Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
Staatsanwalt Detlev Hillers Schlappe, die fragwürdige Verehrung Kaiser Karls des Großen, Regierungssprecher Professor Unraths pfiffige Bemerkung
(aber:
der Triumph vom/des Vizepräsidenten Stephan Zöfelt, die Berechnung vom Architekten Harald Heinz Feldhaus, im Sinne von Herrn Superintendenten Herbert Schran, die Schlappe des Staatsanwaltes Detlev Hiller, die fragwürdige Verehrung des Kaisers Karl des Großen, die pfiffige Bemerkung des Regierungssprechers Professor Unrath
)
Stehen mehrere Titel oder Berufsbezeichnungen, denen ein Artikel oder anderer Begleiter vorangestellt ist, vor einem Personennamen, wird nur der/die erste dekliniert:
die Urteilsbegründung des Ersten Vorsitzenden Richters Professor Dr. Norbert Dierke, die Verfehlungen der Landtagsabgeordneten Landrätin Simone Warmke
.
Anmerkung:
Herr
wird allerdings stets dekliniert:
die Berechnung von Herrn Architekt Harald Heinz, Herrn Regierungssprecher Professor Unraths pfiffige Bemerkung
.
In Anschriften dekliniert man Herr u n d den folgenden Titel. Der Titel kann zur Not aber auch undekliniert auftreten:
Herrn Superintendenten Herbert Schran
(bisweilen auch:
Herrn Superintendent Herbert Schran
).
Der Titel
Doktor
(
Dr
.) wird nie dekliniert. Auch
Fräulein
– sollte man sich trauen, diese Anrede noch zu verwenden – wird nicht dekliniert:
die seltsamen Methoden unseres Doktor Norbert Dierke, die gerechte Empörung des Fräulein Warmke
.
31. Dr. Gabor warf ein, er habe den Stein, um den es hier gehe , nicht ins Rollen gebracht
Indikativ oder Konjunktiv I in der indirekten Rede, im Komplementsatz
Die Faktizitäten richtig einzuschätzen ist nicht immer einfach. Dabei hängt es oft davon ab, ob der Indikativ oder der Konjunktiv I eingesetzt wird. Unter Faktizität versteht man eine semantische Eigenschaft (einen Bedeutungsaspekt) von Verben (und Adjektiven), die einen
dass
-Satz als direktes Objekt (Akkusativobjekt) binden können:
Vorarbeiter Willi Demmer weiß genau, dass man ihn gar nicht entlassen kann. Jeder glaubt, dass nun Schluss ist
.
Faktizität sagt etwas über die Stellungnahme des Sprechers/Schreibers zum Wahrheitsgehalt des
dass
-Satzes aus. Faktiv nennt man Verben, deren Gebrauch voraussetzt, dass der Autor vom Wahrheitsgehalt des
dass
-Satzes überzeugt ist. Das Tätigkeitswort
wissen
ist ein faktives Verb. Derjenige, der den Satz über Willi Demmer formuliert hat, ist der Überzeugung, dass der Vorarbeiter tatsächlich nicht entlassen werden kann.
Bei nichtfaktiven Verben bleibt die Stellungnahme zum Wahrheitsgehalt des
dass
-Satzes offen. Der Autor des Satzes über den Glauben daran, dass Schluss ist, lässt offen, ob tatsächlich Schluss ist oder nicht.
Ob ein Verb, das einen
dass
-Satz als direktes Objekt haben kann, faktiv ist oder nicht, kann man testen. Man kann nämlich ausprobieren, ob das infrage stehende Verb statt des
dass
-Satzes auch einen indirekten Fragesatz binden könnte – nur faktive Verben können das. Ohne Weiteres kann man bilden:
Vorarbeiter Willi Demmer weiß genau, warum er nicht entlassen werden kann
. Aber mit
glauben
funktioniert das nicht: *
Jeder glaubt, warum nun Schluss ist
.
Ob Indikativ oder Konjunktiv I im Komplementsatz (Objektsatz) verwendet wird, hängt in folgender Weise von der Faktizität der Verben ab:
1. Von faktiven Verben abhängige Objektsätze mit
dass
stehen nie im Konjunktiv I. Solche Verben sind etwa:
wissen, verstehen, vergessen, entschuldigen
u.a. :
Hast du vergessen, dass du mit zur Alemannia kommen wolltest
?
2. Bei nichtfaktiven Verben werden im
dass
-Satz Konjunktiv I und Indikativ gleichberechtigt verwendet, ohne dass sich die Bedeutungen dadurch unterschieden. Solche Verben sind
behaupten, glauben, meinen, hoffen
u.a. :
Dr. Gabor behauptete, dass er den Stein nicht ins Rollen gebracht habe/hat
.
3. Einige Verben treten in einer faktiven wie in einer nichtfaktiven Bedeutung auf, etwa:
einwerfen, sagen, mitteilen, berichten, hören, sehen, fühlen
u.a. Auch hier kann im Komplementsatz der Indikativ oder der Konjunktiv I stehen – allerdings im Gegensatz zu den nichtfaktiven Verben nicht ohne einen Bedeutungsunterschied. Verwendet der Autor den Indikativ, signalisiert er, dass er die Aussage des
dass
-Satzes für wahr hält. Verwendet er den Konjunktiv I, so enthält er sich der Stellungnahme:
Dr. Gabor warf ein, dass er den Stein nicht ins Rollen gebracht hat
(= der Autor hält das, was Dr. Gabor einwirft, für wahr)/
habe
(= der Autor beurteilt den
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