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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Ihr Vertrauen ehrt mich wirklich sehr … nach allem, was passiert ist.» Sie schluckt und blickt zu Boden. «Allerdings kann ich unter den gegebenen Umständen hier nicht weiterarbeiten.» Ein kurzer Blick streift Florian, dann sieht sie wieder ihren Chef an. «Ich wollte Ihnen dies hier eigentlich unter vier Augen geben, aber nun ist es anders gekommen.»
    Mit den Füßen angelt sie nach ihren Schuhen und schlüpft hinein. Sie steht auf und drückt ihrem überraschten Chef den Zettel in die Hand. Anschließend schnappt sie sich ihre Tasche und hastet grußlos in Richtung Keller.
    In der Sofaecke herrscht betretenes Schweigen. Vor lauter Dramatik steigen Lotti Lembke nun ebenfalls die Tränen in die Augen. Während ihr Mann beruhigend seine Hand auf ihr Knie legt, überfliegt Signor Micolucci stumm den Zettel. Als er wieder hochblickt, sagt er: «Sie hat gekündigt.»
    Als Einziger in der Runde nimmt nur Florian die Nachricht gleichgültig auf. Allen anderen steht der Schreck ins Gesicht geschrieben.
    Kai sieht mich an, als wollte er sagen: «Vergiss alles, was ich gesagt habe, es gibt Dinge, die müssen sofort beredet werden, also worauf wartest du noch?»
    Seine Botschaft kommt an. Ich springe auf, murmele ein «Ich seh mal, was ich tun kann» und sprinte Victoria hinterher die Treppe runter.
    Ich brauche nicht lange zu suchen. Sie steht zwischen Kartons, provisorisch zusammengeschobenen Möbeln und überladenen Kleiderstangen am Schreibtisch und knöpft sich gerade den Mantel zu. Als sie mich kommen hört, blickt sie hoch. Ihr Gesicht ist tränenüberströmt, die letzten Make-up-Reste verteilen sich auf den Wangen, und ihre Wimperntusche hat zwei schwarze Streifen gezogen.
    «Vic, was ist denn los?» Hilflos bleibe ich vor ihr stehen, auch wenn ich sie eigentlich lieber in den Arm nehmen würde. Doch etwas in ihrem Blick lässt mich innehalten. «Ich verstehe das nicht, diese schwierige Woche hast du mit Bravour gemeistert, die Verkaufszahlen scheinen hervorragend zu sein, und dein Chef bietet dir einen Wahnsinnsposten an. Das ist doch die Anerkennung, die du dir immer gewünscht hast. Wo ist denn nur das Problem?» Als sie nicht sofort antwortet, füge ich hinzu: «Und was mich betrifft, so würde ich dir gern einiges erklären.»
    Entgegen allen Signalen setze ich nun doch zu einer Umarmung an, aber Victoria wehrt mich ab. «Es geht hier jetzt ausnahmsweise mal nicht um dich, Alex.»
    Immerhin: Ich bin noch nicht zu Alexander degradiert geworden. Ein gutes Zeichen.
    «Ich weiß», sage ich. «Aber ich möchte gern, dass du verstehst, wie es zu der ganzen Sache gekommen ist.»
    «Das ist jetzt nicht mehr wichtig.»
    «Mir schon.»
    Victoria zieht die Nase hoch. «Ich habe euer Gespräch heute Morgen in der Küche gehört. Selbst wenn du aus den besten Motiven heraus gehandelt hast, ändert das nichts an der Tatsache, dass du mir ins Gesicht gelogen hast. Vermutlich habt ihr beide – du und Florian – euch am Anfang sogar lustig gemacht, wie leicht ich zu beschwindeln war.»
    «Das meinst du nicht ernst.»
    Sie funkelt mich an. «Warum nicht? Bis vor ein paar Stunden wart ihr doch noch die besten Freunde.»
    «Das mag so ausgesehen haben. Aber glaub mir doch bitte: Mir war von Anfang an nicht wohl bei der Sache. Ich wollte lediglich einem Kumpel einen Gefallen tun. Glaubst du nicht, ich hätte sonst meinen Urlaub anders verbracht?»
    «Ach, das spielt nun eh keine Rolle mehr.»
    «Das sollte es aber. Weil das, was zwischen uns war, aufrichtig gemeint ist. Von mir jedenfalls.»
    Ich warte einen Moment, dass sie etwas erwidert, doch nichts geschieht. Also mache ich weiter: «Außerdem erklärt das alles nicht, warum du kündigst. Falls ich der Grund sein sollte – ich bin doch in spätestens einer Stunde hier raus.»
    Victoria kramt aus ihrer Tasche ein Taschentuch hervor. Nachdem sie sich die Nase geschnäuzt hat, sagt sie: «Du wirst es nicht für möglich halten, Alex, aber mit dir hat das wirklich nichts zu tun. Hier geht es einzig und allein um Florian.»
    Mir rutscht das Herz in die Hose. Also doch. Insgeheim hängt ihr Herz an dieser Knalltüte. Damit wäre wohl alles gesagt.
    «Tja dann …» Ich zucke resigniert mit den Schultern.
    Victoria kaut auf ihren Lippen. Einen Moment schweigen wir.
    Als ich schon denke, dass sie jetzt einfach gehen wird, ringt sie sich noch eine Erklärung ab: «Ich kann doch hier in Zukunft nicht jeden Tag neben Florian in diesem Laden stehen. Wie soll das funktionieren?

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