetzt hatte, falls sie welche haben sollten.
Was war nur mit ihr los?
Plötzlich begriff er. Laut stöhnend ließ er sich auf das Bett fallen, sprang aber sofort wieder auf.
Ich Idiot.
Durch den Tränenschleier in ihren Augen halb blind, tastete Holly nach ihrer Handtasche und riss die Wohnungstür auf. Hatte sie wirklich geglaubt, sie könne diesen Mann mit ein paar leidenschaftlichen Nächten ändern? Doch bevor sie die Tür hinter sich zuziehen konnte, wurde sie von einer kräftigen Hand am Arm gepackt und zurückgehalten.
Sie fuhr herum und starrte direkt in Jakes finsteres Gesicht. „Was soll das?“
„Wir müssen unbedingt miteinander reden.“
„Ich habe keine Zeit …“
Doch er zog sie wieder in die Wohnung und schlug die Tür zu. Erst dann ließ er Hollys Arm los.
Wütend sah sie ihn an. „Was hast du vor?“
„Ich muss dir etwas sagen. Ich habe meine Meinung geändert.“
„Aha.“
„Warum bist du so sauer? Weil ich in die Unternehmensleitung von Blackstone eingestiegen bin?“
Traurig schüttelte sie den Kopf. „Nein, Jake. Das ist eine wunderbare Sache. Denn es bedeutet, dass sie dir vertrauen und du endgültig ein Blackstone bist.“
„Und was ist mit dir? Möchtest du nicht zur Familie Blackstone gehören? Warte.“ Er hob die Hand, als sie schnell etwas einwerfen wollte. „Vergiss mal für eine Sekunde unsere Abmachung. Das Geld für dich, das Image für das Unternehmen. Was wünschst du dir, Holly?“
„Ich weiß es nicht. Der Ball, diese Leute … Ich bin doch nur ein einfaches Mädchen vom Land, das immer noch an die große Liebe glaubt. Du dagegen … du kommst aus einer völlig anderen Welt …“
„Dann glaubst du also, dass wir einen Fehler gemacht haben?“
„Ja …“ Es war heraus und konnte nicht wieder zurückgenommen werden. Aber sie stand dahinter. Denn sie wusste, sie konnte ohne seine Liebe nicht mit ihm zusammenleben. „Ich zahle dir alles zurück.“
„Sei nicht albern. Darum geht es jetzt nicht.“ Stirnrunzelnd sah er sie an, dann wurde sein Blick weicher. Und plötzlich lächelte er.
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Findest du das etwa komisch?“
„Oh, nein“, sagte er schnell und wurde wieder ernst. „Ich dachte, dass nur ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen könnte. Und nun geht es dir genauso.“
„Ich verstehe nicht …“
„Als ich meine ersten Millionen verdient und mir einen Namen in der Geschäftswelt gemacht hatte, fühlte ich, dass mir trotzdem irgendetwas fehlte. Es war wie ein Loch, das ich nicht füllen konnte. Anfangs glaubte ich, dass das mit meiner Vergangenheit zu tun hätte, dass ich das, was geschehen war, nicht ändern konnte, und wenn ich noch so viel Geld verdiente. Aber jetzt weiß ich, dass es etwas
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