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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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unseres ausgezeichneten und sorgfältigen Plans Mano del Dios schneller war, dass sie uns abgefangen und uns den Preis vor der Nase weggeschnappt haben?«
    Irgendwie waren die Agenten von Mano del Dios beinahe gleichzeitig mit Lisa angekommen. Wie das möglich war, konnte sich Lisa nicht vorstellen. Sie hatte nicht einmal bemerkt,
dass sie vom Flughafen aus verfolgt worden waren, bis dieser große, schwarze Lieferwagen sie überholt und sich dann den Preis geschnappt hatte.
    Ihr Mann, der den Wagen gefahren hatte, war als Erster umgebracht worden.
    Marcos und Felicity waren tot. Ihre Leichen, denen man alles genommen hatte, was ihre Identität verraten konnte, lagen noch immer in dem Mietwagen hinter dem Motel. Gregory lag auf dem billigen Teppich des Hotels und blutete. Ohne medizinische Behandlung wäre er morgen früh auch tot.
    Das Einzige, was geklappt hatte, war, dass die drei Agenten von T-FLAC und die Frau tot waren. Das X11 Gas, das sie eingesetzt hatten, wirkte schnell und tödlich. Der Lieferant hatte das mit seinem Leben garantiert.
    Die Hälfte ihres Jobs war erledigt. Doch ihr brillant ausgeführter Plan hatte leider Mano del Dios dabei geholfen, die Disketten zurückzubekommen.
    Die Auswirkungen, die ihr Versagen hätte, gaben Lisa das Gefühl, ganz betäubt zu sein. Sie sah die verbliebenen drei Mitglieder ihrer Gruppe wie durch einen Schleier des Entsetzens an. »Nun?«
    Ihr Schweigen wurde nur vom Geräusch des Regens unterbrochen, der gegen das Fenster schlug.
    »Ich werde es tun«, erklärte Stefan, als die Stille beinahe unerträglich wurde. Er hatte den Körper eines Mannes, doch den Verstand eines Jungen. Seine Genauigkeit mit der Pistole war bewundernswert, sein Durchhaltevermögen im Bett beeindruckend.
    »Nein.« Lisa stand auf. »Ich trage hier die Verantwortung.« Sie zog ihr Telefon aus der Tasche und nickte Stefan zu, als
sie es öffnete. Stefan zog eine Ruger aus dem Gepäck, das er bei sich hatte. Ehe Christina oder Gregory überhaupt wussten, was er vorhatte, hatte er die beiden bereits erschossen. Je ein Schuss in die Schläfe.
    Plop. Plop. Gleichzeitig schlugen beide auf dem Boden auf und blieben bewegungslos liegen. Tot.
    »Guter Junge.« Lisa lächelte ihn an, während sie die Nummer ihres Büros in Barcelona wählte. Während das Telefon am anderen Ende läutete, ging sie zu Stefan hinüber und nahm ihm die Pistole aus der Hand. »Gut mit der Pistole, aber kein guter Fahrer, fürchte ich. Wären wir etwas schneller gewesen, hätten wir jetzt die Disketten und hätten unsere Aufgabe erfüllt.« Sie hob die Pistole. Ohne zu zögern, drückte sie ab.
    Stefan starrte sie einen Augenblick lang verständnislos an. Er bewegte den Mund. Sie war nicht einmal sicher, dass sie ihn überhaupt getroffen hatte. Aber aus einem so kurzen Abstand... Noch immer sah er sie aus blicklosen Augen an, dann gaben seine Knie nach, und er fiel auf Gregorys Körper und blieb bewegungslos liegen.
    Das Telefon am anderen Ende der Leitung wurde abgehoben. Galle stieg Lisa in den Mund, als sie die kühle Stimme an ihrem Ohr hörte. »Hast du meine Disketten?«

27
    Zürich
     
    Keine Schüsse.
    »Alles in Ordnung«, erklärte Neal Taylor nach einigen langen Minuten des Schweigens, angespannten Minuten.
    Das hätte sie ihm gleich sagen können. Die meisten Bewohner des Gebäudes arbeiteten, und der Morgen auf der dritten Etage war normalerweise sehr ruhig. Hätte es irgendwelche unnatürlichen Geräusche gegeben, dann hätte Mrs Hildebrandt mit ihren Ohren einer Fledermaus und ihrer Gehhilfe, sich sicher eingemischt.
    Gott sei Dank waren keine Schüsse gefallen. Schüsse bedeuteten Polizei, vielleicht sogar eine Leiche. Und das klang alles sehr anstrengend und war mehr, als sie im Augenblick ertragen könnte.
    Sie stolperte hinter Neal her, der den Flur entlangging. Er hielt noch immer diese große, gefährlich aussehende Pistole in der Hand. Taylor ging gleich hinter ihm her und nutzte seinen großen Körper als Schutz.
    Hunt wartete an der Tür auf sie. Auch er hielt seine Pistole noch in der Hand. »Nach dir«, meinte er und bedeutete ihr, die Wohnung zu betreten, als sei sie ein Gast.
    »Keine bösen Jungs, die mit einer Uzi winken und auf uns warten?«, fragte Taylor, als sie an ihm vorüberging und die Schuhe von den Füßen streifte. Sie klapperten laut auf dem Marmorboden. Martha, ihre Haushaltshilfe, die zweimal im Monat kam, hatte alle Holzmöbel mit Lavendelpolitur abgerieben, und der Flur begrüßte

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