Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
sein. Noch vom vorigen Gast, meine ich«, wandte Peter ein.
    »Bist ein kluges Kerlchen.« Bob schnaufte verächtlich. »Hab natürlich gleich an der Rezeption gefragt. Jetzt halten die mich für einen ganz Vornehmen, der gleich wissen muss, ob sein Zimmer auch ganz bestimmt geputzt worden ist. Aber sie schwören alle Eide. Und ausgerechnet das gründlichste Zimmermädchen ist für mein Zimmer zuständig. Heute Morgen um zehn Uhr ist es nass gereinigt worden.«
    Justus lag jetzt bäuchlings auf dem Boden, starrte auf die Spuren und zupfte, wie immer, wenn er scharf nachdachte, an seiner Lippe. »Dass das Hotel auf sein Reinemachgeschwader nichts kommen lässt, beeindruckt mich nicht besonders«, sagte er dann bedächtig. »Ich finde, wir sollten uns nicht in die Theorie verrennen, dass hier ein Unbefugter drin war. Aber die Möglichkeit in Betracht ziehen, das müssen wir schon.« Umständlich rappelte er sich auf. »Hattest du abgeschlossen?«
    »Natürlich.«
    »Und?«
    Bob wusste genau, was Justus meinte. »Keinerlei Kratzspuren an der Tür oder am Schloss. Wenn jemand da war, der hier nichts zu suchen hat, dann ist es auf jeden Fall kein Anfänger gewesen.«
    Auf einer Couch in der Ecke fingen sie an zu beratschlagen. »Angenommen, es war tatsächlich jemand da«, dozierte Justus, »dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder er hat einfach nach Wertsachen gesucht, ohne den Mieter zu kennen. Oder er weiß, wer Bob ist, und hat gezielt in seinem Zimmer gesucht.«
    »Aber was?« Bob fuhr durch seinen blonden Haarschopf. »Ich habe nichts bei mir, was für andere Leute interessant sein könnte.«
    »Fest steht: Wenn er gezielt bei dir irgendetwas gesucht hat, dann hätte er genauso gut bei mir oder Peter suchen können. Stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagten die beiden anderen wie aus einem Mund und standen schon auf. In der folgenden halben Stunde nahmen Justus und Peter, unterstützt von Bob, auch ihre Zimmer unter die Lupe. Aber sie fanden nichts Verdächtiges. »Ich denke, wir sollten uns nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Schließlich sind wir vollkommen harmlose Touristen auf Europareise.« Wieder auf Bobs bequemem Sofa angekommen, verschränkte Peter die Hände hinterm Kopf und streckte gähnend die Beine von sich. »Aber für den Fall, dass es unseren Freund doch gibt und er vorhat, noch bei Justus und mir aufzukreuzen –«
    »– könnten wir etwas für seinen Empfang tun«, unterbrach ihn Justus. »Du hast es erraten.«

Schritte ins Nichts
    »Und wie machen wir es diesmal?« Bob grinste. »Ich erbitte Vorschläge.«
    »Da wir nicht genau wissen, ob dieser Zeitgenosse tatsächlich existiert und ob er uns wirklich die Ehre seines Besuchs geben wird«, meinte Justus, »greifen wir zu unserer bewährten Standardmethode.«
    »Du willst wieder, dass wir unsere Haare opfern.« Peter sah auf die Uhr. »Also los. Heute Abend will ich mir Amsterdam ansehen, ohne an diesen Gast denken zu müssen.«
    Ein paar Minuten später hatten Justus und Peter an allen Schubladen in ihren Zimmern mit Spucke ein Haar angeklebt. Wenn jemand die Fächer aufzog, würden die Haare sich lösen und seinen Besuch verraten.
     
    Kurz vor Mitternacht kehrten die drei ??? von ihrem Ausflug nach Amsterdam zurück. Seit Stunden schwärmten sie nur noch von dieser alten Stadt mit ihren Grachten und Gartenanlagen, mit ihren Museen und prächtigen Gebäuden und den alten Kirchen.
    Auf der Heimfahrt hatten sie mit den anderen in der Reisegruppe heftig darüber diskutiert, was ihnen besser gefiel: London oder die Hauptstadt der Holländer. »London ist majestätischer«, das war Peters Meinung, »viel größer.« Justus und Bob bevorzugten Amsterdam, gerade weil es kleiner war und dadurch geschlossener wirkte mit seiner schönen Altstadt. Jenkins und seine Frau meinten schließlich, für sie wäre Edinburgh die schönste Stadt auf der ganzen Welt. Auch jetzt musste Jenkins wieder den Clown spielen und sich fast ausschütten vor Lachen, wenn er zu Mario, der mit Nachnamen Varese hieß, »Signore Roma aus Varese« sagte – selbst die tadelnden Blicke seiner Frau konnten ihn von solch kümmerlichen Späßen nicht abhalten. Mario und Anna wiederum bestanden darauf, dass mit Rom weder Amsterdam noch London mithalten könnten. Die drei ??? mussten ihnen in die Hand versprechen, sie bei ihrem nächsten Europa-Trip auf jeden Fall in der Ewigen Stadt zu besuchen.
    »Und wenn ihr einmal nach New Mexico kommt«, hatte die kleine Martina Rodriguez mit einem

Weitere Kostenlose Bücher