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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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weigerte sich, sie von den Behörden vernehmen zu lassen, bevor sie untersucht worden war. Die Übelkeit war verschwunden, als sie endlich das Universitätsspital erreicht hatten, doch zu dem Zeitpunkt war sie viel zu erschöpft, um noch dagegen zu protestieren, dass er während der Untersuchung bei ihr blieb. Ihr wurde eine gute Gesundheit bescheinigt und der dringende Rat gegeben, sich auszuruhen.
    Max und Neal warteten vor dem Krankenhaus neben einem Wagen auf sie, der wahrscheinlich ein Mietwagen war. Sie sah sich überrascht um, als sie feststellte, dass der Regen aufgehört hatte und die Morgendämmerung bereits angebrochen war. Die Luft roch frisch und sauber, das Licht war von einem blassen Gelb, wie kanariengelbe Diamanten. Hübsch.
    »Okay?«, fragte Max und betrachtete ihr Gesicht, als sie mit Hunt neben ihn trat.
    Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. »Ich muss diesen Stunt mit dem Traktor aufschieben, auf den ich mich so gefreut habe.«
    »Wie enttäuschend«, versicherte er ihr ernsthaft. »Warum machst du stattdessen nicht ein kleines Schläfchen?«
    »Himmel, du solltest nicht mit mir spielen.«
    »Die Behörden haben sich mit unserem Hauptquartier in Verbindung gesetzt«, berichtete Max Hunt, als alle Türen des Wagens geschlossen waren. »Wir haben alle Antworten gegeben, die wir geben konnten, also muss keiner von euch noch
verhört werden. Wir können gehen, wohin wir wollen.« Er öffnete Taylor die hintere Tür. »Steig ein, meine Schöne.«
    Sie warf einen vorsichtigen Blick in den Wagen, dann sah sie zu Max auf. »Sind wir auch vollkommen sicher in diesem Wagen? Kein Gift mehr?«
    »Ich habe höchstpersönlich nachgesehen, Prinzessin«, versicherte Max und zwinkerte ihr zu.
    Sie stieg auf den Rücksitz. Sie war so müde und erschöpft, sie wäre sogar mit ihnen zu Interpol gefahren, wenn man ihr dort ein Bett in einem dunklen Zimmer angeboten hätte. Im Augenblick brauchte sie ihre ganze Energie dafür, ein- und auszuatmen.
    Hunt ging um den Wagen herum und stieg auf der anderen Seite ein. Gemütlich. Am liebsten wäre sie auf seinen Schoß geklettert und hätte den Kopf an seine breite, männliche Brust gelegt, um ein wenig zu schlafen. Sie umklammerte die Armlehne und sah stattdessen aus dem Fenster.
    Sie dachte an die Opfer von Entführungen, die sich danach in die Täter verliebten. Stockholm-Syndrom nannte man so etwas. Sie hatte das kleine Mädchen, das sie einst einmal war, in sich unterdrückt. Das Kind, das sich danach gesehnt hatte, dass jemand zwischen ihr und der Welt stand, jemand, der um ihre Sicherheit besorgt war.
    Dieses Kind hatte sie im Alter von fünfzehn Jahren begraben und hatte akzeptiert, dass der einzige Mensch, auf den sie sich für ihren und Mandys Schutz verlassen konnte, sie selbst war.
    »Die Mannschaft wird um neunzehn Uhr hier sein«, wandte sich Bishop an Hunt, als sie sich in den Verkehr des frühen Morgens einfädelten. Max fuhr, als würde er an einem NASCAR-Rennen teilnehmen.

    Als Bishop sich zur Seite drehte, erkannte Taylor die große schwarze und blaue Beule mitten auf seiner Stirn. Sie fühlte seinen Schmerz.
    »Ihr habt mich nur noch ein paar Stunden, dann muss ich weg«, erklärte Max. »Verdammt, es gefällt mir nicht, dass ich den ganzen Spaß verpasse.«
    Taylor lehnte den Kopf an die Rückenlehne und schloss die Augen. Wie lange war es eigentlich schon her, seit sie im Flugzeug die wenigen Stunden Schlaf bekommen hatte? Und wie lange hatte sie davor schon nicht geschlafen? Viel zu lange. Ihr Körper stand kurz vor dem totalen Zusammenbruch.
    »Wohin?«, fragte Max sie.
    Sie deutete mit dem Kopf nach vorn und öffnete die Augen einen Spalt, um zu sehen, wo sie überhaupt waren. »An der nächsten Tankstelle rechts, dann sechs Häuserblocks weiter, danach noch einmal rechts, bis zu dem blauen Haus mit den gelben Fensterläden und dem bellenden Hund. Ich sage dir Bescheid.«
    Sie hätte sie eigentlich zu einem Hotel bringen müssen. Aber sie wollte nur noch nach Hause. Sie brauchte die gewohnte Umgebung ihrer Wohnung, ihr eigenes Bad, ihr eigenes Bett. Aber ehe sie so weit war, müsste sie noch die Schule anrufen. Glücklicherweise kündigte sie Mandy nie an, wann sie kam, bis sie wirklich in der Schule eintraf. Für ihre Schwester bedeutete jede Sekunde, die sie auf sie warten musste, eine Ewigkeit.
    »Wolltest du nicht in ein Hotel?«, fragte Hunt.
    Sie öffnete ein Auge, um ihn anzustarren. Es nützte nicht viel, doch es war alles, was sie

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