Diamantrausch - Hot Ice
Apfel ab und kaute mit ein wenig mehr Begeisterung.
Hunt schickte ein Stoßgebet zu Gott, was sonst so gar nicht seine Art war. Nach so vielen Jahren der Abwesenheit hatte Gott in letzter Zeit sehr oft von ihm gehört. Lieber Gott, lass nicht zu, dass irgendetwas diese Frau verletzt. Hast du mich gehört?
Weil ihre Gastgeber mit ihnen zusammen aßen, drehte sich die Unterhaltung nur um alltägliche Dinge. Sprecht bloß nicht Englisch. Als Hunt aufstand, erhoben sich auch seine Leute. Sie wurden nach draußen geführt, dann wies man ihnen einige kleinere Rondavals für die Nacht zu. Er hätte lieber alle zusammengehalten, wo er sie auch überwachen konnte. Aber, Teufel, einem geschenkten Gaul durfte man nicht ins Maul schauen. Er hatte ihnen bereits ihre Aufgaben zugeteilt, und er ließ die anderen entscheiden, wo sie schlafen wollten.
Er wünschte seiner Mannschaft lässig eine gute Nacht, um 23.00 Uhr würden sie sich sowieso wieder treffen, dann schob er Taylor zu der Hütte, die am weitesten von all den anderen entfernt stand.
Er brauchte seine Taschenlampe nicht, um den Weg zu finden. Der Himmel war wie eine klare, schwarze Schüssel, besetzt mit Millionen von strahlenden, weißen Sternen und einer perfekten Mondscheibe. Nachdem die Sonne untergegangen war, war es kühl geworden, die Luft war frisch und roch nach den Feuern und dem ungewohnten Duft der Vegetation um sie herum. Insekten summten und flogen überall herum, und in einiger Entfernung brüllte ein Löwe. All das rief ihnen ins Gedächtnis, dass sie hier wirklich in der Wildnis waren, auch wenn ihre »eingeborenen« Gastgeber falsch waren.
Und es gab Dinge in der Nähe, die wesentlich gefährlicher
waren als die wilden Tiere. Irgendwo unter ihren Füßen lag eine Langstreckenrakete, die, wenn sie einen Atomsprengkopf besaß, einen beträchtlichen Teil dieses Kontinents vernichten konnte.
»Ist es denn sicher genug für uns, wenn wir getrennt sind?«, fragte Taylor leise. Hunt sah über seine Schulter zu dem Rest der Mannschaft zurück, die in die einzelnen Hütten traten. »Daran können wir wohl im Augenblick kaum etwas ändern.«
»Danke. Jetzt fühle ich mich schon viel besser.«
Er legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich. »Du machst das ganz großartig, Liebling. Halt nur noch ein paar Tage durch.«
»Keine Sorge.« Sie legte den Arm um seine Taille. »Mir geht es gut. Und auch wenn ich das nicht gern sage, weil ich weiß, wie ernst das ist, was wir tun, so muss ich dir doch gestehen, dass ich verdammt aufgeregt bin, bei der ganzen Sache mitmachen zu dürfen.«
Ihre Augen blitzten im Schein des Mondes. »Dieser Ansturm von Gefühlen, den ich immer dann habe, wenn ich mich einer Herausforderung stellen muss, ist genau das, was mir sonst auch immer gefällt, das weißt du doch. Die Aufregung. Die Gefahr.« Ihr hübscher Mund verzog sich zu einem sehnsüchtigen Lächeln, das er verzweifelt gern geschmeckt hätte.
»Das soll nicht heißen, dass ich die Möglichkeit, von einer Atomrakete zerfetzt zu werden, mit der Möglichkeit gleichsetze, erwischt zu werden, wenn ich einen Safe knacke. Aber ich bin trotzdem ganz schön aufgeregt.«
Er verstand sie sehr gut. Er machte sich Sorgen genug für sie beide. Für sie alle. »Damit kann ich leben.«
»Wie lange noch?«
Er wusste, sie meinte die Zeit, bis sie in die Mine aufbrachen. »Dreieinhalb Stunden.«
Ihr Arm schloss sich fester um seine Taille, und sie sah zu ihm auf. »Dann sollten wir diese dreieinhalb Stunden zusammen genießen, findest du nicht auch?«
»Ja«, stimmte er ihr zu. »Das sollten wir wirklich.«
Ihr Lächeln wurde breiter. »Hör doch nur...«
»Ja. Ein Löwe. Willkommen in Afrika.«
»Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte sie und blickte mit gerunzelter Stirn zu ihm auf.
»Bei weitem nicht«, murmelte er, und Verlangen stieg in ihm auf. Er nahm sie in den Arm und führte sie zu der Lehmhütte.
Das Rondaval war wesentlich kleiner als die anderen, doch über der Türöffnung hing eine schwere Decke, die ihnen ein gewisses Maß an Privatsphäre versprach. Hunt schob die Decke beiseite und musste sich tief bücken, um durch die Tür zu treten, doch im Inneren der Hütte konnte er bequem stehen.
Er knipste seine Taschenlampe an und sah sich in dem Raum um. Er war auch rund, besaß ein strohgedecktes Dach und einen Lehmboden. Ein Stapel Decken lag in der Nähe der Tür und ein irdener Krug mit Wasser stand daneben.
»Der ganze Komfort eines
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