Diamantrausch - Hot Ice
genau das, was Morales’ verdrehter Verstand wählen würde. Eine große Stadt, angefüllt mit Sündern. Perfekt. Vollkommen verdreht. Hunt verspürte ein wohlbekanntes Gefühl in seiner Magengegend.
Er wusste nicht, warum , aber er war sicher, Gott helfe ihnen allen, er war vollkommen sicher. »Er wird eine Langstreckenrakete von irgendwo in Südafrika losschicken.«
»Himmel.« Im Hintergrund hörte man, wie Wright heftig auf die Computertasten einhämmerte und die Information an die verschiedenen Einsatzgruppen schickte, die sie bestätigen oder ablehnen sollten. »Ich geben die Daten durch... das hört sich ziemlich weit hergeholt an. Aber ich würde annehmen, dass du Recht hast. Ich schicke es nach...« Er sprach von seinem Mikrofon weg. »Ja. Okay. Erledigt. Wir
sind dabei.« Dann wandte er sich wieder an die Mannschaft. »Ich habe eingegeben, dass man eine Aufstellung der Steuerungschips und der Hardware macht.«
Mano del Dios besaß eine Langstreckenrakete, die sie irgendwo versteckt hatten, und zwar verdammt gut. Irgendwo in Afrika.
»Verdammte Hölle«, sagte Hunt, mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Dieser Hundesohn ist verrückt genug, das zu versuchen. Aber einen Luftschlag über siebentausend nautische Meilen? Wer besitzt die nötige technische Erfahrung, um so etwas zu erledigen?«
»Das werden wir herausfinden«, behauptete Wright, und seine Stimme ließ keinen Zweifel zu.
16
Hunt beobachtete Taylor durch die halb geöffnete Tür und ließ sich nicht von ihren langen, blassen, glatten Beinen ablenken, während sie die Füße auf den Sitz gegenüber legte und aus dem Fenster starrte.
»Wir sind bereit, jeden Augenblick loszulegen«, wandte er sich an Wright, während sie den Kopf zurücklegte und die Augen schloss. »Ich werde den Rest meiner Mannschaft in Zürich einsetzen. Sobald wir die Disketten haben, geben wir den Inhalt durch.«
»Achtundvierzig Stunden«, rief ihm Wright ins Gedächtnis. »Aries, ich brauche dich sofort in Polen. Lass mich wissen, wann du bereit bist.«
Max zuckte mit den Schultern. »Mach ich.«
»Was willst du mit der Frau anfangen, wenn du die Disketten erst einmal hast?«, wollte Bishop wissen.
»Ich werde sie Interpol übergeben, wenn ich... wenn wir mit ihr fertig sind«, erklärte Hunt gerade heraus. »Oder an irgendeinen anderen, der sie haben will. Ich bin sicher, die Liste ist ellenlang.«
»Auf dieser Liste«, rief ihm Max ins Gedächtnis, »steht auch Mano del Dios und sehr wahrscheinlich die Schwarze Rose. Sie sollte hoffen, dass Interpol sie zuerst erwischt.«
»Interpol«, schloss Bishop und stand auf. »Bei ihnen hat sie wenigstens noch eine Chance.« Er ging nach vorn und schloss die Tür hinter sich.
» Falls die Verbindung zu den Terroristen bis dahin aufgeklärt ist«, meinte Hunt, und ein eisiger Schauer rann durch seinen Körper. Eine weitere Gruppe von T-FLAC verfolgte Anhaltspunkte einer Verbindung zwischen Interpol und Terroristen. Taylor freizulassen würde ihren sicheren Tod bedeuten - aber er bezweifelte, dass sie den Schutz von T-FLAC überhaupt wollte. Sie war viel unabhängiger, als gut für sie war. Taylor Kincaid wäre ihnen nicht dankbar dafür, wenn sie versuchten, sie zu retten.
Das ist nicht mein verdammtes Problem, rief sich Hunt ins Gedächtnis. Aber der Gedanke, dass sie entweder in den Händen der Schwarzen Rose oder von Mano del Dios enden sollte, störte ihn sehr. »Ich denke, wir könnten sie nach Montana schicken«, meinte er zögernd und ärgerte sich darüber, dass das, was mit ihr geschehen würde, ihn überhaupt beschäftigte. Indem er vorschlug, sie ins Hauptquartier nach Montana zu schicken, übernahm er die Verantwortung für ihre Sicherheit. Teufel. Wann hatte er damit begonnen, sich für sie verantwortlich zu fühlen?
»Dann werde ich den Stein ins Rollen bringen«, bot Wright an. »Kontrolle aus.«
»Sie wird uns Schwierigkeiten machen«, wandte sich Max an Hunt und zog seinen Kopfhörer vom Kopf. Schwierigkeiten, so sagte ihm der Blick von Max, sowohl ihm als auch T-FLAC.
»Sie wird uns Schwierigkeiten machen?«, meinte Hunt spöttisch und warf seinen Kopfhörer auf den Tisch, während er aufstand. »Sie geht mir bereits jetzt auf den Wecker.«
»Denk immer an den Fluch «, rief ihm Max ruhig ins Gedächtnis.
Richtig, dachte Hunt grimmig. Dieser verdammte, ständig über ihren Köpfen schwebende Fluch, dem man nicht entgehen konnte. Den durfte man niemals vergessen. »Der trifft hier nicht
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