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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Dabei beobachtete Justus, dass das ihrem Freund überhaupt nicht gefiel. Mario starrte wütend nach draußen in die bügelbrettähnliche Landschaft, wo Straßen, Häuser und Strommasten an ihnen vorüberflogen.
    »Ist das zu fassen?«, flüsterte Justus Bob ins Ohr, »unser Freund ist eifersüchtig.« Er kicherte. »Auf den Schaffner!«
    Im nächsten Augenblick fiel sein Blick in den Gang. Dort stand Martina Juanita, eine der Zwillingstöchter der Familie Rodriguez aus Amerika, und unterhielt sich lachend mit einem großen Mann mit braunen Locken, der sich beschützend über sie beugte.
    Justus musste sich etwas nach vorne lehnen, um ihn zu erkennen. Er stieß Peter in die Seite. Kein Zweifel, es war der seekranke Passagier auf der Europa , der schweigsame Gast im Aufzug.
     
    In Rotterdam, der Stadt mit dem größten Hafen der Welt, waren sie im Emma untergebracht, einem gemütlichen kleinen Hotel in der Innenstadt. Gleich nachdem die drei ??? ihr Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, brachen sie schon wieder auf, da sie zusammen mit der Reisegruppe den ersten Ausflug unternehmen wollten. Ziel war der Euromast.
    Immer höher und höher glitt die Kabine, die Menschen und Autos unter ihnen wurden klein wie Spielzeuge.
    »Sind einhundertfünfundachtzig Meter«, stellte Peter fest.
    Oben bot sich ein atemberaubender Ausblick über Stadt und Hafen. »Nach dem Zweiten Weltkrieg war Rotterdam fast völlig zerstört«, begann der Erste Detektiv.
    »Und wurde nach Entwürfen auf dem Reißbrett wieder aufgebaut«, unterbrach ihn Peter. »Bob und ich haben die Reiseführer auch genau studiert. Diesmal wissen wir Bescheid.«
    Ihren Sprachcomputer brauchten sie bis zur Rückkehr ins Hotel nicht ein einziges Mal. Alle Niederländer, die sie trafen, sprachen zumindest so viel Englisch, dass man sich verständigen konnte. Selbst der alte Mann im Imbissstand am Rathaus, der ihnen etwas umständlich erklärte, dass ›borrelhapje‹ in Holland die Happen für zwischendurch waren.
    Im Hotel wollten sie eine Stunde ausruhen, um dann wieder zu einem ausgedehnten abendlichen Streifzug aufzubrechen. Justus hatte sich gerade der Länge nach auf sein Bett plumpsen lassen, als es klopfte. Im nächsten Moment stand Bob in seinem Zimmer.
    »Zwei Nachrichten«, knurrte Bob. »Die gute oder die schlechte zuerst?«
    Justus verschränkte die Arme unter dem Kopf und gähnte herzhaft. »Ich hab nur gute Nachrichten. Erstens bin ich müde und zweitens will ich ein kurzes Nickerchen einlegen.«
    »Daraus wird nichts. Jemand hat mein Zimmer durchsucht.«
    Mit einem Schlag war Justus hellwach. Er fuhr hoch und starrte Bob an. »Du machst faule Witze!«, rief er. Obwohl er sofort merkte, dass Bob gar nicht nach Scherzen zumute war. »Fehlt etwas?«
    »Nein. Jedenfalls vermisse ich nichts. Komm mit!«
    Der Erste Detektiv sprang aus dem Bett und schlüpfte in seine Schuhe. Unterwegs klopfte Bob an Peters Zimmertür, und wenig später standen die drei ??? vor Bobs Kleiderschrank.
    »Seht euch das an.« Er zeigte auf einen Stapel Unterwäsche. »Ich erinnere mich genau, dass ich das Zeug nach links hinten geschoben habe. Und jetzt liegt es rechts vorn.«
    »Und wieso hast du dir das gemerkt?«, fragte Justus sachlich. Ein anderer, dachte er dabei, würde jetzt einfach sagen: Du spinnst und siehst Gespenster. Aber er kannte Bob gut genug, um zu wissen, dass der für solche Kleinigkeiten ein gutes Gedächtnis hatte.
    »Ganz einfach. Eigentlich wollte ich vorne Platz lassen für Socken und ein paar andere Sachen.« Bob bückte sich und zog ganz unten eine Schublade auf, hinter der Socken, Taschentücher und zwei zusammengefaltete T-Shirts lagen. »Aber dann habe ich dieses Fach entdeckt und alles da hineingetan.«
    »Hmm.« Peter war alles andere als begeistert von diesem Beweis für einen ungebetenen Besuch. »Ist das alles?«, fragte er und wandte sich zum Fenster.
    »Halt!«, rief Bob. »Rühr dich nicht vom Fleck!« Peter sah ihn verdattert an, blieb aber wie angewurzelt stehen.
    »Da drüben sind nämlich Spuren.« Bob ging an Peter vorbei und legte sich vor dem Fenster flach auf den Boden. »Seht euch das hier an.« Die beiden anderen hockten sich hin und betrachteten die Stelle auf dem Parkettboden, auf die Bob zeigte. Deutlich waren die schwarzen, dünnen Linien eines gezackten Schuhsohlenprofils zu erkennen. Mit einem Ruck zog Bob seinen rechten Turnschuh aus. »Ich habe ein ganz anderes Muster. Von mir stammt der Abdruck nicht.«
    »Er könnte alt

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