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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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Schonkost kann tatsächlich als Auslöser gelten. Ich würde die Hunde gerne hierbehalten, um ein paar Tests zu machen. EKG, Echokardiographie und so weiter«, sagt Dr. Nachtnebel.
    »Na, dann war es ja allerhöchste Eisenbahn, dass ich mit den Kleinen hierhergefahren bin!«, rufe ich erschrocken aus. Ich hoffe doch sehr, dass sich meine Vermutung nicht bestätigt.
    »Tun Sie mir den Gefallen und sagen den Büchsenschütz-Damen Bescheid, dass ich Moss gerne einen Tag lang beobachten möchte?«, bittet mich Dr. Nachtnebel und tätschelt dem kleinen Mädchen liebevoll das Köpfchen. »Vielen Dank! Sie waren wirklich eine große Hilfe.« Dr. Nachtnebel nickt mir aufmunternd zu, dann widmet er sich wieder seinen beiden Patienten.
    Ich begebe mich wieder ins Wartezimmer zu den Schwestern und erkläre ihnen so neutral wie möglich den Ernst der Lage. Ich vermeide Begriffe wie »Kardio« oder »Atrio«, um ihnen keine überflüssigen Sorgen zu bereiten. Man soll ja ältere Damen nicht unnötig erschrecken.
    »Aber die kleine Kate können wir gleich mit nach Hause nehmen?«, fragen sie mich etwas verstört.
    »Wenn Sie mir hoch und heilig versprechen, dass Sie der Armen heute nichts mehr zu futtern geben und morgen wirklich nur das, was auf meiner Liste steht«, warne ich.
    »Natürlich«, antworten beide im Chor.
    »Versprochen?«
    »Ja, versprochen, wirklich, Frau Jakob, wir dachten, wir gönnen den beiden etwas Feines nach all den Strapazen, aber nun haben wir ein für alle Mal begriffen, dass es ihnen wirklich nicht guttut«, sagt Ingrid kleinlaut.
    »Es bringt sie vielleicht sogar um!«, gebe ich mit ernster Stimme zu bedenken. So gerne ich die beiden schrulligen Ladys habe, diesmal sind sie wirklich zu weit gegangen.
     
    Völlig erschöpft falle ich zu Hause auf die Wohnzimmercouch. Carla hat offenbar noch Dienst. Wahrscheinlich wertet sie unsere Aussagen aus. Vielleicht ist sie aber auch gerade in Renés Wohnung und nimmt ihn fest. Ich knabbere an den Resten des Karamell-Popcorns. Auf all die Schrecken des Tages brauche ich dringend etwas Zucker. Zumal ich sowieso gleich wieder losmuss, zum Brainstorming in den Zoo. Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht nehmen. Obwohl ich gestehe, dass mir in der Hektik des Tages nicht viel Sinnvolles eingefallen ist. Vor lauter lebensrettenden Maßnahmen an Möpsen habe ich nicht einmal Gelegenheit gefunden, die Büchsenschützinnen nach potenziellen Spendern auszufragen.
    Ich muss schon wieder an René denken und schäme mich. Wie konnte ich nur so naiv sein und auf einen Betrüger hereinfallen! Bin ich den wirklich so erbärmlich, dass ich mich selbst mit gesellschaftlichem Abschaum abgebe, nur um nicht einsam zu sterben? Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass niemand ihm seine kriminelle Energie angesehen hat. Keiner hat etwas gemerkt. Dafür bin ich aber leider die Einzige, die so richtig auf ihn reingefallen ist. Vielleicht habe ich ja so etwas wie einen Sensor für besonders entartete Fälle? Ich bin ein »Miese-Männer-Magnet«. Das wird es wohl sein, denn man zieht immer das an, was man unterbewusst gerne hätte. Und mein Unterbewusstsein schreit die ganze Zeit: Kommt her, ihr Idioten, hier findet ihr euresgleichen!
    Erneut taucht vor meinen Augen das bedrohliche Bild von der alten Tante Rosi in ihrer Dachgeschosswohnung auf, nur dass ich diesmal von lauter Möpsen umgeben bin. Da klingelt das Telefon. Dabei fällt mir ein, dass ich mich nun wohl auch noch um ein neues Handy kümmern muss. Das passt super auf meine Einkaufsliste, zumal ich demnächst sowieso bald pleite sein werde.
    »Hallo, ich bin’s!«, ertönt es am anderen Ende.
    »Carla!« Sie scheint noch nicht im Büro zu sein, im Hintergrund höre ich Stimmen.
    »Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir deine Handtasche gefunden haben, samt Handy.« – »Na ja, wenigstens eine Sorge bin ich los. Noch was?«, frage ich erleichtert und neugierig.
    »Auch sonst war dein Tipp mit der Wohnung hilfreich. Dieser René Weiner, der in Wirklichkeit René Heuler heißt – sehr kreativ –, hat Spuren hinterlassen. Diese Adresse scheint wohl auch seine Hauptadresse gewesen zu sein. Allerdings ist noch nicht gesagt, dass wir auch das Geld wiederfinden. Aber wir bleiben dran!«
    Ich atme erleichtert auf. Wenigstens eine halbwegs gute Nachricht. Denn was hilft es unserem Zoo, realistisch betrachtet, wenn sie nur René schnappen, aber die Kohle weiterhin spurlos verschwunden bleibt? Wir können ihn ja

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