Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
Deutschs
Ansonsten ist sowohl der Genitiv auf -
es
als auch der auf -
s
üblich. Allerdings lassen sich einige Bedingungen ausmachen, bei denen die eine oder die andere Form bevorzugt wird.
Genitiv eher auf -
es . Zum Genitiv auf -
es
neigt man in diesen Fällen besonders
• bei einsilbigen Substantiven (vor allem, wenn sie als Genitivattribut vorausgehen):
des Blutes, des Weines, des Mannes Zierde, des Tages Mühen, des Mutes Lohn, des Berges Ruf
• bei Substantiven (außer Fremdwörtern), die auf der letzten Silbe betont werden (vor allem, wenn sie als Genitivattribut vorausgehen):
eines Gefühles, des Betrages, des Verdachtes ungeahnte Folgen
• bei Zusammensetzungen mit Fugen-
s
:
eines Praktikumsplatzes, ihres Geburtstages, des Schadensfalles
Genitiv eher auf -
s . Den Genitiv auf -
s
wiederum scheint man vor allem zu bevorzugen bei Substantiven, die auf Vokal, Diphthong oder Vokal und -
h
enden:
des eleganten Gnus, des Knies von Claire, die Tiere des Zoos, die Ursache des Staus, die Qualität des Heus, der Verbleib des Schuhs
.
50. Der Wimbledon-Finalist behauptete, dass der Stuhlschiedsrichter ihn betrogen hat/hatte/habe
Zeitenfolge in der indirekten Rede
In bestimmten Fällen ist in der indirekten Rede sowohl der Indikativ als auch der Konjunktiv möglich (vgl. Fehler 31, auch 24 und 25).
Wird in der indirekten Rede der Indikativ verwendet, steht normalerweise auch das gleiche Tempus wie in der direkten Rede:
Der so hart Angegangene erwiderte: «Ich bin nie in Husum gewesen.»
→
Der so hart Angegangene erwiderte, dass er nie in Husum gewesen ist.
Der Wimbledon-Finalist behauptete: «Der Stuhlschiedsrichter hat mich betrogen.»
→
Der Wimbledon-Finalist behauptete, dass ihn der Stuhlschiedsrichter betrogen hat.
Man teilte mir mit: «Ihr Sohn spielt auf Platz 8.»
→
Man teilte mir mit, dass mein Sohn auf Platz 8 spielt
.
Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, das Tempus gemäß den normalen Zeitenfolgeregelungen auf den Sprechzeitpunkt zu beziehen:
Man teilte mir mit, dass mein Sohn auf Platz 8 spielte. Der Wimbledon-Finalist behauptete, dass ihn der Schiedsrichter betrogen hatte
.
Wird in der indirekten Rede der Konjunktiv eingesetzt, gelten folgende Beziehungen (wobei das Tempus, in dem das übergeordnete Verb steht, keine Rolle spielt):
direkte Rede
indirekte Rede
Indikativ Präsens:
Karl sagt/sagte/wird sagen/hat gesagt/hatte gesagt/wird gesagt haben: „Das sieht gut aus.“
Konjunktiv Präsens (informell auch Konjunktiv Präteritum oder Umschreibung mit
würde
):
Karl sagt/..., dass das gut aussehe (aussähe/sehen würde)
.
Indikativ Präteritum:
Karl sagt/...: „Das sah gut aus.“
Konjunktiv Perfekt (informell auch Plusquamperfekt Konjunktiv):
Karl sagt/..., dass das gut ausgesehen habe (hatte).
Indikativ Futur I:
Karl sagt/...: „Das wird gut aussehen.“
Konjunktiv Futur I (informell auch Umschreibung mit
würde
):
Karl sagt/..., dass das gut aussehen werde (würde).
Indikativ Perfekt:
Karl sagt/...: „Das hat gut ausgesehen.“
Konjunktiv Perfekt/Konjunktiv Plusquamperfekt:
Karl sagt/..., dass das gut ausgesehen habe/hätte.
Indikativ Plusquamperfekt:
Karl sagt/...: „Das hatte gut ausgesehen.“
Konjunktiv Perfekt/Konjunktiv Plusquamperfekt:
Karl sagt/..., dass das gut ausgesehen habe/hätte.
Indikativ Futur II:
Karl sagt/...: „Das wird gut ausgesehen haben.“
Konjunktiv Futur II/Umschreibung mit
würde
:
Karl sagt/..., dass das gut ausgesehen haben werde/würde.
Konjunktiv Präsens:
Karl sagt/...: „Das sehe doch bitte, bitte gut aus!“
Umschreibung mit
mögen, sollen, wollen
usw.:
Karl sagt/..., dass das doch bitte, bitte gut aussehen möge.
Konjunktiv Präteritum/Umschreibung mit
würde
:
Karl sagt/...: «Das sähe gut aus, wenn .../Das würde gut aussehen, wenn ...
Konjunktiv Präteritum/Umschreibung mit
würde
:
Karl sagt/..., dass das gut aussähe, wenn .../aussehen würde, wenn ...
Konjunktiv Plusquamperfekt:
Karl sagt/...: «Das hätte gut ausgesehen, wenn ...
Konjunktiv Plusquamperfekt:
Karl sagt/..., dass das gut ausgesehen hätte, wenn ...
51. Das Geld hat/ist auf der Straße gelegen
haben-
oder sein -Perfekt
«Sein oder nicht sein?», das ist hier wieder einmal die Frage oder wie bei Howard Hawks: «Haben oder nicht haben?» Wann bildet ein Verb seine Perfektzeiten (Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II) mit
haben
, wann mit
sein
?
Die meisten Grammatiker gehen davon aus, dass die Perfektbildung mit
haben
der
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