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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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weiterverbunden.
    »Justus Jonas«, sagte Justus. »Guten Tag, Mr Applebloome. Sie erinnern sich an mich?«
    »Aber selbstverständlich«, tönte es geschäftsmäßig aus dem Hörer.
    »Wir sind wieder in London. Gestern habe ich mit meinem Onkel Titus in Amerika telefoniert und ihm erzählt, dass wir die Figuren bekommen haben. Er hat gesagt, ich soll unbedingt Ihren Vater besuchen.«
    »Aber das ist doch nicht nötig.«
    »Doch, mein Onkel besteht darauf. Er hat gemeint, ich muss ihn unbedingt selber kennenlernen und ihm auch persönlich Danke schön sagen.«
    »Na gut.« Applebloomes Stimme klang, als habe er keine Lust mehr, diese Unterhaltung fortzusetzen. »Auf eure Verantwortung. Wundert euch nicht, wenn er euch gleich wieder loswerden will. Er wohnt in einem Seniorenheim in Westminster, direkt an der Themse.«
    »Wie heißt es?«
    Es dauerte einige Sekunden, bis Applebloome der Name einfiel. St. Margarete , sagte er. »Hattet ihr übrigens eine gute Reise?«
    »Oh ja«, erwiderte Justus. »Es war sehr interessant.«
    »Na dann, auf Wiedersehen.« Noch bevor Justus sich verabschieden konnte, hatte Applebloome aufgelegt. Justus hängte ein, blätterte nach der Nummer des Heims und ließ sich bestätigen, dass ein Mr Robert Applebloome dort lebte.
     
    Onkel Titus’ Freund hatte viel Ähnlichkeit mit seinem Sohn. Zumindest äußerlich. Besonders die spitze Nase, die den Junior auszeichnete, sprang auch bei Robert sogleich ins Auge. In der Teestube von St. Margarete empfing der alte Herr die drei jungen Leute. Er war sorgfältig gekleidet, war groß und schlank und wirkte viel rüstiger als die meisten anderen Insassen des Heims, denen die drei ??? begegnet waren.
    Justus stellte sich und seine Freunde vor und überbrachte die Grüße und den Dank seines Onkels Titus aus Rocky Beach für die Schachfiguren. Davon, dass ihnen das Päckchen gestohlen worden war, erzählte er natürlich nichts.
    »Setzt euch doch.« Mr Applebloome winkte seine Gäste zu sich. »Wollt ihr Tee?«
    Justus nahm dankend an. Er war überrascht, denn der alte Herr war viel freundlicher, als sein Sohn angekündigt hatte. Zuerst plauderten die vier über Onkel Titus und Tante Mathilda, über Rotterdam, das Applebloome sehr gut kannte, und natürlich über das Wetter in London. Die drei Detektive fanden ihr Gegenüber ausgesprochen sympathisch. Sonderbar, dass er so einen merkwürdigen Sohn hat, ging es Justus durch den Kopf.
    »Warum haben Sie sich eigentlich aus Ihrem Geschäft zurückgezogen?«, fragte er unvermittelt.
    Applebloome zog die Augenbrauen hoch. Aber er blieb freundlich. »Vierzig Jahre sind genug«, antwortete er.
    »Haben Sie eigentlich je selber etwas von diesem Diamantenschmuggel bemerkt?«, setzte Bob in beiläufigem Tonfall nach. »Als wir in Amsterdam waren, sind wir jemandem aus Ihrer Branche begegnet –«
    »Der hat uns haarsträubende Geschichten erzählt«, vollendete Peter und wackelte dabei mit dem Kopf.
    »Die konnten wir wirklich kaum glauben«, sagte Bob.
    Ein anderer Insasse des Altenheims kam herein, gestützt auf einen Stock, und schlurfte zum Teeausschank.
    Applebloome schlug einen kleinen Spaziergang an der Themse entlang vor.
    »Gern«, antworteten die drei ??? wie aus einem Munde.
    Draußen zeigte sich ein sonniges London von seiner besten Seite. Sie wechselten über die Straße zur blumengeschmückten Promenade hinüber. Der Geruch des Flusswassers stieg ihnen in die Nase.
    »Oh ja«, begann der Juwelier, »es wird sehr viel mit Diamanten geschmuggelt. Aber nicht nur das. Es gibt da viele schmutzige Geschäfte.«
    Justus bat Applebloome, mehr davon zu erzählen.
    »Hat denn dein Onkel nie mit dir darüber gesprochen?«, wollte der wissen.
    »Nie«, erwiderte Justus aufrichtig.
    »Wenn es so ist«, sagte Applebloome mit einem Lächeln, »muss ich eure Bildungslücken wohl ein wenig stopfen.« Dann begann er zu erzählen: von den kostbaren Steinen, die aus Ländern wie Südafrika nach England eingeschmuggelt würden; von Diamanten, die von schwarzen Schafen unter den Juwelieren zu Unrecht der Polizei als geraubt oder gestohlen gemeldet würden, um dann Versicherungsprämien kassieren zu können; von dem Schmuck, zu dem diese »heiße Ware« dann oft umgearbeitet würde.
    Ein voll besetzter Ausflugsdampfer kämpfte sich stromaufwärts an ihnen vorbei. An der Reling winkten ihnen Kinder und Erwachsene zu und Applebloome winkte zurück.
    Er blieb stehen. »Wisst ihr eigentlich, was das ist: ein

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