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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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bei:
Kindtaufe/Kinds taufe, kindgerecht/kindergerecht
. Es heißt:
Kindskopf, Kindstod
. Die Wortbildung schwankt bei:
Kindsmord/Kindesmord, Kindsmutter/Kindesmutter
. Es heißt:
Kindesalter, Kindesbeine, Kindesliebe, Kindesmisshandlung, Kindesentführung
. Die allermeisten Zusammensetzungen aber werden mit
Kinder
- gebildet. Nur einige Beispiele:
Kinderarbeit, Kinderarzt, Kinderdorf, Kindergarten, Kindergeld, Kinderkram, Kinderlähmung, Kinderschänder, Kinderzimmer
usw.
    Rasse-, Rassen-:
Bei Zusammensetzungen mit
Rasse
- geht es um (Rein-)Rassigkeit von Tieren, Pflanzen und Menschen:
Rassehund, Rassepferd, Rasseweib, rasserein
. In anderen Bedeutungen wird mit
Rassen
- zusammengesetzt:
Rassengemisch, Rassenhass, Rassentrennung
u.a.
    Rind-, Rinder-, Rinds-:
Ohne Fugenzeichen schreibt man:
Rindfleisch, Rindvieh
. Die Wortbildung schwankt bei:
Rindleder/Rindsleder, rindledern/rindsledern
. Bei einigen Zusammensetzungen schwankt die Wortbildung zwischen Fugen-
s
und Fugen-
er
. Dabei wird das Fugen-
er
vornehmlich in Norddeutschland verwendet, während das Fugen-
s
eher in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz anzutreffen ist:
Rinderbraten/Rindsbraten, Rindertalg/Rindstalg, Rinderzunge/Rindszunge
.
    Schokolade-, Schokoladen-:
Man kann Zusammensetzungen mit
Schokolade
als Bestimmungswort sowohl ohne Fugenzeichen bilden als auch mit Fugen-
n
:
Schokoladeeis/Schokoladeneis, Schokoladeseite/Schokoladenseite, schokoladebraun/schokoladenbraun
u.a. Die Zusammensetzungen mit
Schokoladen
- sind üblicher.
    Stern-, Sternen-:
Die Zusammensetzungen mit
Stern
, die aus den Bereichen der Astronomie und der Astrologie stammen, werden fast durchgehend ohne Fugenzeichen gebildet:
Sternbild, Sterndeuter, Sternhaufen, Sternschnuppe, Sternsystem, Sternwarte, Sternzeit
. Ebenfalls ohne Fugen-
en
gebildet werden übertragene Bedeutungen:
Sternfahrt, sternförmig, Sternfrucht, sternhagelvoll, Sternsingen, Sternstunde
. Mit Fugen-
en
:
Sternenbanner
. Auch Ausdrücke gehobener bis literarischer Sprache haben das Fugenzeichen:
Sternenlicht, sternenwärts, Sternenzelt, Sternenhimmel, Sternenschein
. Die Wortbildung schwankt bei:
sternhell/sternenhell, sternklar/sternenklar
.
    tadel-, tadelns-, tadels-:
Ohne Fugenzeichen gebildet werden:
tadelhaft, tadelsüchtig, tadellos, Tadelsucht
. Mit Fugen-
s
:
tadelnswert, tadelnswürdig, Tadelsantrag, Tadelsvotum
. Die Wortbildung schwankt bei:
tadelsfrei/tadelfrei
.
    Wald-, Waldes-:
In der Regel weisen Zusammensetzungen mit
Wald
- kein Fugenzeichen auf:
Waldarbeiter, Waldboden, Walderdbeere, Waldfrevel, Waldgrenze, Waldschenke, Waldschrat, waldarm, waldlos, waldreich
usw. Mit Fugen-
es
allerdings:
Waldesdunkel, Waldeslust, Waldesrauschen
. Die Wortbildung schwankt bei:
Waldsaum/Waldessaum, Waldrand/Waldesrand
.
     
34. Aller verwerfliche/verwerflicher Unfug war zu bewundern
Starke oder schwache Deklination nach Pronomen
    Vor mancher schwierigen Frage steht man, wenn es darum geht, ob nach einem Pronomen stark oder schwach zu deklinieren ist. Denn das ist von Pronomen zu Pronomen unterschiedlich, und oft ist auch bei ein und demselben Pronomen sowohl die starke als auch die schwache Deklination möglich. Wie sieht das nun im Einzelnen aus?
    Das sich anschließende Adjektiv oder Partizip wird nach
    •   
alle
in der Regel schwach gebeugt:
aller verwerfliche
(starke Deklination veraltet:
verwerflicher
)
Unfug, aller unbestechlichen Beamten
    •   
andere
in der Regel stark dekliniert:
anderer verfügbarer Ergebnisse, andere wahnsinnige Erfahrungen
. Im Dativ Singular Maskulinum und Neutrum wird jedoch schwach gebeugt:
nach anderem köstlichen Käse, mit anderem witzigen Programm
    •   
beide
in der Regel schwach dekliniert:
beide schönen Hunde, beider maulbrütenden Buntbarsche
    •   
einige
, so es im Singular eingesetzt wird, im Nominativ Maskulinum, Genitiv und Dativ Femininum stark dekliniert:
einiger abzusehender Schaden, mit einiger zusätzlicher Anstrengung
. Im Nominativ und Akkusativ Neutrum wie auch im Dativ Maskulinum und Neutrum wird die schwache Deklination deutlich bevorzugt:
einiges lächerliche Getue, mit einigem moralischen Elan
. Im Plural wird in der Regel stark dekliniert:
einige verblüffte Hausfrauen, einiger verwelkter Blumen
    •   
etliche
überwiegend stark dekliniert:
etliche atemberaubende Ausblicke
    •   
irgendwelche
ebenso häufig stark wie schwach dekliniert:
irgendwelches unzusammenhängendes/unzusammenhängende Gefasel, irgendwelche

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