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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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Büchsenschütz-Schwestern übernehme ich natürlich persönlich. Nach der gelungenen OP von Moss und der raschen Genesung beider Möpse scheint mir der Zeitpunkt gut zu sein, sie zu besuchen. Sie begrüßen mich freudig, und ich muss erst einmal detailliert erzählen, wie die kleine Moss doch noch gerettet werden konnte.
    »Zuerst hat Dr. Nachtnebel den vermuteten Herzklappenfehler bei Moss bestätigt. Ich durfte beim EKG und beim Ultraschall dabei sein und Pfötchen halten. Und dann hat er gesagt, und darüber freue ich mich ganz besonders, dass er mich für eine sehr talentierte junge Ärztin hält. Da musste ich ihm natürlich sagen, dass ich gar keine Ärztin bin. Er wusste das ja auch längst, hat aber nie verstanden, wieso ich das Studium abgebrochen habe. Na ja, und da habe ich ihm erklärt, dass der Zoo mein Leben ist und dass ich alles dafür täte, ihn zu retten.« Das war eine elegante Überleitung, finde ich.
    »Aber Kind, wir wussten gar nicht, dass es dem Zoo schlechtgeht! Habt ihr denn gar kein Geld mehr? Pleite seid ihr? Natürlich kommen wir! Und wir bringen ein paar reiche Säcke mit, das versprechen wir. Wir wollen doch nicht, dass unsere Lebensretterin plötzlich auf der Straße steht!«, beteuern die beiden Damen und zwinkern ihren quietschfidelen Möpsen fröhlich zu. Seit dem Zusammenbruch haben sich beide strikt an meine Diätvorgaben gehalten, und die beiden Hunde sehen wirklich prächtig aus. Ich schaue alle drei Tage nach ihnen. Noch so einen Schock wie den letzten würde ich nervlich nicht durchstehen. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher.
     
    Alles scheint prima zu verlaufen, und ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir morgen das Geld zusammenbekommen werden.
    Ich schließe, nichts Böses ahnend, die Tür zu meiner Wohnung auf und gehe in Richtung Wohnzimmer, wo ich Stimmen höre. Ein paar Wortfetzen dringen zu mir herüber.
    »… so geht das nicht.«
    »… ach, es muss doch keiner erfahren …«
    »… nein, so läuft das bei uns nicht …«
    »… selber schuld … wenn du so dämlich bist und dir die Chance entgehen lässt …«
    Dann kommt mir Mel zornrot im Gesicht entgegengelaufen. Ich höre nur noch, dass sie »Mieser Feigling!« zischt, dann knallt sie die Tür zu ihrem Zimmer zu.
    Ich gehe ins Wohnzimmer, wo Jens sitzt, völlig aufgelöst.
    »Was ist denn los?«, frage ich und setze mich zu ihm an den Tisch.
    »Ihr solltet eure Mitbewohnerinnen künftig wirklich besser auswählen«, antwortet Jens und gießt sich ein großes Glas Wasser ein. Er nimmt einen Schluck, um sich zu beruhigen. Dann fährt er wütend fort:
    »Die kleine Schlampe wollte sich doch tatsächlich an mich ranschmeißen!«
    »Ich habe nur den Schluss mitbekommen, das hat mir gereicht!«, sage ich mitfühlend und lege meine Hand auf Jens’ Arm, um ihn zu beruhigen.
    »Weißt du, Carla bedeutet mir wirklich alles, ich würde sie niemals hintergehen. Wie kommt diese Schlange nur darauf, so etwas zu machen?«
    »Ich kann es mir auch nicht erklären, aber scheinbar hat sie ein Faible für Männer, die tabu sind.« Ich bin wirklich fassungslos. Immer wenn ich Mel erneut Vertrauen schenke, macht sie wieder irgendwelchen Blödsinn. Diesmal ist sie aber eindeutig zu weit gegangen.
    »Ich werde mit Carla sprechen. Das Biest kann gleich ihre Koffer packen«, sage ich entschlossen und stehe auf.
    »Keine Sorge, das habe ich bereits!« Mel hat sich im Türrahmen aufgebaut und blickt mit überheblichem Gesicht auf uns herab. »Morgen früh seid ihr mich los, ihr Spießer!«
    Sie macht auf dem Absatz kehrt und verzieht sich erneut in ihr Zimmer, um wenige Minuten später die Wohnung zu verlassen. Wenigstens hat sie eingesehen, dass sie hier nichts mehr zu suchen hat. Zumal sie so der Konfrontation mit einer wildgewordenen Halbitalienerin aus dem Weg gehen kann.
    »Ich töte sie«, kreischt Carla, als ich ihr die Nachricht überbringe. So wütend habe ich sie noch nie gesehen. Hoffentlich bekommt sie keinen Herzinfarkt. »Die Frau ist für mich gestorben! Mamma mia! Was fällt der eigentlich ein!«
    Jens und ich versuchen unsere gemeinsame Freundin nach Kräften zu beruhigen. Nach etwa einer Stunde kann sie endlich wieder menschliche Töne von sich geben.
    »Ein Gutes hat die Sache doch, mein Schatz. Du weißt, du kannst dich hundertprozentig auf mich verlassen!« Jens nimmt Carla in den Arm. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie die ganze Zeit einen hellblauen Umschlag in der Hand hält.
    »Was hast du denn da?«, frage

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