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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Dove
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Zukunft konzentrieren kann.”
    Verzweifelt wünschte Matt sich, er könne ihr auch sagen, dass er sie liebte. Aber selbst der Gedanke daran tat ihm weh. Ich muss doch etwas empfinden können, dachte er. Gibt es denn nur noch Pflichtgefühl und Verlangen in mir? Wenn das stimmt, dann hat meine Mutter gewonnen.
    Perri schmiegte sich in seine Arme, und Matt legte die Wange an ihren Hals. “Wir sind uns einig”, sagte er schließlich und staunte darüber, wie leicht es Perri fiel, ihm ihre Liebe zu gestehen. “Die Vergangenheit soll uns nicht mehr belasten.” Zärtlich strich er ihr übers Haar und atmete ihren Duft ein. “Damals habe ich mich nicht nur von dir, sondern auch von meinem Vater losgesagt, und er hat nie verstanden, warum. Ihn habe ich genauso tief verletzt wie dich.” Er zog Perri noch fester an sich, und vor Rührung brachte sie keinen Ton heraus. “Ich darf gar nicht daran denken, was ich dir damals alles an den Kopf geworfen habe”, fuhr er fort. “Ich kann dir nur danken, dass du mir verzeihst.”
    “Matt”, sagte sie leise, “weshalb hast du meine Sachen in dieses Zimmer geräumt?” Sofort spürte sie, wie er sich am ganzen Körper anspannte.
    “Weil du die Mutter meines Kindes bist. Ich würde dir das alles noch gern genauer erklären, fuhr er fort, obwohl es ihm schwer fiel, “aber ich bin darin nicht gut.”
    “Das war früher anders”, antwortete sie leise und umklammerte das Medaillon.
    “Jetzt aber nicht mehr. Vielleicht kann ich es durch dich wieder lernen.” Matt schwieg und sah sie eindringlich an. “Ruh dich aus. Ich muss noch zur Farm fahren.” Zart küsste er sie zum Abschied auf die Lippen.
    An der Tür wandte er sich noch einmal um. “Ich werde mich bemühen, alles wieder gutzumachen”, sagte er und wollte noch etwas hinzufügen, schwieg aber wieder aus Unsicherheit.
    “Nimm es nicht so tragisch”, meinte Perri lächelnd. “Ich liebe dich, und ich vergebe dir, aber ich erwarte gar nicht zu hören, dass du meine Liebe erwiderst. Und im Moment wäre ich tatsächlich gern allein. Also geh, damit ich schlafen kann, bis meine Kopfschmerzen verschwunden sind.”
    Matt lächelte und war dankbar, dass sie ihn so gut verstand. Dieses Verständnis brauchte er dringend, denn er fühlte sich verpflichtet, etwas zu empfinden, und in ihm war alles leer. Das brachte ihn fast um den Verstand. “Heißt das, meine Massage und Fürsorge haben noch nichts bewirkt?”, fragte er betont heiter.
    “Na, immerhin liege ich jetzt in deinem Bett, oder?”, gab sie im selben Tonfall zurück.
    Einen Moment betrachtete er Perri. Ihre Bluse lag zerknittert auf dem Bett, und der Spitzen-BH ließ ihre Haut noch zarter erscheinen. Mit einer Hand hielt sie das Medaillon mit der Kette fest, als würde sie es nie im Leben wieder loslassen.
    “Du bist, wo du schon immer hingehört hast, Perri”, sagte er schließlich. “Und genau dort brauche ich dich.”
    “An deiner Stelle würde ich nicht da hinaufgehen”, rief Donnie, als Matt nach Gledhill zurückkam und auf die Treppe zusteuerte.
    “Ach nein?”, fragte er nur und warf einen Blick ins Esszimmer, wo Donnie Gannies Tonbänder sortierte.
    “Sie telefoniert gerade mit ihrem Vater.” Donnie seufzte. “Und sie versucht, ihm klarzumachen, wie wundervoll es ist, dass er jetzt Großvater wird. Ihn stört wohl nur die Vorstellung, dass ausgerechnet du der Vater seines Enkelkinds bist. Bleib lieber hier unten, sonst kommt er noch durchs Telefon und dreht dir den Hals um.”
    “Danke für den Tipp.”
    “Schon gut.” Donnie seufzte. “Selbst Mike Stone wird sich bald damit abfinden. Sicher will er nicht wegen eines Ransoms im Gefängnis landen.”
    “Ich schleiche mich trotzdem lieber lautlos nach oben, damit er mich nicht durchs Telefon hört.”
    Donnie lächelte. “Große Töne spucken kannst du ohnehin nicht. Ich habe Perri erzählt, wie du dich heute im Wartezimmer aufgeführt hast, als sie die Ergebnisse ihrer Untersuchung bekam.”
    Prüfend sah er Donnie an. “Du hast davon gehört? Dann reden die Leute über Perri?” Er sah sich um, als würde er auch hier in Gledhill beobachtet.
    “Nein, nicht so wie damals vor zwölf Jahren.” Donnie griff sich eine Reihe von Tonbändern und stand auf. “Okay, ich verschwinde.”
    Vor der Treppe blieb sie kurz stehen. “Perri, ich rufe dich an”, verkündete sie und ging zur Haustür, doch Matt versperrte ihr den Weg.
    Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, was er von ihr hören wollte.

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