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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Anruf vor. Drei junge Amerikaner. Gerade im Begriff, die Niederlande mit dem Flugzeug zu verlassen. Ähnlichkeit mit drei international gesuchten Betrügern.« Der Große redete sonderbar abgehackt, wie bei der telefonischen Zeitansage. Es klopfte, und Mrs Rodriguez steckte den Kopf zur Tür herein. Als sie die Polizisten mit ihren Schusswaffen sah, fuhr sie zurück und schlug die Tür von außen zu. Dabei stieß sie einen ihrer spitzen Schreie aus, die sie schon bei der Windmühle hatte hören lassen.
    »Eure Papiere!«
    Es fallen erfreulich wenig Worte, fand Justus. Umso eher, hoffte er, würde die Komödie zu Ende sein.
    Es klopfte wieder, und diesmal stand Mr Rodriguez in der Tür. »Der Bus fährt jetzt«, stieß er hervor. »Wir können nicht auf euch warten.«
    »Dies hier ist eine Vernehmung!«, rief einer der Polizisten. »Bitte gehen Sie hinaus!«
    »Na schön«, erwiderte Rodriguez. »Dann fahren wir eben.« Und schon war er draußen.
    Justus stand auf, aber einer der beiden rangniederen Polizisten gab ihm einen Schubs vor die Brust, sodass er zurück auf die Bettkante plumpste.
    »Ihr bleibt hier!«, verkündete der Wortführer. »Eure Papiere!« Er streckte die Hand aus.
    Bob zuckte die Schultern und angelte seinen Ausweis aus der Tasche. Die beiden anderen taten es ihm nach. Der Große ging zum Telefon auf Bobs Nachttisch und erstattete auf Holländisch der Zentrale Bericht. Gerade als er begann, die Personalien aus den Ausweisen vorzulesen, hörten die drei ???, wie unten die Türen des Busses zugeschlagen wurden. Dann sprang ein Motor an.
    Justus fand ihre Lage nicht gerade komisch. Er hatte sich schon auf die Rückreise gefreut und darauf, unterwegs mit Mario und Anna über Rom zu reden. Wahrscheinlich würde er die beiden verliebten Italiener nun nie mehr wiedersehen. Weiß der Himmel, überlegte der Erste Detektiv, wie lange man uns hier festhält.
    Der Uniformierte legte auf. »Wir müssen ein paar Minuten warten«, sagte er. Dann zog er einen Stuhl heran und nickte seinen Kollegen zu. Sie steckten die Revolver weg und ließen sich stumm auf den Sitzgelegenheiten nieder.
    Peter versuchte, der Situation etwas Lustiges abzugewinnen. »Jede Wette, dass wir keine Betrüger sind«, sagte er und grinste.
    Justus tippte ihm an die Stirn und nickte dem Großen zu: »Er meint es nicht so.« Nachher müsste er ein ernstes Wort mit Peter reden, nahm er sich vor. Polizisten, die ihren Job machen, versucht man nicht so auf den Arm zu nehmen, würde er ihm sagen. Er verschränkte die Hände im Nacken und ließ sich ächzend nach hinten auf Bobs Bett sinken. Lange konnte er sich nicht ausruhen. Das Telefon klingelte.
    »Vermeeren«, sagte der Große. Dann sagte er lange Zeit nichts mehr. Schließlich legte Mr Vermeeren auf und erhob sich. »Die Sache ist erledigt«, brummte er. »Tut uns leid. Hier sind eure Ausweise. Ihr könnt gehen.«
    »Aber unser Bus ist weg«, maulte Peter.
    Vermeeren sah ihn aufmerksam an. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Hätte ich fast vergessen. Ich glaube, ich habe sowieso in Amsterdam zu tun.«
     
    Gut zehn Kilometer vor dem Amsterdamer Flughafen hatte der Streifenwagen den Reisebus eingeholt.
    »Da vorn, das ist unser Bus«, sagte Bob, der auf dem Beifahrersitz neben Mr Vermeeren saß.
    »Alles klar«, brummte der Polizist. »Ich lasse euch umsteigen.« Er schaltete die Sirene ein und preschte mit Getöse an dem Reisebus vorbei. Sein Kollege hinten kurbelte das Fenster herunter und streckte die rote Kelle heraus. Bob dachte an den Busfahrer, der jetzt wahrscheinlich einen mächtigen Schrecken bekam und sich fragte, bei welchen Verkehrssünden er wohl ertappt worden war.
    Der Polizist lotste den Bus auf den nächsten Parkplatz. Vermeeren stieg aus, gab jedem der drei ??? die Hand und bat noch einmal um Entschuldigung.
    Justus wehrte ab. »Es war uns ein Vergnügen«, behauptete er und zwinkerte Vermeeren zu. Die Polizisten stiegen wieder ein und fuhren davon. Als Erster kletterte Justus in den Bus und glaubte zu sehen, dass der Fahrer tatsächlich ein wenig blass geworden war. Mit dem zweiten Blick bemerkte er, dass die Gruppe nicht vollzählig war. »Wo ist denn –«
    »Mein Mann hatte plötzlich noch etwas Dringendes in Rotterdam zu erledigen«, unterbrach ihn Mrs Jenkins, die allein in der ersten Reihe saß. »Leider. Jetzt muss ich allein fliegen. Wo ich das doch so ungern tue.« Bekümmert sah sie Justus an, als könnte er ihr helfen.
    »Und wo ist Mr Thomas?«,

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