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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Keller abgestellt werde. Wenngleich dies zur Abwechslung von Kai mal als Auszeichnung gemeint ist.
    «Geht klar», sage ich mechanisch und will schon loslaufen, da hält Kai mich am Arm fest. «Ich habe übrigens gehört, wie der Chef Victoria zur Rede gestellt hat», erklärt er im vertraulichen Agententon. «Warum sie ihm nicht gleich Bescheid gesagt hat, was hier läuft und dass Florian nie da ist und so.»
    «Aber das konnte sie doch nicht», gebe ich zurück.
    «Ja, aber sie weiß, dass sie einen Fehler gemacht und das Vertrauen des Chefs missbraucht hat. Und sie ist nicht der Typ, der sich dann herausredet.»
    «Aber das war doch alles eher meine … beziehungsweise Florians Schuld.»
    «Das weiß der Chef. Trotzdem hat er sich alle Daten geben lassen und über Nacht das letzte halbe Geschäftsjahr noch einmal genau unter die Lupe genommen.»
    «Ja und? Da ist bestimmt nichts Schlimmes bei herausgekommen, oder? Victoria arbeitet doch so gewissenhaft.»
    Kai zuckt mit den Schultern. «Er hat sich noch nicht dazu geäußert.»
    Also, mir ist weder klar, warum er mir die ganze Sache erzählt, noch, was ich jetzt machen kann, um Victoria zu helfen. Aber ich will nicht, dass sie meinetwegen Ärger bekommt.
    Ich nicke Kai dankbar zu und arbeite mich durch das Gedränge Richtung Treppe. Ich sollte schnell runter zu Florian, um Schlimmeres zu verhindern.
    «Na, wenn das mal nicht der liebe Alex ist», höre ich plötzlich eine bekannte Stimme neben mir. Marcel baut sich vor mir auf und grinst anzüglich. «Hattest du ein schnelles Techtelmechtel mit deinem neuen Freund?» Mit einem Cocktailspieß in der Hand deutet er auf Kai, der sich bereits wieder einer Kundin widmet.
    Offenbar werden inzwischen ein paar Häppchen gereicht. Bevor Marcel den Cocktailspieß mit Garnele, einem Stück Ananas und irgendeinem grünen Zeug komplett im Mund versenkt, sagt er: «Schade, dass du uns Ende des Jahres verlässt, Alex. Wirst du jetzt Hausfrau?»
    «Möglicherweise», gebe ich zurück und verschränke die Arme. «Vielleicht bleibe ich Hambitare aber auch noch ein bisschen erhalten.»
    Marcel schluckt schwer an der Garnele. «Ach ja? Und wie soll das gehen? Du bist ganz unten auf dem Score , mein Lieber. Letzter Platz mit Auszeichnung, sozusagen.» Nach einem selbstsicheren Kichern fügt er hinzu: «Selbst wenn du heute Abend noch drei Wohnungen verkaufst, würdest du es nicht schaffen. In deiner Abwesenheit hat sich nämlich einiges getan.» Er beginnt mit dem abgelutschten Spieß im Mund herumzupulen.
    «Weißt du was, Marcel?» Ich schlage ihm so kräftig auf die Schulter, dass er sich den Spieß beinahe ins Zahnfleisch rammt. «Ich dachte immer, der Grund, warum ich dich nicht leiden kann, sei deine Homosexualität. Aber jetzt weiß ich, dass ich mich geirrt habe.» Ich grinse. «Es liegt einzig und allein daran, dass du ein armseliger Idiot mit schlechtem Geschmack und einer großen Klappe bist.»
    Marcel kaut ungerührt auf seinem Plastikspieß herum.
    «Und was den Score betrifft …» Ich grabe meine Finger in seine Schulter, wie die Grünewald und der Pate es zuvor bei mir gemacht haben. «Da erwartet dich vielleicht noch eine Überraschung.»
    Auch wenn ich weiß, dass der Grünewald-Kauf mich nicht retten wird, ist mir doch gerade eine Idee gekommen. Eine ziemlich gute sogar. Sie hat mit dem Objekt zu tun.
    Bevor ich die Treppe hinuntersteige, füge ich noch hinzu: «Such dir hier am besten schon mal ein Köfferchen aus und lass es dir gravieren. Dann kannst du Ende des Jahres den Inhalt deines Schreibtisches stilvoll verstauen, wenn du uns verlässt.»
    * * *
    Ein paar Stunden später krieche ich buchstäblich auf dem Zahnfleisch durch den Laden. Die letzten Kunden haben sich vor einer Stunde verabschiedet, und die italienischen Handwerker sind erschöpft auf ihr Hotelzimmer zurückgekehrt. Einzig Bruno und Lotti Lembke mögen sich noch nicht so recht vom Laden trennen.
    Während die Möhre noch immer unentwegt das Sortiment erkundet, hat ihr Mann sich mit Signor Micolucci angefreundet. Gerade wird die erste Einladung nach Italien ausgesprochen.
    Weder Florian noch Victoria haben den Tag über ein Wort mit mir gesprochen. Was Flo betrifft, ist es mir egal. Ich hätte ihm ohnehin nichts zu sagen gehabt.
    Und sobald er eine Strategie entwickelt hat, wie er mit den Ereignissen der letzten Woche umgehen kann, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren, wird auch unser Verhältnis wieder zu dem, was es mal war: eine

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