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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dass er sie beobachten konnte, dann setzte er sich.
    Er streckte die langen Beine aus und legte die verschränkten Hände auf seinen flachen Bauch, dann erlaubte er sich einige ungestörte Augenblicke, sie in einer Situation zu betrachten, in der sie vollkommen wehrlos war.
    Man konnte erstaunlich viel über jemanden erfahren, der schlief. Ein Mensch, der nichts zu verbergen hatte, der sich sicher fühlte, schlief mit weit von sich gestreckten Gliedern. Offen. Verletzlich.
    Taylor lag zusammengerollt, wie ein Kind, eine Hand hatte sie unter ihre Wange geschoben, das rote Kleid war beinahe bis zu ihrer Hüfte hochgerutscht und enthüllte ihre langen, cremig zarten Beine.
    Sie sah so unschuldig aus. Wie das Mädchen von nebenan. Aber so schön wie ein Covergirl.
    Warum zum Teufel musste er sich nur immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass sie nicht unschuldig war? Wenn man sie erst einmal erwischte - und das würde sicher eines Tages passieren - dann würde man sie wohl für zwanzig oder drei-ßig Jahre ins Gefängnis stecken.
    Unschuldig war sie bei weitem nicht.
    Warum sollte eine Frau wie sie - eine äußerst gebildete
Frau, der die Männer wie Hunde zu Füßen lagen, der sie alles geben würden, was sie sich nur wünschte - stehlen ? Was trieb sie dazu? Was hatte sie für ein Motiv? Er nahm an, dass die Antwort darauf in Zürich verborgen lag. Sein Gefühl im Bauch sagte ihm, dass sie etwas zu verbergen hatte.
    Das stetige Dröhnen des Motors entspannte ihn. Gleich würde er aufstehen und sich ihre Akte noch einmal ansehen. Bis dahin würde er sie erst einmal ausgiebig betrachten. Sie war eine gefährliche Frau, diese Taylor Kincaid. Das durfte er niemals vergessen, er sollte nicht an... andere Dinge denken.

17
    London
     
    »Wie sagten Sie doch gleich war Ihr Name?«, fragte José Morales die Frau, die vor einer Stunde unangekündigt in seinem Büro erschienen war.
    Sie warf ihm einen Blick aus ihren schwarzen Augen zu. »Darf ich mich setzen?«
    Mit der Hand deutete er auf den zu weichen, zu niedrigen Ledersessel vor seinem Schreibtisch.
    Die Frau setzte sich, verschränkte die Füße und legte die Hände in den Schoß. Sie war etwa vierzig, hatte kurzes, schwarzes Haar und trug einen dunkelblauen Hosenanzug. »Mein Name, Mr Morales, ist Theresa Smallwood. Ich glaube, ich habe einige Informationen, die für Sie wichtig sein könnten.«

    Das bezweifelte José. Er wusste nicht, was sie vorhatte, aber ein Mann, der so beschäftigt war wie er, hatte nur wenig Zeit, die er damit verschwenden konnte, Spielchen zu spielen.
    »Kommen Sie zur Sache, Miss Smallwood. Sie haben es geschafft, mit Ihrem Gerede einen Weg in mein Büro zu finden, weil sie behauptet haben, Sie hätten Informationen über einen gewissen Raub.«
    »Der Safe in Ihrer Villa in San Cristóbal wurde vor knapp zwei Monaten ausgeraubt. Ich kenne die Frau, die das getan hat.«
    Morales’ Herz schlug schneller. Eine Frau . Kein Wunder, dass die Leute, die diese Sache untersucht hatten, nichts gefunden hatten. Sie hatten nach einem Mann gesucht. Aber wer käme auch auf die Idee, dass ein so geschickter Dieb, eine Frau sein könnte?
    Er wollte das Luder haben. Sie hatte es geschafft, sich an dem Laseralarm und den eingebauten Sicherheitseinrichtungen vorbeizuschmuggeln, die mit Sprengkörpern verbunden waren, auch die Stolperdrähte, die einen Eindringling betäuben oder sogar töten würden, hatte sie überwunden. Und dennoch war der Safe unversehrt geblieben. Wie hatte die Frau das nur geschafft?
    »Waren etwa Sie diese Frau?«
    »Nein.«
    Er zog eine Augenbraue hoch, und seine Hand zuckte, weil er ihr am liebsten dieses spöttische Lächeln aus dem Gesicht geschlagen hätte. In der Tat hatte sie wesentlich mehr Mut als Verstand.
    »Und das soll ich Ihnen glauben?«
    Sie lächelte. »Warum nicht? Wenn ich der Dieb wäre, dann
würde ich ganz sicher nicht zu Ihnen kommen und mich belasten.«
    »Dann sind Sie gekommen, um Ihre Information gegen Geld zu verkaufen. Fein. Wir verstehen einander.« Ein Erpresser war nichts anderes als ein Käfer, den man zerquetschen musste. Ein Fingerdruck auf den versteckten Knopf unter seinem Schreibtisch würde genügen, und diese Frau würde umgebracht, sobald sie sein Büro verlassen hatte. »Wie viel wollen Sie haben?«
    Sie lachte. Es war ein unangenehmes Lachen, das José auf die Nerven ging. Aus irgendeinem Grund war diese dumme Frau offensichtlich davon überzeugt, dass sie hier das Sagen hatte. Hatte sie denn

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