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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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hatte dem Boss zugesagt, ihn dafür ins Gespräch zu bringen
. Auch wenn die Handelnden des übergeordneten Satzgliedes und der Infinitivgruppe nicht übereinstimmen, ist nur der Handelnde der Infinitivgruppe maß gebend:
Der Key-Account-Manager nötigt den Boss, sich dafür ins Gespräch zu bringen
. Hier nun ist der Boss der Handelnde der Infinitivgruppe, so dass sich das Reflexivpronomen nun auf den Boss bezieht: Der Boss soll sich ins Gespräch bringen. Sollte der Key-Account-Manager ins Gespräch gebracht werden, müsste man nun in diesem Beispiel das Personalpronomen wählen:
Der Key-Account-Manager nötigt den Boss, ihn dafür ins Gespräch zu bringen
.
     
45. Was kann’s Schöneres/Schön’res geben?
e
-Ausfall bei Adjektiven
    Manchmal ist der Ausfall der Normalfall. So bei allen Adjektiven, die auf -
el
enden:
dunkel, edel, eitel, heikel, sensibel, übel
u.a. Bei ihnen fällt nämlich in den deklinierten Formen das -
e
- vor dem -
l
- regelmäßig aus:
ein wirklich edles Holz, dem sensiblen Headhunter
.
    Bei Adjektiven auf -
er
und -
en
fällt das -
e
- in der Regel nicht aus, aber falsch ist solch ein Ausfall nicht:
ein heiterer/heitrer Jeck, trockener/trockner Humor
. Wenn allerdings unmittelbar vor -
en
bzw. -
er
noch ein -
au
- oder -
eu
- steht wie bei:
sauer, geheuer, teuer, ungeheuer
u.a. oder das Adjektiv ein Fremdwort ist wie:
integer, illuster, makaber
, dann fällt das -
e
- stets aus:
ungeheure Altlasten, teure Aktiengeschäfte, eine illustre Runde
.
    Im Komparativ verzichten Adjektive auf -
el
wie im Positiv stets auf das -
e
-:
eine noch heiklere feindliche Übernahme, eitler als Marcel, dunklerer Wald
.
    Adjektive auf -
er
und -
en
verhalten sich, was den
e
-Ausfall angeht, im Komparativ genau so wie im Positiv:
trockenerer/trocknerer Wein, ein etwas lockerer/lockrerer Typ, ein immer saurer werdender Trainer, makabrer als gedacht
.
    Anmerkung: In besonderen Fällen, etwa in Gedichten, wird mitunter auch im Komparativ von im Positiv einsilbigen Adjektiven wie
schön, dick, alt, groß
u.a. aus metrischen Gründen ein -
e
- ausgelassen:
Was kann’s Schöneres/Schön’res geben?
(Zum Apostroph vgl. Fehler 101 ZS.)
    Wenn ein Partizip II auf -
en
dekliniert wird, fällt das -
e
- bisweilen ebenfalls aus, freilich selten:
ein erzwungenes/erzwungnes Lächeln, ein ins Abseits geratener/geratner Politiker, ein gelungenes/gelungnes Leben
.
    Beim regelmäßig auf -
t
ausgehenden Partizip II wird der Superlativ gebildet, indem man die Silbe -
este
anfügt:
gefeierteste Speiselokale, geeigneteste Bewerber
. Das -
e
- kann in einigen Fällen auch hier ausfallen:
gefeiertste Speiselokale, geeignetste Bewerber
. Wenn das Partizip auf -
st, -ßt, -sst, -scht, -zt, -tzt
endet oder endbetont ist, kann das -
e
- allerdings nicht ausfallen:
das verhuschteste Mädchen des Seminars, der gereizteste Chef der Welt, die ausgesuchtesten Miederwaren, die anerkanntesten Experten
.
     
46. Reggae – eine sozialpolitische Betrachtung/Reggae. Eine sozialpolitische Betrachtung
Zeichensetzung in Überschriften, Bildunterschriften und Randbemerkungen
    Überschriften und Schlagzeilen erhalten keinen Schlusspunkt. Ausrufe- oder Fragezeichen werden jedoch gesetzt, auch die Satzbinnenzeichen wie Komma, Gedankenstrich oder Klammern:
Hilfe!
    Wo ist der Tipper, der den Jackpot geknackt hat?
    Alles, was schlank macht
    Besteht eine Überschrift aus mehreren Sätzen (es können auch verkürzte Sätze sein), erhalten alle ihr Satzschlusszeichen außer dem letzten Satz (es sei denn, der letzte Satz fordert ein Ausrufe- oder Fragezeichen):
    Navis-Werften melden Insolvenz an. Insolvenzverwalter Björn Hiller ist zuversichtlich
    Navis-Werften melden Insolvenz an. Ist der Standort Meerstadt gefährdet?
    Reggae. Eine sozialpolitische Betrachtung
    Was tun? Zur Aktualität Lenins
    Erhält die Überschrift einen erläuternden Zusatz, der mit einem Gedankenstrich angeschlossen ist, wird (wenn nicht zufällig ein substantivisch verwendetes Wort folgt) klein weitergeschrieben:
    Reggae – eine sozialpolitische Betrachtung
    Cholesterin – eine erfundene Gefahr
    Wenn Bildunterschriften aus nicht mehr als einer Floskel oder einem Satz bestehen, werden sie wie Überschriften behandelt. Bei größerem Umfang werden sie wie der normale Fließtext geschrieben. (Vgl. auch Fehler 101 ZS.)
    Randbemerkungen werden wie normaler Fließtext behandelt. Besteht die Randbemerkung aber nicht aus einem ganzen Satz, verzichtet man auf den Schlusspunkt.
     
47.

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