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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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substantivierte Adjektive werden mittlerweile durchgehend wie echte Substantive gebeugt.
    Stark gebeugt wird
Gläubiger
.
    Singular:
der Gläubiger, des Gläubigers, dem Gläubiger, den Gläubiger
    Plural:
die Gläubiger, der Gläubiger, den Gläubigern, die Gläubiger
    Schwach gebeugt werden
Invalide, Junge
.
    Singular:
der Invalide, des Invaliden, dem Invaliden, den Invaliden
    Plural:
die Invaliden, der Invaliden, den Invaliden, die Invaliden
    Stark oder schwach gebeugt wird
Oberst
.
    Starke Beugung:
    Singular:
der Oberst, des Obersts, dem Oberst, den Oberst
    Plural (eher unüblich):
die Oberste, der Oberste, den Obersten, die Oberste
    Schwache Beugung:
    Singular:
der Oberst, des Obersten, dem Obersten, den Obersten
    Plural:
die Obersten, der Obersten, den Obersten, die Obersten
     
55. Herr/Herrn Hans Lustig
Briefanschrift
    Für Sprachberatungseinrichtungen schon eine Standardanfrage: Heißt es in der Briefanschrift nun
Herr Hans Lustig
oder
Herrn Hans Lustig
? Laut DIN 5008
soll nach wie vor die gebeugte Form
Herrn
verwendet werden. In der Schweiz ist man da lockerer und lässt neben
Herrn
auch
Herr
zu.
    Und wie ist eine Adresse zu gestalten, wenn der Brief nur vom Empfänger persönlich, nicht aber von einem anderen Mitarbeiter der Firma geöffnet werden soll? Hier geht es um die Reihenfolge: Der Brief darf von anderen Firmenangehörigen geöffnet werden, wenn der Personenname (mit oder ohne den Zusatz
z. H., z. Hd
.) nach der Firmenadresse steht. Steht der Name davor, gilt der Brief als persönliches Schreiben, das nur von der angeschriebenen Person selbst geöffnet werden darf. Vermerke wie «persönlich» oder «vertraulich» können als zusätzliche kleine Ermahnung hinzugefügt werden.
    Auch von anderen Firmenangehörigen zu öffnen:
    An das
    Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen
    Frau Dr. Lukrezia Kramer
    Theaterplatz 14
    52062 Aachen
    Nur von der angeschriebenen Person zu öffnen:
    Frau
    Dr. Lukrezia Kramer
    Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen
    Theaterplatz 14
    52062 Aachen
    Anmerkung: Übrigens: Mittelhochdeutsch
brief
, althochdeutsch
briaf
geht auf das vulgärlateinische
breve scriptum
(= kurzes Schreiben) zurück. Über die Kanzleisprache (dort im Sinne von Urkunde, daher noch:
Freibrief, Frachtbrief, Kraftfahrzeugbrief, verbriefen, Brief und Siegel
) gewann das Wort in mittelhochdeutscher Zeit über den schon älteren
Sendbrief
seine heutige Bedeutung.
     
56. Tina hatte da ein Schlüsselerlebnis,
das/was
ihr ganzes Leben beeinflussen sollte
Gebrauch der Relativpronomen das, was
    Von den Relativpronomen
der, die, das
ist
das
zuständig, wenn man sich auf ein Neutrum bezieht, das etwas Bestimmtes ausdrückt:
Das Stück, das
(nicht:
was
)
wir gesehen haben, war recht beeindruckend. Unser Held wurde von dem Mädchen, das ihn doch gerade so unflätig zurechtgewiesen hatte, dennoch ungemein angezogen. Tina hatte da ein Schlüsselerlebnis, das ihr ganzes Leben beeinflussen sollte
.
    In einigen Fällen ist aber statt des Relativpronomens
das
das Relativpronomen
was
angebracht, und zwar dann, wenn man sich mit dem Relativpronomen auf
    •   die Demonstrativpronomen
das
und
dasselbe
oder auf unbestimmte Pronomen und Zahlwörter wie
allerlei, alles, dasselbe, das Gleiche, etwas, manches, nichts, viel[es]
bezieht, soweit sie etwas Allgemeines, Unbestimmtes ausdrücken:
Ich will das, was du da eben gesagt hast, mal nicht auf die Goldwaage legen. Vieles, was wir allein schaffen, wird durch die Fusion aber erleichtert. Es ist nicht alles Gold, was glänzt
. Wird aber das Relativpronomen zusammen mit einer Präposition verwendet, gilt
was
als unangebracht:
Du tatest manches, für das/wofür
(nicht:
für was
)
man dich bewundern dürfte
.
    •   ein substantiviertes Adjektiv oder Partizip bezieht, das etwas Allgemeines, Unbestimmtes oder rein Begriffliches ausdrückt (meist wird dann das Adjektiv bzw. Partizip von einem unbestimmten Pronomen wie
all-, etwas, manch-, nichts, viel, wenig
o.Ä. begleitet):
Manch Grausames, was durchaus zu ihrem Repertoire zu zählen war, nahm Dr. Graf von Wurz mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Etwas Verstörendes, was ihn umgab, vermittelte sich unmittelbar
.
    •   substantivierte Superlative bezieht:
Diese Wanderung auf dem Grat ist das Faszinierendste, was ich je erlebt habe
.
    •   den gesamten Inhalt des übergeordneten Satzes bezieht:
Olaf ließ sich in keiner Weise vom Liebreiz Anitas bestechen, was diese arg

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