Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diaspora

Diaspora

Titel: Diaspora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Egan
Vom Netzwerk:
Absorptionsereignisse mit einer Effizienz von etwa eins zu zehn Milliarden feststellen.« Yatima hatte heine Perspektive auf Blancas Augenhöhe verschoben und nahm nun eine Neigung des Kopfes wahr, wie sie bei hie typisch für eine belustigte Reaktion war. »Also wäre es vielleicht einen Versuch wert. Die Makrosphären-Klone der Transformer feuern vielleicht in diesem Augenblick immer neue Botschaften in die Singularität.«
    »Nach einer Jahrmilliarde? Das glaube ich kaum. Aber sie könnten immer noch in der Nähe sein. Die Originale dürften aus dieser Galaxis geflohen sein, doch für die Klone bestand kein Grund, sich weiter von der Singularität zu entfernen. Wenn wir also selbst in die Makrosphäre eintreten, besteht immer noch eine gute Chance, daß wir auf sie stoßen.«
    Wenn sie Kontakt mit den Transformern aufnehmen konnten, würden sie vielleicht endlich den Grund für Lacerta und den Zentrumsausbruch erfahren. Damit würden sich auch die Skeptiker überzeugen lassen, daß es sinnvoll war, sich zu schützen. Und wenn es keine andere Wahl gab, konnte jeder, der dazu bereit war, in die Makrosphäre flüchten, um dem Ausbruch zu entgehen.
    Yatima schwindelte immer heftiger. Das ferne, hypothetische und sechsdimensionale Universum der Universen des Fomalhaut-Klons von Blanca war plötzlich genauso real wie der Raum der Diaspora geworden. Genauso real und möglicherweise genauso zugänglich. Der Übertritt einer raumfahrenden Zivilisation in die Makrosphäre ließ sich mit einem Bakterium in einem Regentropfen vergleichen, das einen Weg fand, sich von einem Kontinent zum nächsten zu bewegen. Es war eine angeborene, rudimentäre Versuchung, auf das Ausmaß und die Fremdartigkeit dieser Offenbarung mit lähmender Ehrfurcht zu reagieren. Yatima bemühte sich um Konzentration auf die praktischen Details.
    »Wenn wir genügend über die Physik der Makrosphäre wissen, meinst du, wir könnten die Singularität dann dazu veranlassen, einen Teilchenstrom zu emittieren, der sich zu einem funktionierenden C-Z-Klon verbindet? Oder sollten wir vielleicht mit einer Wolke aus Rohmaterialien beginnen, um dann Nanomaschinen zu schaffen, die die Polis rekonstruieren?«
    »Ich denke, dazu würde man etwas mehr als Femtomaschinen benötigen«, erwiderte Blanca. Femtomaschinen, die größer als das Universum sind. Willst du die Gesetze der Makrosphärenphysik wissen?« Hie bewegte sich durch einige Schichten der Landschaft nach unten und griff in das blaue Kolloid. Als Yatima sich näherte, öffnete Blanca die schwarze Hand, in der sich ein blauer Punkt befand, der ein Gestalt-Etikett ausstrahlte.
    »Was ist das?«
    »Fünf räumliche Dimensionen plus eine zeitliche. Eine 4-Sphäre als Standard-Faser. Physik, Chemie, Kosmologie, die wichtigsten Materieeigenschaften, Interaktionen mit Strahlung, ein paar mögliche Biologien … alles.«
    »Wann hast du das getan?«
    »Ich hatte sehr viel Zeit, Waisenkind. Ich habe sehr viele Welten erkundet.« Hie breitete die Arme aus, um die gesamte Landschaft zu umfassen. »Jeder Punkt, den du siehst, ist eine andere Menge von Gesetzen.« Hie streckte die Hand unter die blaue Lage, aus der hie die Makrosphären-Gesetze genommen hatte. »Hier befinden sich sechsdimensionale Raumzeiten. Darunter sind jene für fünf. Siehst du, daß die Schicht dünner ist? Aber sieben ist auch dünner. Geradzahlige Dimensionen haben viel größere Möglichkeiten.«
    Der Punkt war von Blancas Hand fortgedriftet und kehrte an seinen Platz in der Index-Landschaft zurück, aber Yatima hatte sich das Etikett gemerkt.
    »Wirst du mich begleiten, Blanca? In die Makrosphäre?«
    Blanca lachte, hie schwamm in Welten, ertrank in ihren Möglichkeiten.
    »Ich glaube kaum, Waisenkind. Was hätte ich davon? Ich habe schon alles gesehen.«

SECHSTER TEIL  

Yatima sagte: »Blanca sollte bei uns sein. Orlando sollte bei uns sein.«
    Paolo lachte. »Orlando würde sich hier überhaupt nicht wohl fühlen.«
    »Warum? Er könnte sich in jede gewünschte Landschaft begeben, jeden vertrauten Komfort genießen …«
    »Du scheinst Orlando längst nicht so gut zu kennen, wie du glaubst.«
    »Nein? Dann klär mich auf.«
     

15 5+1
     
    Carter-Zimmerman-Polis, Swift-Orbit
    85 803 052 808 071 KSZ
    3. April 4953, 4:33:25.225 WZ
     
     
    Ein Megatau vor dem Klonen war es Paolo endlich gelungen, Orlando in die Große Makrosphären-Ausstellung zu schleifen. Eine Gruppe von Physikern hatte die Landschaft errichtet, einen langen Saal mit

Weitere Kostenlose Bücher