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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Ergebnisse amtlich zu machen. Ich rief Chief Tracchio an. Seine Sekretärin Helen, die schon bei Mercer gearbeitet hatte, sagte, er sei in einer internen Besprechung. Ich teilte ihr mit, ich käme.
    Ich nahm die Coombs-Akte und begab mich in die vierte Etage. Ich musste die Information weitergeben. Ich stürmte ins Büro des Chiefs.
    Dann blieb ich sprachlos und wie angewurzelt stehen.
    Schockiert sah ich Tracchio, die Spezialagenten vom FBI, Ruddy und Hull, den Pressefuzzy Carr und den Chief of Detectives Ryan.
    Mich hatte man zu dieser Soko-Besprechung nicht eingeladen.
    »Verfluchte Schweinerei«, sagte ich. »Das ist eine bodenlose Gemeinheit. Tagt hier irgendein Männerclub?«
    Tracchio, Ruddy und Hull vom FBI, Carr, Ryan. Fünf Männer in der Runde – minus mich, die Frau.
    Tracchio stand auf. Sein Gesicht war gerötet. »Lindsay, wir wollten Sie gerade anrufen.«
    Ich wusste, was los war. Tracchio würde die Leitung des Falls,
meines Falls
, dem FBI übergeben. Und Ryan machte mit.
    »Wir sind bei diesem Fall in einer kritischen Phase angelangt«, sagte Tracchio.
    »Das ist verdammt richtig«, unterbrach ich ihn und musterte die Gruppe. »
Ich weiß, wer es ist.
«
    Plötzlich hingen die Augen aller Männer an meinen Lippen. Die Jungs waren stumm. Es war, als hätte jemand eine Festbeleuchtung eingeschaltet, und meine Haut prickelte, als hätte man Säure darüber gegossen.
    Ich richtete den Blick wieder auf Tracchio. »Soll ich die Akte auf den Tisch legen und gehen?«
    Offensichtlich sprachlos zog er einen Stuhl für mich heraus.
    Ich setzte mich nicht, sondern blieb stehen. Dann breitete ich alle Fakten vor ihnen aus und genoss jede Sekunde. Dass ich anfangs skeptisch gewesen war, aber wie sich dann allmählich die einzelnen Teile zusammenfügten. Chimäre, Pelican Bay… Coombs Wut auf die Polizei. Sobald Coombs Name fiel, machten die Kollegen aus dem Dezernat große Augen. Ich verknüpfte die Opfer, Coombs Qualifikation als Scharfschütze, und dass die tödlichen Schüsse nur von einem hervorragenden Scharfschützen abgegeben worden sein konnten.
    Nachdem ich geendet hatte, herrschte Schweigen. Sie starrten mich nur an. Am liebsten hätte ich die Arme in Siegerpose hochgestreckt.
    Agent Ruddy räusperte sich. »Bis jetzt habe ich nichts gehört, was Coombs direkt mit einem Tatort in Verbindung bringt.«
    »Geben Sie mir noch einen oder zwei Tage, dann liefere ich Ihnen auch das«, sagte ich. »Coombs ist der Mörder.«
    Hull, Ruddys breitschultriger Partner, blickte optimistisch zum Chief. »Sollen wir die Sache überprüfen?«
    Ich konnte es nicht fassen. Es war
mein
Fall. Mein Durchbruch. Der des
Morddezernats
. Unsere Leute waren ermordet worden.
    Tracchio dachte nach. Er schürzte die dicken Lippen, als saugte er den letzten Tropfen durch einen Strohhalm. Dann blickte er den FBI-Mann an und schüttelte den Kopf.
    »Das wird nicht nötig sein, Special Agent. Es war immer ein Fall der
Stadtpolizei
. Wir führen ihn mit unseren Leuten zu Ende.«
    Jetzt hatten wir nur noch eine Sache zu erledigen: Wir mussten Frank Coombs finden.
    In Coombs Gefängnisakte wurde seine Frau Ingrid erwähnt, die sich von ihm hatte scheiden lassen, während er im Gefängnis war. Inzwischen hatte sie wieder geheiratet. Es war nur eine vage Hoffnung, denn angeblich hatten sie laut Akte keine Verbindung gehabt.
    »Los, Warren, du kommst mit«, sagte ich. »Es wird wie in alten Zeiten sein.«
    »Hey, entzückend!«
    Ingrid Thiasson wohnte in einer ruhigen Straße in einer netten Gegend in Laguna.
    Wir parkten auf der gegenüberliegenden Straßenseite, gingen zum Haus und klingelten. Keine Reaktion. Wir wussten nicht, ob Coombs’ Frau arbeitete. In der Auffahrt stand kein Auto.
    Gerade als wir gehen wollten, fuhr ein alter Volvo in die Einfahrt.
    Ingrid Thiasson war um die fünfzig und hatte strähnige braune Haare. Unter einem dicken Pullover trug sie ein einfaches blaues Kleid. Sie stieg aus dem Wagen und öffnete die Heckklappe, um die Lebensmittel herauszunehmen.
    Als erfahrene Polizistenfrau wusste sie sofort, wer wir waren, als wir zu ihr gingen. »Was wollen Sie von mir?«, fragte sie.
    »Hätten Sie eine Minute Zeit für uns? Wir versuchen herauszufinden, wo sich Ihr Mann aufhält.«
    »Sie haben die Frechheit, hierher zu kommen?«, erwiderte sie empört und klemmte sich zwei Tüten unter die Arme.
    »Wir gehen nur sämtlichen Möglichkeiten nach«, erklärte Jacobi.
    »Wie ich schon dem Bewährungshelfer gesagt habe:

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